Westliche und Östliche Praxmarerkarspitze


Publiziert von Btina79 , 3. November 2016 um 21:08.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum:31 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Diverse Zustiege zur Pfeishütte

An einem wunderschön sonnigen, warmen Spätherbsttag sind wir vom Winterraum der Pfeishütte aus auf die Westliche und Östliche Praxmarerkarspitze gewandert und gekraxelt.

Man folgt kurz dem Fahrweg von der Pfeishütte und dann dem markierten Weg ins Praxmarerkar.  Im Auf und Ab und durch Latschen und über Schuttreißen querend gelangt man erst ins Kaskar und dann in das grandiose, weite Praxmarerkar. (Wir haben uns im Kaskar verhaspelt - der Weg geht nach unten und in die Latschen und nicht geradeaus und steil hinauf.) Auf dem Rückweg zieht sich diese Strecke ganz schön und man merkt die Gegenanstiege.

Vom Praxmarerkar gelangt man relativ weit unten mit einer einfachen kurzen Kraxelei auf den grasigen Südrücken der Westlichen Praxmarerkarspitze, auf dem man dann zum Teil recht steil, aber völlig unproblematisch hochsteigt. Nach einer Weile gelangt man zu den steilen Ostabstürzen und hält sich da links. (Eine wunderbar gelegene Grasmulde bietet sich für eine Pause an ...) Danach haben wir links unterhalb einer felsigen Stelle gequert, um zum Beginn des Felsaufbaus zu gelangen.

Dort ist ein markantes pilzförmiges Felsgebilde, an dem man links vorbei hochkraxelt. Es folgt ein für meinen Geschmack recht unangenehmes steiles Stück mit losem Schutt und einevlange Rinne, wo man anfangs am besten in der Rinne und dann oben rechts davon hochkraxelt. (Das war für uns die anspruchvollste Felskletterstelle.) Dann hält man sich links und quert in einfacherem Gelände hin zum Gipfelgrat. Bald gelangt man zu einer zum Glück nur sehr kurzen beidseitig ausgesetzten Stelle. Danach geht es weniger steil in Schutt und Brösel am breiteren Grat weiter bis zum Gipfel der Westlichen Praxmarerkarspitze. Ein Gipfelbuch gibt es da inzwischen.

Wir waren nicht sicher, was der beste Weg durch die Scharte ist; es sah ziemlich furchterregend aus ... Wir sind steil abgestiegen, ein Stück tiefer als die Scharte liegt, und haben in sehr abschüssigem Gelände an bröseligem Fels entlang hinübergequert und sind dann ein paar Meter wieder in die Scharte aufgestiegen. Da auch ein kurzer atemloser Moment - Tiefblick nach links und recht steile Schuttreiße zur Rechten.

Der Weg auf die Östliche Praxmarerkarspitze war dann nicht mehr schwierig und hat sogar nette kurze Kraxelstellen in festem Fels (nicht schwerer als II). Ein schönes Kreuz, ein Gipfelbuch, das wie eine Bibel auf der Kanzel präsentiert wird, traumhafte Aussicht, und ein Holzbalken zum Ausstrecken und die Sonne genießen.

Der markierte Abstieg von der Östlichen Praxmarerkarspitze ist dann auch nicht ganz trivial, mit einer recht hässlichen bröseligen Steilstelle kurz bevor man ins Geröll kommt. Die Wiesen ein Stück weiter unten bieten sich dann wieder für eine verdiente Pause an, bevor man zurück zur Pfeishütte wandert.

Wir haben mit dem Verlaufen im Kaskar und mit Pausen insgesamt 8,5 Stunden von der Pfeishütte gebraucht und waren ganz schön platt und stolz auf uns. Ich hab ziemlich geflucht an manchen Stellen, weil alles so brüchig und bröselig und seitlich abschüssig ist, was ich gar nicht mag, aber natürlich ist das eine ganz großartige Karwendel-Traumtour! Ein Helm ist wegen der vielen lockeren Steine keine schlechte Idee.

Tourengänger: Btina79


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