Wasserwunder an Wildbach, Töss und Grabibach


Publiziert von Krokus , 13. Mai 2017 um 20:30. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:11 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 305 m
Abstieg: 310 m
Strecke:18 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Flughafen und Bus 520 bis Embrach Gemeindehaus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Bahn ab Wülflingen nach Winterthur
Kartennummer:1071 Bülach, 1072 Winterthur

 Wieder sind wir mit Margrit auf einer von Brunners Wasserwundertour. Da glaubt man, den Wohnkanton zu kennen, und wandert dann stundenlang durch unbekanntes Gebiet.
 
Wir starten um halb zehn bei der Bushaltestelle Gemeindehaus in Embrach. Gleich zu Beginn stossen wir auf eindrückliche Metallskulpturen. Leider sind wir nicht so bewandert in Kunst, um das Ganze zu erkennen.
 
Auf dem Wanderweg Richtung Tössegg kommen wir schnell an den Wildbach, hier noch sanft fliessend. Wir geniessen den Duft des blühenden Bärlauches, der in rauhen Mengen das Ufer ziert. Erst als wir nach dem Dorfteil Illingen wieder auf die rechte Seite des Wildbaches wechseln, beginnt dieser, seinem Namen Ehre zu machen. Am gegüberliegenden Ufer zeigen sich zunehmend wild unterspülte Wurzeln. Der Bach prallt an einer Felswand mit langen Efeuranken ab und stürzt sich kurz darauf tosend in die Tiefe.
 
Wir kommen zur Haumüli, wo zu Schauzwecken das Wasser noch zum Sägen genutzt wird. Die Sägerei wurde 1998 renoviert. Wir machen noch einen Abstecher zum nahen Biotop und halten nach Fröschen Ausschau. Leider vergeblich.
 
Weiter gehts, jetzt leider auf Hartbelag und eher entfernt vom Wildbach, bis wir die Wettswilerstrasse überqueren. Darauf folgen wir auf einer Strasse wieder dem Tobel, doch leider entzieht sich der Bach tief unten unseren Blicken und wir sehen die legendären Strudeltöpfe nicht. So steigen wir in Rorbas hinunter an den Bach und spazieren auf einem Weglein flussaufwärts. Am anderen Ufer sind die Gebäude der ehemaligen Lochmühle mit dem riesigen Getreidesilo und zuvorderst ein niedliches Hexenhaus. Die Strudeltöpfe sehen wir trotzdem nicht, denn ein gewaltiger, wunderschöner Wasserfall hindert uns am Weitergehen. Der Wildbach stürzt hier über Kalkablagerungen viele Meter hinunter, um sich kurz darauf mit der Töss zu vereinen.
 
Wieder zurück auf der Strasse, kommen wir an die Töss und über  die Alte Brücke  nach Freienstein. Fischtreppen und Stromschnellen  machen uns gwundrig und wir steigen hinunter, um die Brücke in einem besseren Winkel zu fotografieren.
 
Nach einer Kaffeepause im Garten des Restaurant Wiesental  wollen wir weiter tössaufwärts wandern, möglichst nah am Fluss. Aber bei der alten Giesserei ist Schluss. Die Töss prallt hier an eine Felswand, da bleibt kein Platz für einen Weg. Also zurück ins Dorf und auf dem Wanderweg weiter flussaufwärts bis zum Kalchhof. Hier führt  ein Weg hinunter an die Töss. Wildromantisch ist die von der Töss ausgewaschene Schlucht. Am anderen Ufer ragt eine imposante Felswand auf, bestehend aus vielen verschiedenen Gesteinsschichten in allen Farbnuancen. Wir hoffen, hier einen Eisvogel zu finden, leider vergebens. So erfreuen wir uns an den Enten, die sich treiben lassen, um dann wieder an den Ausgangspunkt zu fliegen, wo das Spiel von neuem beginnt. Wir bleiben am Ufer der Töss bis kurz vor dem Blindensteg. Fast zwei Kilometer führt nachher der Kiesweg geradlinig dem Fluss entlang. Wir finden aber  näher am Wasser ein feines Wiesenweglein, weitaus angenehmer zu begehen.
 
Bei P 385 queren wir die Töss zum Industriegebiet von Pfungen und über die Dättlikoner-und Konradstrasse kommen wir  an den Mülibach. Diesem folgend, traversieren wir die stark frequentierte Weiachstrasse  und stehen bald darauf vor einem Tunnel, in dem Mülibach und Weg verschwinden. Ein Eisengeländer gibt bei Nässe Halt. Die Taschenlampe brauchen wir nicht, denn das Tunnelende ist schon in Sicht und nach ca 50 Metern stehen wir wieder im Freien, in einem lieblichen Tälchen. Steil führt der Weg hinauf zu den alten Häusern, am Wasserfall und dem Mühlekanal vorbei. Ein imposanter Ziegenbock kommt zur Begrüssung ans Gehege , emsige Frauen bearbeiten die steilen Gärten.
 
Wieder auf der Strasse, folgen wir dieser kurz nordwärts und biegen dann scharf nach rechts ab. Über den Badweg und Meiensteg verlassen wir vorübergehend den Mülibach und kommen auf die Reckholterstrasse. Dem Wanderwegweiser Richtung Mettmenstetten folgend, vorbei an einem nicht alltäglichen Schaustück  kommen wir an den Grabibach und sein Tobel. Steil führt das Weglein bergauf, über Treppen und Brücklein bis hinauf zur Waldstrasse auf 550 Metern Höhe. Dieser folgen wir, erst nord, dann ostwärts, den Wanderweg verlassend. Kurve an Kurve wandern wir durch den stillen Wald, erfreuen uns an den bald blühenden Frauenschühlein und können es kaum glauben, dass nur 3 Km Luftlinie entfernt von dieser Stille eine Stadt pulsiert und lärmt. Das Weitobel querend, kommen wir hinunter ins Weiertal und nochmals über  den Mülibach, der hier aber Steinbach heisst. Auf schönem Wanderweg gehts nochmals hinauf, dann zum Schweikhof und den letzten Kilometer auf Hartbelag zum Bahnhof Winterthur Wülflingen, wo wir uns in der Gartenwirtschaft des Bahnhöfli den Abschlusstrunk schmecken lassen.
 
  
>> Unsere Wasser-Touren nach dem Buch <Wasserwunder> von Michel und Ueli Brunner

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (3)


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silberhorn hat gesagt: Wasserwunder
Gesendet am 20. Juni 2017 um 19:28
In der heutigen "Schweiz Aktuell" Sendung von SRF hier ein Beitrag mit Michel Brunner beim Fotografieren und erzählen.
Gefällt vielleicht auch Euch.

Grüess, maria

Krokus hat gesagt: RE:Wasserwunder
Gesendet am 25. Juni 2017 um 11:59
Danke, Maria, habe den Beitrag nachträglich übers Internet gesehen. Wir sind bald durch mit allen im Buch aufgeführten Routen. H. G. Ella

silberhorn hat gesagt: RE:Wasserwunder
Gesendet am 26. Juni 2017 um 19:32
Wünsche auf den Verbleibendes Interessantes, Schönes und wie Ihr sie gerne habt möchtet.

HG, maria


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