Pizzo Peloso 2064 m


Publiziert von basodino , 1. November 2016 um 21:22.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:30 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1170 m
Abstieg: 1170 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Pkw oder Bus bis nach Gresso im Val Vergeletto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:am Weg keine, Bistro in Gresso am Beginn/Ende der Tour

Der vielleicht kürzeste Weg auf den Pizzo Peloso beginnt in Gresso und ist auf den heutigen Karten so nicht durchgängig erkennbar. Ob man ihn in einem eventuell künftigen Nationalpark noch begehen darf? Wer weiß?

Zunächst folgt man der gleichen Route wie auf die Cramalina bis zum Pian della Crosa. Dieses Mal haben wir im Wald (ab ca. 1150 m) die rechte Route genommen, obwohl wohl die linke die eigentlich markierte ist. Die rechte Route hat den Vorteil, dass sie nicht ganz so steil ist und daher etwas angenehmer zu laufen ist.
Warum diese Alpe "Pian" heißt, ist mir nicht ganz klar, weist sie doch ein starkes Gefälle auf und zieht sich über mehr als 100 Höhenmeter. Man scheint sie schnell zu erreichen, man ist aber, wenn man die ersten Gebäude sieht, erst am unteren Rand und bis man an ihrem oberen Ende ist, vergehen doch noch ein paar Minuten. Oberhalb kann man gut rasten, auch wenn die dortige Bank etwas unterdimensioniert ist. T2, 1 h 15 min

Am oberen Rand der Alpe zweigt ein Weg klar markiert zur Alpe Colla ab, obgleich die heutigen Karten keine durchgängige Spur mehr zeichnen. Die Karten aus den 1990er und 1980er Jahren hingegen kennen hier ein intaktes Wegnetz. Zunächst ist der Weg auch breit und klar, wird dann aber immer schmäler und verzweigt sich zwei Mal. Wenn man jeweils die untere Variante wählt, liegt man nicht falsch. Die Spur ist eigentlich überall noch zu erkennen, wenngleich es ein paar Stellen gibt, an denen man schon vorsichtig vorgehen muss, da die Natur sich hier das ausgetretene Trassee teilweise zurückerobert hat. Hinter P. 1529 (in der Karte endet hier die Spur) geht man in kleinen Kehren (kaum zu verfehlen) 60 Höhenmeter hinauf, bevor der Weg dort wieder in eine Querung übergeht. Schließlich erreicht man die Alpe Colla, die immerhin ein intaktes Gebäude aufweist. T3+ (2 Stellen T4-), 1 h 10 min

Von der Alpe hat man bereits eine traumhafte Aussicht. Eine ausgiebige Pause ist hier beinahe Pflicht. Weiter geht es den Rücken gerade hinauf, wobei man gleich hinter den ersten Bäumen eine neue Spur findet, die einen durch den Waldgürtel gerade hinaufführt. Sie ist dabei doch steiler, als man auf der Karte vermuten würde. Nach 20 Minuten lichtet sich der Wald und mit etwas Fantasie vermag man eine horizontal querende Spur ausmachen, der man nach rechts folgt, bis man den Grat erreicht (ca. 1820 m). T3, 0 h 25 min

In gut 5 Minuten traversiert man auf rot markiertem Weg P. 1844 südlich und erreicht ein kleine Scharte (ca. 1835 m), durch die der Weg auf die Nordseite wechselt. Hier bogen wir ab und blieben auf dem Grat. Eine schmale Spur setzt hier an (vermutlich tierischen Ursprungs). Der Grat ist relativ scharf und man kann zunächst auf ihm bleiben, wobei wir unter Ästen durchtauchen mussten. Man orientiere sich möglichst auf oder nah am Grat, wobei man einige Male in die steilen Grasflanken ausweichen muss. Meistens kann man sich aber am felsigen Grat festhalten oder nutzt die Felsen selbst zum Fortkommen (I). Knapp oberhalb 1900 m wird das Gelände ganz allmählich ein wenig freundlicher. Wenn man eine Schulter mit einem markanten hellen Fels erreicht hat, wird es erheblich leichter. Der Grat kann weiterhin genutzt werden, ein Ziegenpfad in der Flanke ist indes noch einfacher. Das unrhythmische Gelände und die erneut mangelnde Akklimatisierung kostete uns etwas Tempo. Wir waren echt froh, als wir oben waren. T4+, I, 1 h 10 min

Die Aussicht vom Peloso ist umfassend. Die Normalroute von Loco her ruft knapp 1400 Höhenmeter auf, was dafür sorgt, dass man hier oben auch nicht all zu viele andere Wanderer trifft: in Zahlen genau einen. Nur die Cramalina nimmt einen den Blick Richtung Nord/Nordwest ein wenig: zumindest konnten wir so unser morgiges Ziel nicht sehen.

Für den Abstieg entschieden wir uns für die Ostseite, wobei die wenigen Spuren hier einen Weg nur simulieren. Quasi weglos erreicht man nach wenigen Minuten eine Lücke (ca. 2005 m) im Ostgrat, durch die man auf die Nordseite absteigen kann. Wir fanden eigentlich ziemlich leicht eine Möglichkeit den meisten Alpenrosen aus dem Weg zu gehen und trafen auf ca. 1880 m den Wanderweg. Diesem folgt man bis unter die uns bekannte Scharte (ca. 1835 m), wobei man hier ca. 30 m steil ansteigen muss. Nun die 5-Minuten-Querung zurück und dann aber nochmals ca. 50 Höhenmeter hinauf zu P. 1871. Von hier hat man nochmals eine schönen Blick auf die letzten beiden Wegstunden über den Peloso. T3+, 1 h 10 min

Nach der Pause auf dem Gipfelchen wird der Weg bis zur Alpe Bassa richtig angenehm. Man verliert freilich kaum Höhe, dafür kann man jeden Schritt genießen. Das ändert sich dann an der Alpe Bassa. T1, 25 min

Nun stehen noch die 750 Höhenmeter hinab nach Gresso an. Der Weg ist aber meist angenehm. Auf ca. 1580 m trafen wir dann wieder auf Wasser, was sehr willkommen war. Auf Pian della Crosa genossen wir die letzten Sonnenstrahlen und erreichten Gresso dann in der ersten Kühle gegen 17 Uhr. T2, 1 h 25 min

PS: Meine Kamera tickt noch in Sommerzeit. Man ziehe bei den Fotos jeweils 1 Stunde ab.

PS2: Die Pizzeria in Auressio ist absolut empfehlenswert. Viel günstiger als in Locarno aber mindestens so gut.

Tourengänger: basodino, tourinette


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