Schachblumenmatte, vom Col des Roches zum Saut du Doubs


Publiziert von Kik , 15. Mai 2017 um 15:19.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum:14 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE   F 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Wieder eine WWW (Wüeschtwätterwanderig, wer Wasser wünscht, wilde Wasserwelten) im Jura.

Es regnet bereits, als wir beim Col des Roches aus dem Bus steigen. Hier könnten wir die alten Mühlen im Berginnern besichtigen. Sie wurden vor 400 Jahren in den Karsthöhlen errichtet, durch die sich der Bach Bied ins Doubstal ergiesst. Einen Col, über den man wandern könnte, gibt es nicht. In den Jahren 1855-58 baute der Neuenburger Grosse Rat einen Strassentunnel durch die Felsen, um Les Brenets und ihr Herrschaftsgebiet am Doubs besser zu erreichen. Wir marschieren durch diesen Tunnel, der auf einem Balkon über einem steil abfallenden Hang endet, unter dem der Überlauf des verrohrten Baches Bied als Ranconnière über den letzten Absatz stürzt. Ein weiterer Tunnel führt rechts nach Les Brenets, links ginge es nach Frankreich. Gleich nach dem Tunnel beginnt der Wanderweg durch das hübsche Tälchen zum Sumpfgebiet Les Goudebas.
Sind wir zu spät für die Schachbrettblumen? Erst sehen wir nur verblühte Exemplare. So wagen uns weiter in den Sumpf und werden belohnt: An schattigeren Orten blühen noch Unzählige mit ihren typischen gefleckten Glöckchen. Voller Entdeckerfreude kehren wir erst auf den sicheren Feldweg zurück, als wir schon fast so durchtränkt sind wie die Wiese.

 In Les Brenets steht ein Schiff bereit zur Abfahrt zum Saut du Doubs, mit erstaunlich vielen Besuchern. Sein Panorama-Glasdach hat keine Scheibenwischer. Wir wollen etwas sehen (im Schiff ist im Schiff Mattscheibe), also gehen wir zu Fuss. Auch dafür werden wir belohnt, es wird heller. Einzelne Sonnenstrahlen lassen das hellgrüne Blätterdach aufleuchten, der Doubs glänzt durch die Bäume und unter einem überhängenden Felsdach steht ein trockenes Bänklein für das Picknick.
Aus einem Kaffee im Hotel Saut du Doubs wird nichts, das Hotel ist geschlossen "jusqu'à nouvel avis". Wenig weiter führt eine elegante Bogenbrücke ans französische Ufer, wo zwei Ausflugsboote von Frankreich anlegen. Links und rechts vom Weg zum Saut du Doubs finden sich Spuren von früheren Mühlen und Kanälen unter schwammnassen Moospolstern. Der Saut donnert und der Himmel droht auch wieder zu donnern.

Wir laufen ein Stück zurück und steigen auf einem alten Weg zum Tête de Calvin. Ein enger Gang durch den Felsen führt zu einem Aussichtsfenster, das bereits von einem Pärchen besetzt ist. Wir steigen deshalb von der Weggabelung oberhalb über den glitschigen Felsrücken bis vor den Einschnitt zum Felskopf. Hier geniessen wir den klassischen Kalenderblick auf den Doubs in Richtung les Brenets. Das Refuge ein paar Schritte weiter oben bietet ebenfalls Aussicht und einen Grillplatz, aber keinen Dachvorsprung oder Wetterschutz, es ist zu. Also laufen wir weiter auf dem Wanderweg über Vauladrey, les Recrettes und die Pâturages des Endroits. Der Weg führt durch viele Geländekammern, durch Weiden und Wald abseits von den Strässchen und es wird sonnig. So gelangen wir unverhofft schön direkt nach Le Locle, wo uns sogleich eine französische Zugskomposition von Besançon her nach La Chaux-de-Fonds bringt.
 

Tourengänger: Kik


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