Kandel und Hornkopf über den Jägerpfad


Publiziert von jaschwilli , 10. Juni 2013 um 23:05.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:10 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:22 km, Simonswald - kl. Hornkopf - Hornkopf - Kandel - Ettersbachtobel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Simonswälder Tal, mit Bus oder Parken zwischen Ochsen- und Brennerbrücke markant hier die Kuckucksuhrenfabrik Trenkle
Kartennummer:LGL Elztal

Wanderungen auf den Kandel von Waldkirch aus sind schon einige beschrieben, von mir gibt es auch einen Bericht vom Glottertal aus, heute jedoch bin ich vom Simonswälder Tal her aufgestiegen und habe dabei noch den Hornkopf "mitgenommen" - eine Erstbesteigung für Hikr und mit 1121m auch ein recht prominenter Klotz im Simonswälder Tal.

Mit dem Tausch meines freien Tages von Dienstag auf Montag habe ich meteorologisch ein schlechtes Geschäft gemacht, schon bei der Anfahrt ins Elztal ist das Haupt des Kandel in Wolken gehüllt, es ist richtiges Waschküchenwetter, aber noch regnet es nicht. Los geht die Tour wahlweise bei der Ochsenbrücke oder der Brennerbrücke über die Wilde Gutach hinter dem Ortszentrum von Altsimonswald auf 369 Meter, dort ist auch gleich der Kandel ausgeschildert. Erfreulicherweise ist der Weg fast von Beginn an ein kleiner schmaler Trampelpfad, der nach ein paar kurzen Kehren und Serpentinen zu Beginn den langen Steilhang des Hornwaldes gerade ansteigend passiert. Den Eindruck der Wildnis relativieren nur die vielen Wirtschaftswege, die man ständig passiert. Nach etwas über einer Stunde erreicht man nun eine große Kreuzung mit einer kleinen Hütte. Hier könnte man der Beschilderung folgend gleich weiter zum Kandel steigen, ich wollte aber vorher dem kleinen Hornkopf und dem Hornkopf einen Besuch abstatten. Da das Wetter sehr auf der Kippe stand, wollte ich die beiden kleinen Gipfel auf jeden Fall machen und dann nach Wetter entscheiden, ob ich noch ganz hoch gehe.

An der Hütte also den linken Weg gewählt. In einer Spitzkehre erreiche ich den kleinen Hornkopf - aber ein Gipfel? Nein! Das ist er nicht. Hier wähle ich scharf rechts weglos den Grat. Es fängt zu nieseln an, alles ist nass, der Farn tränkt die Kleider. Aber nach wenigen Höhenmetern taucht ein Grenzstein auf und ab hier ist der Grat gut aufgelichtet und scheint einer Gemarkungsgrenze zu folgen. Ein leichter Knick nach links und bald ist der Hornkopf erreicht. Um nicht nochmals durch den Farn zu müssen gehe ich nur bis zum Knick zurück - von hieraus peile ich nicht ganz rechtwinklig sondern leicht nach vorne verstezt Richtung Herzhütte und komme auch schnell an besagter Kreuzung an. Was macht das Wetter? Dieses Nieseln hat das Zeug, in einem langen Crescendo zu einem veritablen Landregen auszuarten, aber noch bleibt es zahm - also hoch zum Kandel.

Ab der Höhe 1080 Meter etwa verebnet sich der Weg und die letzten 4 km haben so gar nichts von einem Gipfelanstieg. Dafür setzt der Regen ansatzlos in Fortissimo ein. Die Böden sind komplett wassergesättigt, jeglicher Niederschlag fliesst sofort oberflächlich ab - vor allem auf den Wegen. Bei der Wettervorhersage hatte ich auch nicht damit gerechnet, trocken zu bleiben - komischerweise macht der Regen mir deshalb viel weniger aus. Zum Gipfel des Kandel hin Nebel und trommelnder Regen, ich bin klatschnass. Mein Hund auch und sobald ich an Pause denke fängt sie zu zittern an und schaut mich mitleiderregend an - also in Bewegung bleiben, Von der Kandelpyramide zum - natürlich geschlossenen - Hotel und weiter über die Piuskapelle Richtung Kandelwasen. Erst scheint es, als folge der Abstieg langweilig einer Waldfahrstrasse, aber an einer etwas unübersichtlichen Stelle geht es auf einem schmalen Pfad runter in den Tobel des Ettersbach - im Sommer vielleicht nur ein harmloses Rinnsal tobt und gischtet es jetzt nicht nur im Tobel sondern auch bei den seitlichen Zuflüssen - allein der Weg bleibt passierbar wenn auch rutschig. Bei der 2. Hütte verliere ich den Weg direkt am Bach, der nur wenige Minuten später tief unter mir gurgelt. Im Hang gehe ich erst auf breiter Waldstrasse weiter, in einer Spitzkehre gehe ich geradeaus weiter und komme bald auf den Jägerpfad vom Aufstieg.

Nass - ja, aber eine tolle Runde war es!

Tourengänger: jaschwilli


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Geodaten
 16244.gpx Kandel Jägerpfad

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