Hechenberg Überschreitung und Kranebitter Klamm


Publiziert von Tef , 1. Februar 2017 um 20:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 4 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A12, Ausfahrt Völs-Kranebitten. Nach Kranebitten durch den Ort hinauf Richtung Bahnhof. Dort parken oder noch unter der Bahnunterführung hindurch und hinter dem Ort, bevor der Wanderweg weggeht
Kartennummer:Kompass 290

Vor knapp 5 Jahren haben wir in einem schneearmen Winter den Ostgipfel des Hechenbergstockes bestiegen, weiter kamen wir dann im mühsamen Schneegestapfe dann nicht mehr.
Jetzt Anfang Dezember liegt noch kaum Schnee, so bot sich heute eine Runde an, die sich letzlich als grandiose 5-Sterne Tour entpuppte. Man muß also im Karwendel nicht immer ganz hoch hinaus um klasse Wanderungen zu unternehmen. Geplant war der steile Direktanstieg zum Ostgipfel, dann die Überschreitung von Rauhenkopf und Kirchberger Köpfl, hinab zur Magdeburger Hütte, dann ostwärts auf schön-wildem Steig Richtung Rauschbrunnen und zuletzt durch die Kranebitter Klamm zurück zum Ausgangspunkt.
Man könnte die Tour auch andersrum machen, dann hat man evtl. auf dem Stteig durchs Hinteregg mehr Sonne, dafür hatte ich es in der Klamm recht hell.
Beim Bahnhof I-Kranebitten folgt man der Straße bergwärts. In der ersten Rechtskurve nach dem Ort geht man geradeaus weiter in die Kranebitter Klamm hinein (Ww "Magdeburger Hütte, Schleifwandsteig"). Man überquert bald das trockene Bachbett und steigt auf der anderen Seite auf einem Pfad bergwärts. Es geht kurz in südwestlicher Richtung wieder aus dem Tal heraus und auf eine mit Kiefern bestandene Wiese. Und diese geht es nun in weiten Schleifen nach Nordwest bergwärts, schwächere Pfadspuren werden ignoriert.
Etwa in 1150 Meter Höhe nähern wir uns Schrofenfelsen im Wald und davor führt nun nach links unser Pfad zum Hechenberg weg (gelbes Schild "Hechenberg" an einem Baum), rechts geht es zur Magdeburger Hütte weiter. Unser Pfad ist deutlich ausgeprägt, ab und zu gibt es auch alte Markierungspunkte. Die Orientierung ist also einfach. In einer links-rechts Schleife kommen wir an die Schrofenfelsen ran und in leichter Kletterei wird dieser Felsriegel locker überwunden. Danach quert der Pfad nach links bis an die Südwände des Hechenbergs heran. Nun geht es steil einen unangehmen bröseligen Hang empor, lose, rostige Sicherungen aus dem letzten Jahrtausend sind hier eher Stolperstricke. Doch bald ist diese Stelle überwunden und wir befinden uns nun auf einer steilen Rippe. Trotz der nun zunehmenden Steilheit windet sich der Pfad unglaublich geschickt bergwärts, immer wieder blicken wir in die Tiefen der Klamm.
Schließlich legt sich das Gelände zurück und wir befinden uns auf dem Hechenbergl (1411m), quasi dem Endpunkt der Schulter mit schönem Blick ins westliche Inntal und der Hechenbergsüdwand. Bis hierher darf eigentlich kein Schnee liegen, sonst besteht Abrutschgefahr. Zunächst geht es über den Grat weiter nordwärts. Dazu müssen wir einmal kurz nach rechts in die Flanke absteigen - hier ist wegen Vereisung etwas Vorsicht geboten; kurz danach endet der Grat und wir befinden uns nun am eigentlichen Gipfelaufbau des Hechenberges. Wir queren an Felswänden vorbei auf die Ostseite des Berges, wo diesesmal nur wenig Schnee liegt. Doch ist das Gelände hier nicht mehr ganz so abschüssig und auch stärker bewachsen. Es geht nun zunächst eine schwach ausgeprägte Rippe in einigen Serpentinen bergan, bis man an eine Felswand stößt. Am Fuß dieser rechts entlang und dann durch eine Latschengasse über diese Steilstufe. Danach folgt eine weitere Querung und dann vor einem Felsen steil schräg nach links über einen Wiesenhang auf eine von Latschen bewachsene Schulter.
