"Piz Geröllhalde" und sein steiniger Nachbar (Traunter Ovas) - ein Hoch auf das Rätoromanische
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Wenn ein Berg sich schon "Geröllhalde" nennt, spricht Vieles dafür, ihn im Winter zu besteigen - mit der Geröllhalde unter dickem Schnee. Freilich würde niemand einen Berg im Deutschen als Geröllhalden-Gipfel bezeichnen - gut, dass man dies im Rätoromanischen ohne die dem Deutschen eigentümliche Härte mit den Worten "Piz Surgonda" angenehm auflösen kann. Auch in diesem schneearmen Winter sind die Geröllhalden des Vorgenannten und seines gleichfalls steinigen Nachbarn Piz Traunter Ovas (eine Übersetzung hierfür habe ich leider nicht gefunden...) hinreichend schneebedeckt und damit perfekte Skitouren.
Die Tour bis zum Piz Surgonda ab der letzten Kehre vor der Julierpasshöhe ist zB hier schon bestens beschrieben: Derzeit kommt man im Anstieg im ersten Hang gerade noch so ohne Abschnallen auf schmalen Schneezungen an Steinen vorbei durch - aber es soll ja nochmals Schneenachschub geben. Nach dem ersten Hang hat es noch hinreichend Schnee, obschon die Hänge linkerhand vielfach schon durch Lawinen entleert sind. In einem weiten Rechtsbogen durch das Val d'Agnel erreichte ich den vom Vorgipfel herabziehenden Südrücken, dem man aber nur kurz folgt, bevor die einzig etwas steilere Querung nach links zum Gipfelgrat hinüberführt.
Den Gipfel überquerte ich (das Abfahrtsgerät tragend) bis zur Scharte vor dem Westgipfel auf breitem, aber windigem Grat. Die Abfahrt von dort nach Norden zum Piz Traunter Ovas ist zwar kurz (150Hm), aber dank nordseitiger Exposition war die Schneequalität 1a. Leider gings viel zu schnell vorbei, ehe ich in der Fourcla Traunter Ovas zum erneuten Anstieg auf den gleichnamigen Gipfel wieder in den Aufstiegsmodus umbaute.
Die südseitig exponierte Steilstufe war verharscht und die entsprechenden Eisen machten den Anstieg deutlich angenehmer. Ein kurzer Fußmarsch über einen leicht exponierten Grat führt dann zum unscheinbaren Gipfel. Dieser gab aber den Blick in die Tiefe nach Nordwesten frei: Dort entdeckte ich Abfahrtsspuren, die ab einer wenig ausgeprägten Scharte im NW-Grat des Piz Traunter Ovas durch dessen Nordflanke hinab ins Val Bever führten und wiederum Pulverschnee versprachen.
Um diese "indirekte Nordabfahrt" in Angriff zu nehmen, fährt man auf dem Anstiegsweg ab (bester Bruchharsch), unterhalb des Steilhangs wird dann im Gletscherbecken nach rechts gequert bis man am unteren Ende des Beckens zur Mulde eines Sees gelangt - hinter dieser kann die erwähnte Scharte in Kürze erstiegen werden. Die Abfahrt war dann im oberen Teil beachtlich steil mit Felsinseln (35-40° auf 70 Hm), dann legt sich das Gelände zurück und man fährt immer leicht rechtshaltend im Abfahrtssinne zur riesigen Rinne ("Halfpipe"), welche in perfekter Steilheit und mit super Pulverschnee (trotz einiger Spuren) hinab ins Val Bever führt - bei sicheren Verhältnissen eine sehr lohnende Abfahrtsvariante! So lohnend, dass andere Tourengeher den Abfahrtshang direkt wieder aufstiegen.
Die restlichen ca. 200 Hm hinauf zur Jenatschhütte - und zum kalten Panaché - waren für mich in der Mittagssonne etwas schwitzig, aber gottseidank schnell erledigt.
Schwierigkeiten:
Anstieg Piz Surgonda: WS
Abfahrt nach Norden: WS
Anstieg Piz Traunter Ovas: WS
"Indirekte Nordabfahrt": ZS
Anstieg Jenatschhütte: L
Die Tour bis zum Piz Surgonda ab der letzten Kehre vor der Julierpasshöhe ist zB hier schon bestens beschrieben: Derzeit kommt man im Anstieg im ersten Hang gerade noch so ohne Abschnallen auf schmalen Schneezungen an Steinen vorbei durch - aber es soll ja nochmals Schneenachschub geben. Nach dem ersten Hang hat es noch hinreichend Schnee, obschon die Hänge linkerhand vielfach schon durch Lawinen entleert sind. In einem weiten Rechtsbogen durch das Val d'Agnel erreichte ich den vom Vorgipfel herabziehenden Südrücken, dem man aber nur kurz folgt, bevor die einzig etwas steilere Querung nach links zum Gipfelgrat hinüberführt.
Den Gipfel überquerte ich (das Abfahrtsgerät tragend) bis zur Scharte vor dem Westgipfel auf breitem, aber windigem Grat. Die Abfahrt von dort nach Norden zum Piz Traunter Ovas ist zwar kurz (150Hm), aber dank nordseitiger Exposition war die Schneequalität 1a. Leider gings viel zu schnell vorbei, ehe ich in der Fourcla Traunter Ovas zum erneuten Anstieg auf den gleichnamigen Gipfel wieder in den Aufstiegsmodus umbaute.
Die südseitig exponierte Steilstufe war verharscht und die entsprechenden Eisen machten den Anstieg deutlich angenehmer. Ein kurzer Fußmarsch über einen leicht exponierten Grat führt dann zum unscheinbaren Gipfel. Dieser gab aber den Blick in die Tiefe nach Nordwesten frei: Dort entdeckte ich Abfahrtsspuren, die ab einer wenig ausgeprägten Scharte im NW-Grat des Piz Traunter Ovas durch dessen Nordflanke hinab ins Val Bever führten und wiederum Pulverschnee versprachen.
Um diese "indirekte Nordabfahrt" in Angriff zu nehmen, fährt man auf dem Anstiegsweg ab (bester Bruchharsch), unterhalb des Steilhangs wird dann im Gletscherbecken nach rechts gequert bis man am unteren Ende des Beckens zur Mulde eines Sees gelangt - hinter dieser kann die erwähnte Scharte in Kürze erstiegen werden. Die Abfahrt war dann im oberen Teil beachtlich steil mit Felsinseln (35-40° auf 70 Hm), dann legt sich das Gelände zurück und man fährt immer leicht rechtshaltend im Abfahrtssinne zur riesigen Rinne ("Halfpipe"), welche in perfekter Steilheit und mit super Pulverschnee (trotz einiger Spuren) hinab ins Val Bever führt - bei sicheren Verhältnissen eine sehr lohnende Abfahrtsvariante! So lohnend, dass andere Tourengeher den Abfahrtshang direkt wieder aufstiegen.
Die restlichen ca. 200 Hm hinauf zur Jenatschhütte - und zum kalten Panaché - waren für mich in der Mittagssonne etwas schwitzig, aber gottseidank schnell erledigt.
Schwierigkeiten:
Anstieg Piz Surgonda: WS
Abfahrt nach Norden: WS
Anstieg Piz Traunter Ovas: WS
"Indirekte Nordabfahrt": ZS
Anstieg Jenatschhütte: L
Tourengänger:
simba

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