Gratlspitze (1899 m) - Rustikales über dem Alpbachtal


Publiziert von 83_Stefan , 18. März 2017 um 09:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:27 Februar 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Brixlegg hinauf ins Alpbachtal; nach Alpbach abbiegen und durch den Ort auf der Hauptstraße in Richtung Kongresszentrum (Parkgarage); wenige kostenfreie Parkplätze an der Bushaltestelle "Böglerhof" nahe des Kongresszentrums.
Kartennummer:AV-Karte 34/1 - Kitzbüheler Alpen West.

Die Gratlspitze im vorderen Alpbachtal gehört zu der Sorte von Bergen, die in schneearmen Wintern gerne zu Fuß bestiegen wird, weil sich am steilen, südseitigen Anstieg die "weiße Pracht" einfach nicht halten kann. Allerdings gibt es auch eine seltsame Bergsteiger-Spezies, die dann trotzdem den tief verschneiten, ostseitigen Anstieg wählt und sich fluchend mit Schneeschuhen an den Beinen im Auf und Ab über den subjektiv immer länger werdenden Kamm wühlt. Die erstklassigen Ausblicke und die herrliche Ruhe auf diesem im Sommer stark frequentierten Anstieg entschädigen allerdings vollends. Und beim Abstieg nach Süden kann man bei entsprechenden Bedingungen getrost die Schneeschuhe an den Rucksack hängen und vom Frühling träumen...

In Alpbach herrscht akuter Parkplatzmangel, sofern man seine Tour nicht in der Parkgarage starten will. Einige wenige kostenfreie Parkplätze gibt es an der Bushaltestelle "Böglerhof" nahe des Kongresszentrums. Man folgt der Straße durch den Ort nach Osten, bis der Anstieg via Hösljoch zur Gratlspitze abzweigt. Auf diesem an einem Bach entlang zu einer Verzweigung und dann entweder links auf einem Waldsteig abkürzend oder rechts auf dem Fahrweg aufwärts, bis knapp unterhalb des Hösljoch der Anstieg zur Gratlspitze abzweigt.

Der Steig leitet im Wald bergauf und an einer kleinen Hütte vorbei zur latschenbesetzten Ostflanke der Gratlspitze. Zunächst geht's an einem Rücken aufwärts, bis der Steig die steile Flanke in südlicher Richtung auf guter Trasse quert und in ihr bergauf auf einen Vorgipfel leitet. Wer hier oben das Kreuz am Hauptgipfel erblickt und sich nun fast am Ziel wähnt, der hat sich böse geschnitten - nach dem Vorgipfel geht es in Kammnähe durch die Latschen wieder deutlich bergab, teilweise sogar mächtig steil. Hier sind sichere Bedingungen Grundvoraussetzung! Auch eine weitere, steile Graterhebung wird überschritten, bis der Steig kurzzeitig auf die Südseite leitet und durch schrofiges Terrain wieder hinauf zum Kamm und auf ihm endlich zum höchsten Punkt der Tour mit dem heiß ersehnten Gipfelkreuz (mit -buch) leitet; ein kurzes Stück unterhalb des Gipfels mündet der von Süden kommende Weg ein.

Die Gratlspitze ist zurecht bekannt als erstklassiger Aussichtsberg, der isolierten Lage zum Dank. Kitzbüheler Alpen, Karwendel, Rofan und Kaisergebige zeigen sich von hier oben aus einmalig schöner Perspektive und an klaren Tagen reicht der Blick nach Osten sogar bis zum Hochkönig; das Inntal aus der Vogelperspektive rundet das Bild ab.

Der schnellste Abstiegsweg nach Alpbach führt durch die steile Südflanke hinunter. Dazu geht man auf dem Anstiegsweg zurück zur Verzweigung unterhalb des Gipfels und wählt den Steig, der nach rechts durch eine Rinne in die Südflanke hinunter führt. Durch Wald und Latschen geht's bergab - vorbei an einem schönen Aussichtspunkt - bis knapp oberhalb von Alpbach die weiten Wiesen erreicht werden, durch die der Steig einen Fahrweg erreicht. Ihm folgend oder den Abkürzer nutzend geht es wieder hinunter in den Ort, durch den man zurück zum Ausgangspunkt wandert.

Schwierigkeiten:
Ostanstieg via Hösljoch: WT4 (einige steile Stellen am Kamm sowie die Querung der Aufstiegsflanke erfordern sichere Bedingungen sowie einen routinierten Umgang mit Schneeschuhen).
Abstieg über die Südflanke: T2 (steil; in schneearmen Wintern häufig schneefrei begehbar).

Fazit:
Eine unterhaltsame 4*-Rundtour auf einen recht isoliert stehenden Aussichtsberg mit zwei Gesichtern - am Ostanstieg hält sich der Winter sehr hartnäckig, während der südseitige Abstiegsweg schon früh im Jahr Frühlingsgefühle aufkommen lässt. Vorsicht: Die Unternehmung setzt sichere Bedingungen voraus!

Mit auf Tour: maxl

Kategorien: Kitzbüheler Alpen, Schneeschuhtour, 4*-Tour, 1800er, WT4.


Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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