Ab hier wird es deutlich flacher und durch eine breite Gasse zwischen haushohen Latschen geht es in Kürze zum Ostgipfel.
Man überblickt nun die latschenbewachsene Hügellandschaft des Hechenberges, der hinterste ist der höchste, das Kirchbergköpfl. Und zu diesem will ich nun: dazu folge ich dem Pfad im leichten Auf und Ab durch die grüne Landschaft dahin. Nach einer Weile quert man einen Wiesenhang und der Pfad führt hinauf zu einer Schulter.
Hier heißt es aufpassen, denn um die Gipfel zu überschreiten muß man hier den Hauptpfad verlassen und links auf einem kleineren Pfad einen steileren Latschenhang hinauf steigen. Es geht über einen kleinen Gupf hinweg und dann hinauf zum Rauhenkopf mit Wetterstation und weiter in wenigen Miunten zum Kirchbergköpfl.
Die Aussicht war zuletzt phänomenal, der Blick geht weit nach Westen: Mieminger und Wetterstein auf der Nordseite des Inntals, Stubaier und Ötztaler Alpen auf der Südseite.
Nach kurzer Rast geht es nun zwischen Latschen hinab Richtung Magdeburger Hütte, im Mittelteil schwenkt der Pfad weit nach rechts, führt dann aber wieder zurück in den weiten Sattel. Hier treffen viele Wege aufeinander, ich folge dem Stteig in östlicher Richtung, zunächst auf breitem Almweg, später schmäler werdend leicht abwärts in Wald hinein. Der Pfad zieht nun in weiten Schleifen abwärts, immer wieder gibt es Abkürzungen, bis man zu einer Verzweigung kommt.
Nach rechts geht der Schleifwandsteig ab, ich wende mich nach links weiter abwärts, es wird nun zusehends wilder. Dann beginnt die Querung vin mehrerer Geröllrinnen, immer wieder ist der Steig arg in Mitleidenschaft gezogen, doch richtig kritisch ist es nirgends. Man hat auch einige Gegenanstiege in Kauf zu nehmen. Die vorletzte Rinne bietet mit dem tropfenden Fels nochmal einen schönen Pausenplatz. Dann geht es nochmal über eine bewaödete Rippe etwas aufwärts und wieder hinab in die nächste Geröllrinne.
Hier beginnt nun der Einstieg in die Kranebitter Klamm. Der Steig zum Rauschbrunnen führt zunächst eine Weile abwärts, bis es nach inks abgeht. Hier führt nun eine sehr deutliche Pfadspur weiter abwärts - in einer traumhaften Landschaft - es lohnt vor allem der Blick zurück!
Ganz unten angekommen steigt man hinab in das trockene Bachbett. Nun nach links weiter abwärts, die Wände rücken näher zusammen bis man sie mit ausgestreckten Händen fast berühren kann. Nach dieser Engstelle wird das Gelände anspruchsvoller, der Bach führt nun Wasser, das Gestein ist glitschig, die Herbstblätter verdecken manche Fallen. Steilstufen klettert man über eine veraltete Steiganlage ab. Hier ist Konzentration gefragt.
Generell is die Begehung der Klamm nicht schwer, es besteht jedoch eine latente Steinschlaggefahr, da in den Hängen viel Wild herum kraxelt. Ein Helm schadet also nichts.
Unten quert man dann kurz nach rechts um auf en Wanderweg zu treffen und schon ist man wieder am Ausgangpunkt.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 2. Februar 2017 um 10:30
Klasse Tour! Der Hechenberg reizt mich auch schon länger. Danke für den ausführlichen Bericht.

VG Nico

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Februar 2017 um 20:28
Servus Nico,
Danke! Ja, die Tour ist trotz bescheidener Höhe sehr abwechslungsreich und schön, der "Weg" durch die Kranebitter Klamm auch ein echter Geheimtipp.
Beste Grüße
Tef


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