Kellaspitz (2017m) - überm Nebel, unter den Wolken


Publiziert von Schneemann , 26. November 2016 um 20:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:26 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto nach Marul, dort gibt's am Ortseingang einen sehr grossen, kostenfreien Wanderparkplatz

Die Kellaspitze über Marul ist nicht nur ein sehr formschöner Berg, sondern hat auch einen schönen südseitigen Anstieg. Dadurch gehört die Tour zu meinen Lieblingstouren in der Übergangszeit - wenn also der Schnee für Skitouren leider nicht reicht. Der recht lange Gratanstieg macht Spass und hat ein paar leichte, gesicherte Kletterstellen. Oben angekommen hat man einen schönen Rundumblick -  sowohl vom  "runden, weichen" Flysch des Walsertals und Bregenzerwalds als auch von den grossen Felsgipfeln und Kalkwänden des  Lechquellengebirges.

Tour:
Start in Marul vom Wanderparkplatz. Der tolle Name "Marul" könnte auch von Tolkien im Herrn der Ringe sein - mir gefällt das kleine Walserdörfchen jedenfalls gut und es ist erfreulich wie sie auf nachhaltigen Wandertourismus setzen.

Die Tour ist sehr gut angeschrieben und kaum zu verfehlen. Schon wenige Meter vom Parkplatz entfernt steht  die Kellaspitze angeschrieben. Man folgt den Wegweisern und steigt zuerst entlang kleiner Fahrsträsschen an. Nach ein paar Kehren, zweigt der markierte Weg entlang eines grasigen Rückens ab und kürzt dabei einige Kehren ab. Man steigt immer auf der Südseite über Marul auf - daher dürfte es im Sommer recht heiss werden.

Hat man das Strässchen erstmal hinter sich, gehts noch kurz durch den Wald. Danach aber steigt man bis zum Gipfelgrat praktisch nur noch über Weiden und Wiesen auf. Der Weg ist nicht immer deutlich, aber es hat einige Markierungsstangen. Selbst bei dem dichtesten Nebel heute war die Wegfindung kein Problem. Die Tour mag nicht besonders abwechslungsreich sein, aber ich mag diese Wiesenanstiege und es hat auch praktisch keine Flachstücke - man kommt also zackig voran.

Der spannendere Teil ist ohne Frage der lange Gipfelanstieg über den (Latschen-bewachsenen) Grat. Ab hier ist die Tour blau-weiss markiert, als alpiner Steig. Die Schwierigkeit ist aber mE übersichtlich und alle anspruchsvolleren Stellen sind sehr gut gesichert. Vor allem ein steiler Felskamin macht dabei grossen Spass. Der Pfad weicht immer wieder in die Nordflanke aus, sobald der Grat schwierig wird. Ich hatte etwas Sorge vor dem Schnee auf der Nordseite - das war aber heute kein Problem. Erst wenige Meter vor dem Gipfel hatte es etwas mehr Schnee auf dem Weg. Hier sollte man etwas vorsichtig sein, aber heikel war's heute nirgends.

Und siehe da: nachdem ich durchgehend durch dichten Nebel aufgestiegen bin, erreichte ich kurz vor dem Gipfel doch noch unerwartet die Nebelgrenze. Das Panorama von der Kellaspitze ist wunderbar - in alle Richtungen hat man tolle Aussichten.

Fazit:
Eine meiner Lieblings-November/Dezember-Touren, wenn der Schnee mal wieder fehlt (bitte nicht schon wieder so ein Winter der keiner ist!). Zwar konnte die Sonne nicht so richtig durchkommen, aber am Gipfel stand ich dann doch noch über der sehr dichten und dunklen Nebeldecke. Entsprechend toll die Aussicht - für mich fast ein Geheimtipp für diese Jahreszeit. Auch als Trainingstour mit Schmankerl-Grat sehr gut geeignet. Marul rocks.


PS1: Es war heute niemand unterwegs.
PS2: Die Verhältnisse sind mE noch sehr gut.

Tourengänger: Schneemann


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