Goldig nach Gondo


Publiziert von Voralpenschnüffler , 2. November 2016 um 21:46.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:28 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3000 m
Abstieg: 2900 m

Ein perfektes Wochenende für's Lärchengold: Warm, strahlend, die Lärchennadeln in voller Blüte, die Gipfel frisch verschneit... Bleibt (mal wieder) die Frage, wohin's denn gehen soll: Die reinsten Lärchenwälder gibt's mE - ausgenommen vielleicht Oberengadin - nicht in Graubünden (sonst würd's Goldbünden heissen), sondern im Oberwallis inkl. Simplongebiet. Aus hüttchentechnischen und neuigkeitswertigen Gründen kam schliesslich letzteres zum Zuge, obgleich: Hundertprozentig sicher, dass das Bivacco Alpini Pian Pumpèr tatsächlich offen ist, konnte ich nicht sein.

Zürich - Monteossolano in 3 h (Zug - ab Bern voller Hochnebeltouristen nach Mailand - und Taxi), wo die Herbstpracht alsbald begann und schöne Alpwege durch Farnfluren und Buchenwälder ins Lärchengold um die Alpe Campo führte - mit Blick auf Weissmies und Monterosa doppelt schön. Nach der Cima Larie stieg ich - um allfällige Übernachtungsalternativen für den Fall dessen, dass Pian Pumpèr geschlossen wäre, zu checken - auf die Alpe d' Andromia ab: Alles menschenleer dort und verriegelt. Am Bacherl, das den wundervollen Lago Andromia speist, füllte ich den Wasserschlauch und stieg gen den Pizzo Albiona auf, liess es dort aber mit dem Vorgipfel bewenden, wegen Schnee im steilen exponierten Abstieg in die Scharte zum Hauptgipfel. Zudem wollte ich endlich Gewissheit über das bivacco ....
Erleichterung, als ich dieses offen und überdies mit allem Nötigem ausgestattet vorfand. Fast 2h Abendsonne am westlichen Rand des Pians sowie auf dem Gipfelchen 2390, bevor's ans Suppenkochen und -essen und alsbald in-die-Schlafsäcke-und-Decken-Verkriechen ging- Laaange Nacht, Caffè erst um halb 8, kurz bevor die ersten Sonnenstrahlen die Viertausender küssten und dann auf Richtung Mezzodi. Allerdings stellte sich das Gelände als zerklüfteter als erwartet und ein Abstieg auf dem Pfad Richtung Passo dell' Acqua Fredda als zwingend heraus - durch das verschneite Blockwerk eine etwas heikle und mühsame Sache...
Vom Mezzodi dann schneelos und in Gratnähe Richtung Rovale, dessen Gipfelaufbau doch ziemlich imposant aussieht und sicher mehr als T3 ist: Das Band, dass von der zentralen Trümmerrinne auf den steilen Südwestrücken führt, ist zwar gut gangbar, aber recht exponiert, der Rücken selbst gut gestuft und plattig; bei Nässe sicher heikel. Oben herrlicher Tiefblick ins Val Divedro und weite Ausblicke; einzig der Pizzo Giezza (den ich eigentlich auch auf dem Programm hatte, aufgrund der Schneelage jedoch früh daraus strich) stört etwas...
Abstieg zur wundervollen Seenplatte von Variola, wo ich die ersten Exemplare der Gattung sapiens antraf. Querung auf ca. 2100 bis auf den Südrücken des Giezza, dort langsam runter auf den Weg, der auf die ausgestorbene Alpe Paione führt - wiederum im herrlichsten Lärchengold, das mich bis auf den Passo di Monscera und vor allem auch im Abstieg ins Zwischbergental begleiten soll - Wandern unter einem Goldbaldachin, wie ich es lange nicht mehr erlebt habe!
Nach einer halben Stunde Talhatscher auf der Strasse nahm mich ein Bauernsohn von Bällegga runter nach Gondo, wo mir im Bellevue (während einer Std. der einzige Gast....) eine leckere Käseschnitte serviert wurde. Dann wieder retour nach Italien (Iselle) und mit dem Autozug unter Gondo durch zurück in die Inner- und weiter die Üsserschwiz. Schön war's:-)!

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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Kommentare (3)


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Kik hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2016 um 10:49
Wunderschön!
Was für eine Karte benutzest Du in diesem Gebiet ?

Voralpenschnüffler hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. November 2016 um 18:40
ich habe mir mit Swisstopo (map.admin.ch) beholfen; das Gebiet ist dort im Massstab 1:50'000 abgedeckt - wie auch auf den Blättern Valle Antigorio und Domo.

Lg, Reto

Kik hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. November 2016 um 20:00
Danke. Zum Glück ist die Schweiz so ausgefranst.
Viele Grüsse, Kik


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