Les Calanques - (m)eine Traumtour 3|3
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Dritter und letzter Tag durch die Calanques. Am Morgen nehme ich den gleichen Weg zurück zur Universität Luminy. Obwohl ich früh aufgestanden bin, hindert mich der Verkehr an einen frühen Start.
Auf dem Weg von der Universität gehe ich nach Süden zum Col de Escapons. Von dort führen verschiedene Wege hinunter auf meine ausgesuchte Route. Einige sind so schmal, dass man nur einen Fuß setzen kann. Diese verwerfe ich, denn es geht steil abwärts. Ich muss wieder hinunter zum Wasser, an die Calanque de Morgiu. Letztendlich entscheide ich mich für den Weg 6a.
Hätte ich vorher mal in die Karte geschaut, wär mir das rote Warndreieck aufgefallen. So folge ich meinem GPS, das freundlicherweise diese Schlüsselstelle nicht anzeigt.
Anfangs geht auch alles gut, der Weg ist schmal und sehr steinig, aber das kenne ich ja schon. Man sieht aber immer den nächsten Wegabschnitt vor sich. Auf einmal tauchen vor mir ein paar Felsen auf, deren Überschreitung problemlos ist. Ein paar Schritte weiter sehe ich eine dicke Kette, nanu. Dann stehe ich an einer steilen Felswand. Hier soll ich jetzt mit meinem schweren Rucksack runter, dass kann doch nicht wahr sein. Aber der Weiterweg ist unmissverständlich weit unten zu sehen.
Ich steige in die Felswand ein, immer darauf achten, dass mich der schwere Rucksack nicht in die Tiefe zieht. Tritte muss man sich suchen, irgendwelche Bügel gibt es nicht und das Gestein ist schon reichlich speckig. Aber was soll’s, runter kommt mal alle Mal, fragt sich nur wie. Gut, dass die Ketten (nur im ersten Drittel)doch sehr vertrauenerweckend sind. Schritt für Schritt hangele ich mich nach unten, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen fühle. Das wäre geschafft und ich bin an der Calanque de Morgiou angelangt.
Auf dem Weg um das Wasser herum kann ich wieder etwas Luft holen, bevor es auf der anderen Seite wieder aufwärts geht, diesmal auf einer schwarz markierten Route, dem Weg Nr. 4. Anfangs habe ich gedacht, ich wäre auf dem falschen Weg, aber die Signalisation ist eindeutig. Nur ist es kein Weg, sondern ein Klettern die Felsen hinauf. Bei einem Fehltritt landet man unweigerlich direkt im schönen türkisblauen Wasser, so ausgesetzt ist diese Steigung. Mittlerweile habe ich mich an diese Art des „Wanderns“ schon gewöhnt. Die Calanques sind eben etwas ganz Besonderes und das in jeder Hinsicht.
Etwas weiter zieht sich der Wanderweg weiter ins Land zurück. Bei P 85 endet der Weg Nr. 4 und trifft auf den blau markierten Weg, der vom Cap Morgiou kommt. Es geht wieder steil aufwärts, kein Schatten, die Sonne brennt gnadenlos von einem blauen Himmel, es weht kein Lüftchen. Die Steine reflektieren die Hitze, es wird fast unerträglich.
Auf dem ersten Plateau hoffe ich den höchsten Punkt (219) erreicht zu haben. Aber nein, ich muss noch höher steigen, bis zu P 252, dann erst bin ich oben. Entlang der Crête de Morgiou geht es in leichtem Auf und Ab weiter bis zum Schnittpunkt der Wanderwege Nr. 1 und 5.
Müßig zu sagen, dass erneut ein steiler Abstieg folgt. Kurz vor dem Abstieg, bei einer Pause macht es Krach/Bumm und ich besitze einer dieser modernen zerrissenen Hosen. Die sind zwar zur Zeit Mode, in meinem Alter sicher nicht opportun. Mit zerrissenen Hosen unterwegs zu sein, stört mich in diesem Moment kaum.
