Nikolaus-Tour auf den Mattstock (1936 m)
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Bisher hatte ich um Amden (908 m) immer einen großen Bogen gemacht. Irgendwie erschien mir die Gegend dort zum Bergwandern nicht so besonders attraktiv. Auf der Suche nach einem Gipfel ohne große Schneehindernisse bin ich nach aktuellen Fotos unserer Emmentaler Hikr-Freunde Ursula und
Felix auf den Mattstock aufmerksam geworden. Dem Föhn ausgesetzt und die Südexposition dazu, da hatte der Schnee der letzten Wochen keine Chance.
Kurz vor Sonnenaufgang bin ich in Amden angekommen. Bei der Post in der Ortsmitte gestartet, folgte ich dem Wegweiser Richtung Niederschlagwald, Mattstock. Nur ein kurzes Stück ging es der Straße entlang, bis der Wanderweg über in ziemlich gerader Linie über Weidehänge aufwärts führte. Die Bergspitzen leuchteten bald einmal in der Sonne. Handschuhe stellten sich heute schnell als völlig unnütze Utensilien heraus. Selbst eine dünne Weste landete nach einer halben Stunde im Rucksack.
Auf einer Bank oberhalb der Sesselbahn-Bergstation (heute kein Betrieb) gönnte ich mir nach den ersten 400 Hm eine Teepause. Nach einer kurzen Passage durch den Niederschlagswald erreichte ich die Weiden der Alp Walau (1421 m). Im offenen Gelände ging es weiter in zahlreichen Serpentinen bergan. Erste Schneereste gab es nun auch auf dem Weg. Sie selbst waren nicht hinderlich, allenfalls das gefrorene Schmelzwasser erforderte eine gewisse Vorsicht.
Bald trat auch der Alpstein in das Blickfeld, wo es sich an den Südhängen augenscheinlich auch wieder gut wandern ließe, ebenso am nördlich vorgelagerten Speer. Eine heimische Berggängerin traf ich, die schon im Abstieg begriffen war. Sie war eine von fünf Personen, die mir heute den ganzen Tag am Berg über den Weg gelaufen sind. An Wochenenden und in der Ferienzeit sieht das sicher ganz anders aus.
Über ein paar Schrofen zum Schluss erreichte ich schließlich den Gipfel. Praktisch windstill war es und zum Sitzen angenehm. Selten habe ich einen so langen Gipfelaufenthalt verbracht. Das Panorama ist ja auch wirklich vom Feinsten. Reicht es doch vom Tiroler Lechtal bis zu Grenzgipfeln der Kantone Uri/Wallis. Der Blick nach Norden zeigte mir, dass ich am nebligen Bodensee heute aber auch wirklich gar nichts verpasst habe.
Nach einer längeren Pause trat ich wieder den Abstieg an. Unterhalb der Lawinenverbauung bis zur Alp Walau ging ich mehr oder weniger geradeaus bergab. Da die Beizen unterwegs geschlossen hatten, fand die Schlusseinkehr im Dorfzentrum auf der Sonnenterrasse vom Café Löwen statt.
Fazit: Am Dienstag wandern zu gehen ist besser als arbeiten zu müssen. Wenn es dazu noch so tolle Verhältnisse sind, was will man mehr. Der Mattstock ist ein toller Aussichtsberg.
Route: Die von chaeppi dankenswerter Weise gepostete Karte hatte ich dabei

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