Skitour vom Stubaigletscher über zwei Gipfel zur Siegerlandhütte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 12. Mai 2017 um 15:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:10 Mai 2017
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug von Garmisch nach Innsbruck, Bus zur Mutterberg Alm
Unterkunftmöglichkeiten:Hildesheimer Hütte

Am 10.05.17 um 06.32 fuhr ich in Garmisch mit dem Zug ab nach Innsbruck. Am dortigen Hauptbahnhof nahm ich den nächsten Bus zur Mutterberg Alm. Ich kaufte dort ein Skitourenticket für satte 20 Euro. Ich fuhr mit der Gamsgartenbahn hinauf u. dann weiter mit einem Sessellift zum Bildstöckeljoch.

Wenige min. später fuhr ich von der Jochdohle ein Stück auf der Piste ab, um dann nach links abzubiegen, um zur Schaufelnieder fast 100hm aufzusteigen. Da der Gletscher sehr flach ist, ließ ich die Skier aufgefellt. Ich fuhr auf dem Gletscher nach rechts unter die Steilflanke des Aperen Pfaffs ab u. querte darunter den Hang. Dann stieg ich bis etwas mehr als 100hm unter der Langen Pfaffennieder mit Skier auf. Ich musste wegen der Steilheit zu Fuß zur Scharte aufsteigen. Das war natürlich sehr mühsam!

An der Scharte angekommen ließ ich das Gepäck u. die Skier liegen u. stieg auf dem Grat wenig steil auf  den Fernaukogel. Dabei muss man kaum eine richtige Kletterstelle überwinden.

Auf der Kompass-Karte ist fälschlicherweise eine Skiroute auf der anderen Seite der Langen Pfaffennieder absteigend eingezeichnet. Tatsächlich befindet sich dort eine felsdurchsetzte Steilflanke! Nach der AV-Karte muss man den Grat noch etwas weiter südwärts zu Fuß verfolgen, bis man über ein Plateau in der Flanke den Gletscher erreichen können soll.

Ich kletterte am Grat entlang (I, steile Schneepassagen) bis zu einem Felsen, an dem ich eine rote Markierung entdeckte.Mein Fehler war, dort den Grat in die Flanke zu verlassen, weil ich etwas weiter unten ein gespanntes Kletterseil sah. Ich kletterte über 40° steil am Seil entlang ab. Dann verschwand es im Schnee. Ich suchte eine Möglichkeit, weiter nach unten zu kommen. In der Flanke erreichte ich eine Stelle, wo ich sah, dass wegen steiler Felsen ein weiteres Abklettern unmöglich war. Ich konnte auch von keiner Stelle das untere Ende der Flanke sehen. Ich fürchtete, dass ich weiter unten wegen ungangbarer Felsabstürzen nicht weiterkommen könnte. Also stieg ich wieder zum Seil auf. Dort sah ich, dass ich weiter links die Flanke ein kurzes Stück durch eine Schneerinne auf flacheres Gelände aufsteigen könnte. Das tat ich dann auch. Bis über 45° steil ging es aufwärts. Dann erreichte ich ein Platau, auf dem ich mit den Skier weitergehen konnte. Ich fand jedoch die auf der AV-Karte eingezeichnete Route nicht! Am Ende des Plateaus sah ich die Flanke hinunter. Dort konnte ich wegen steiler Felsen nicht absteigen.

Ich entschloss mich, den Grat, der sw-wärts auf den Aperen Pfaff führt, hinaufzusteigen. In ca. 3270m Höhe fand ich eine Möglichkeit, die Steilflanke abzuklettern. Ich sah nun das untere Ende der Flanke. Im bis zu 50° steilen Schnee u. über wenige Felsen gelangte ich endlich an den Gletscher. Ich weil heilfroh, nun meine geplante Tour weiter verfolgen zu können!

Ich stieg über flaches Gletschergelände zum Pfaffenjoch auf. Dort ließ ich meinen Rucksack liegen u. marschierte auf einer Skiaufstiegsspur auf den Pfaffenkogel. Mitte Juli 1998 hatte ich ihn bei einer Skitour zum Wilden Pfaff u. Zuckerhütl übersehen! Ich glaube, dass er damals noch kein Kreuz trug. ich trug mich ins Gipfelbuch ein u. fuhr wieder ab zur Scharte. Dann ging es weiter abwärts auf dem Pfaffenferner.

Ich verließ dann den Pfaffenferner nach links u. querte die Flanke bis zu einem Schneehang, der auf das Gamsplatzl führt. Nach der AV-Karte muss man zu Fuß aufsteigen. Das trifft jedoch nicht zu. Ich konnte bis zur Scharte mit den Skier aufsteigen.

Auf der anderen Seite musste ich ein kurzes Stück die Skier hinabtragen, da dort zu wenig Schnee lag. Die Abfahrt war dann kein Genuss, der der Schnee bockelhart war. Schließlich musste ich den Hang in Richtung Siegerlandhütte queren. Tagsüber waren Nassschneelawinen abgegangen. Zuletzt musste ich noch 70-80hm zur Hütte aufsteigen. Ich war ziemlich geschafft u. froh, in den Winterraum eintreten zu können!

Statistik:
der Pfaffenkogel war mein 929. Dreitausender



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