Dieser Abstieg ist aber etwas Besonderes, es geht nämlich über eine extrem schottrige Rinne runter. Bei jedem Schritt rutscht man in dem steilen Gelände gleich weiter abwärts. Surfen kann man nicht, dafür ist das Gelände zu diffizil, der Untergrund zu unregelmäßig. Kurz vor dem Ende, fast schon auf sicherem Boden, rutsche ich erneut auf und wieder müssen meine Hände dran glauben. Die gleiche Stelle wie gestern, noch nicht verheilt, schon wieder aufgerissen. Was wäre eine solche Tour ohne Blessuren.
Bei einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass ich für diesen Wegabschnitt vielmehr Zeit benötigt habe, als eingeplant. Meine Freunde in Lodève warten auf mich und der gebuchte Zug ist auch nicht mehr zu erreichen.
Ich gehe noch weiter bis zum Parkplatz in Sormiou, in der Hoffnung, hier vielleicht ein Taxi bestellen zu können. Aber man signalisiert mir, dass die einzige Chance auf eine Fahrt per Anhalter besteht. Ich habe großes Glück, gleich der erste Wagen hält und bringt mich sogar nach Marseille zum Bahnhof Saint Charles. Zwei Stunden später erreiche ich einen Zug nach Montpellier und um acht Uhr treffe ich bei meinen Freunden ein.
Der Weiterweg von Sormiou hätte wieder einmal einen Aufstieg für mich bereit gehalten, nämlich zum Col du Pignet. Das wäre der letzte Aufstieg gewesen. Danach geht es immer Höhe haltend auf dem GR entlang der Küste nach Le Goudes, wo man mit dem Bus Richtung Marseille zurückkehren kann. Ein Grund, noch einmal zurück zu kehren, um diese wunderschöne und einzigartige Landschaft zu genießen, allerdings nur mit leichtem Gepäck.
Unverzichtbar für diese Tour ist die IGN Karte Les Calanques im Maßstab 1:15.000. Der Schwierigkeitsgrad wechselt je nach Route, bei den von mir ausgesuchten Wegen gibt es Passagen T4+ und Kletterstellen bis zum II. Grad. Bleibt man auf dem GR wird ein T3 nicht überschritten, die schönsten Passagen aber nicht erreicht.
Tour solo
Auf dem Weg von der Universität gehe ich nach Süden zum Col de Escapons. Von dort führen verschiedene Wege hinunter auf meine ausgesuchte Route. Einige sind so schmal, dass man nur einen Fuß setzen kann. Diese verwerfe ich, denn es geht steil abwärts. Ich muss wieder hinunter zum Wasser, an die Calanque de Morgiu. Letztendlich entscheide ich mich für den Weg 6a.
Hätte ich vorher mal in die Karte geschaut, wär mir das rote Warndreieck aufgefallen. So folge ich meinem GPS, das freundlicherweise diese Schlüsselstelle nicht anzeigt.
Anfangs geht auch alles gut, der Weg ist schmal und sehr steinig, aber das kenne ich ja schon. Man sieht aber immer den nächsten Wegabschnitt vor sich. Auf einmal tauchen vor mir ein paar Felsen auf, deren Überschreitung problemlos ist. Ein paar Schritte weiter sehe ich eine dicke Kette, nanu. Dann stehe ich an einer steilen Felswand. Hier soll ich jetzt mit meinem schweren Rucksack runter, dass kann doch nicht wahr sein. Aber der Weiterweg ist unmissverständlich weit unten zu sehen.
Ich steige in die Felswand ein, immer darauf achten, dass mich der schwere Rucksack nicht in die Tiefe zieht. Tritte muss man sich suchen, irgendwelche Bügel gibt es nicht und das Gestein ist schon reichlich speckig. Aber was soll’s, runter kommt mal alle Mal, fragt sich nur wie. Gut, dass die Ketten (nur im ersten Drittel)doch sehr vertrauenerweckend sind. Schritt für Schritt hangele ich mich nach unten, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen fühle. Das wäre geschafft und ich bin an der Calanque de Morgiou angelangt.
