Pollux

Kaiserwetter ist für das Wochenende angesagt und hoch oben sollen gute Bedingungen herrschen. Nix wie los an den Pollux, hier war uns letztes Mal der Gipfelerfolg nicht gegönnt, aus Zeitgründen mussten wir umkehren.

Früh am Morgen reisen wir nach Zermatt an, lassen uns bequem mit der Bahn hochfahren und machen zuerst mal Pause in der Bergstation kl. Matterhorn. Wir sind nicht alleine, Hektik liegt in der Luft, allgemeines Gschtältli anlegen, Ausrüstungskontrolle und WC-Besuch ist angesagt. Wir lassen uns nicht beirren und nehmen unseren eigenen Rhythmus auf, machen uns bereit, gönnen uns einen Kaffee und dann geht’s los! Raus auf’s Breithornplateau, zuerst in Mitten von vielen Tüüreler welche alle das Breithorn als Ziel haben, dann einsam weiter Richtung Schwarztor, nur noch eine Gruppe ist mit uns unterwegs.
Es läuft gut, gibt ja auch nicht allzu viel Steigung, erst kurz vor dem Skidepot zieht es an, doch kaum richtig im Schwung sind wir schon am Fe lsfuss unten am Couloir. Wir steigen mit den Ski weit hoch, wechseln auf Steigeisen um dann schön gleichmässig das Couloir aufzusteigen.
Es liegt guter Trittschnee, die dünne Luft lässt zwar für uns kein hohes Tempo zu, doch wir kommen gut voran. Schon bald wechselt die Route in den Fels welcher ebenfalls sehr gut zu begehen ist. Endlich kommen die Ketten, hier war letztes Mal Ende, doch nun sind wir sehr gut in der Zeit. Die Ketten liegen alle frei und so ist es ein Genuss hier hoch zu klettern. Fallen ist verboten, so klinken wir uns mit einem Karabiner ein, Safety First.
Es ist eine wahre Freude hier zu sein und so steigen wir weiter auf bis wir die schwarze Madonna sehen. Ich habe sie mir viel kleiner vorgestellt. Kurz gegrüsst und weiter geht es in bestem Trittschnee über den Grat dem Gipfel entgegen, sozusagen das Dessert der Tour.
Fröhlich kommen wir oben an und strahlen mit der Sonne um die Wette! Wir betrachten das tolle Panorama und sind glücklich da Oben zu stehen. Eifach do sii und gniesse.

Es ist windstill, daher fällt die Gipfelrast etwas länger aus. Gerade noch rechtzeitig machen wir uns auf den Weg, damit wir vor dem grossen Ansturm unten an den Ketten sind, wollen doch noch einige Berggänger heute auf den Gipfel. Die Abfahrt durchs Schwarztor sieht zwar von oben sehr gut aus, doch befürchten wir, dass in der Gornerschlucht wenig, zu wenig Schnee liegt und nach der Schlucht sah es von der Gondelbahn eh schlecht aus. So steigen wir wieder retour zum Plateau und zum kl. Matterhorn um über die Skipiste nach Zermatt zu fahren. Dank Kunstschnee ist die Piste noch bis zum Ende offen.

Eine wunderbare Tour bei Kaiserwetter.