Auf dem Weg um das Wasser herum kann ich wieder etwas Luft holen, bevor es auf der anderen Seite wieder aufwärts geht, diesmal auf einer schwarz markierten Route, dem Weg Nr. 4. Anfangs habe ich gedacht, ich wäre auf dem falschen Weg, aber die Signalisation ist eindeutig. Nur ist es kein Weg, sondern ein Klettern die Felsen hinauf. Bei einem Fehltritt landet man unweigerlich direkt im schönen türkisblauen Wasser, so ausgesetzt ist diese Steigung. Mittlerweile habe ich mich an diese Art des „Wanderns“ schon gewöhnt. Die Calanques sind eben etwas ganz Besonderes und das in jeder Hinsicht.
Etwas weiter zieht sich der Wanderweg weiter ins Land zurück. Bei P 85 endet der Weg Nr. 4 und trifft auf den blau markierten Weg, der vom Cap Morgiou kommt. Es geht wieder steil aufwärts, kein Schatten, die Sonne brennt gnadenlos von einem blauen Himmel, es weht kein Lüftchen. Die Steine reflektieren die Hitze, es wird fast unerträglich.
Auf dem ersten Plateau hoffe ich den höchsten Punkt (219) erreicht zu haben. Aber nein, ich muss noch höher steigen, bis zu P 252, dann erst bin ich oben. Entlang der Crête de Morgiou geht es in leichtem Auf und Ab weiter bis zum Schnittpunkt der Wanderwege Nr. 1 und 5.
Müßig zu sagen, dass erneut ein steiler Abstieg folgt. Kurz vor dem Abstieg, bei einer Pause macht es Krach/Bumm und ich besitze einer dieser modernen zerrissenen Hosen. Die sind zwar zur Zeit Mode, in meinem Alter sicher nicht opportun. Mit zerrissenen Hosen unterwegs zu sein, stört mich in diesem Moment kaum.
Dieser Abstieg ist aber etwas Besonderes, es geht nämlich über eine extrem schottrige Rinne runter. Bei jedem Schritt rutscht man in dem steilen Gelände gleich weiter abwärts. Surfen kann man nicht, dafür ist das Gelände zu diffizil, der Untergrund zu unregelmäßig. Kurz vor dem Ende, fast schon auf sicherem Boden, rutsche ich erneut auf und wieder müssen meine Hände dran glauben. Die gleiche Stelle wie gestern, noch nicht verheilt, schon wieder aufgerissen. Was wäre eine solche Tour ohne Blessuren.
Bei einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass ich für diesen Wegabschnitt vielmehr Zeit benötigt habe, als eingeplant. Meine Freunde in Lodève warten auf mich und der gebuchte Zug ist auch nicht mehr zu erreichen.
Ich gehe noch weiter bis zum Parkplatz in Sormiou, in der Hoffnung, hier vielleicht ein Taxi bestellen zu können. Aber man signalisiert mir, dass die einzige Chance auf eine Fahrt per Anhalter besteht. Ich habe großes Glück, gleich der erste Wagen hält und bringt mich sogar nach Marseille zum Bahnhof Saint Charles. Zwei Stunden später erreiche ich einen Zug nach Montpellier und um acht Uhr treffe ich bei meinen Freunden ein.
Der Weiterweg von Sormiou hätte wieder einmal einen Aufstieg für mich bereit gehalten, nämlich zum Col du Pignet. Das wäre der letzte Aufstieg gewesen. Danach geht es immer Höhe haltend auf dem GR entlang der Küste nach Le Goudes, wo man mit dem Bus Richtung Marseille zurückkehren kann. Ein Grund, noch einmal zurück zu kehren, um diese wunderschöne und einzigartige Landschaft zu genießen, allerdings nur mit leichtem Gepäck.
Unverzichtbar für diese Tour ist die IGN Karte Les Calanques im Maßstab 1:15.000. Der Schwierigkeitsgrad wechselt je nach Route, bei den von mir ausgesuchten Wegen gibt es Passagen T4+ und Kletterstellen bis zum II. Grad. Bleibt man auf dem GR wird ein T3 nicht überschritten, die schönsten Passagen aber nicht erreicht.
Tour solo
Tourengänger:
Mo6451

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