Klippentour im Okertal


Publiziert von Ekkehard , 4. Oktober 2016 um 11:21.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum: 2 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 420 m
Strecke:10
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Goslar zum Ortsteil Oker, die Bundesstraße 498 bis zum "Waldhaus". Dorthin fährt auch ein öffentlicher Bus
Kartennummer:Kompass Harz 450, Karte 1

Am Tag der Einheit Deutschlands auf den Brocken zu wandern, hat Tradition, doch leider auch eine keinerlei Einsamkeit. Dieses Jahr sollte dann auch das Wetter am 3.10. schlecht werden, so dass etwas anderes her musste.
Gefunden wurde das Okertal mit seinen Klippen und der Wandertag fiel, der Wettervorhersage geschuldet, auf den Sonntagnachmittag.
Startpunkt war „Waldhaus“ im südlichen Bereich von Oker, einem Stadtteil Goslars. Dort findet sich ein Parkplatz fürs Auto, wenn gleich man auf mäßig gut bezeichnete private Parkplätze achten sollte.
Sobald wir die Okerbrücke passiert haben, geht es links auf einem kleinen Pfad in den Wald, wäre der gesamte Weg so, wäre es ein Traum, so aber endet dieser Traum schon 250m weiter auf einer Forststraße, in die wir zunächst rechts (südlich) und dann ein paar Schritte später links (südlich) abbiegen. Dieser Schotterstraße wird nun gefolgt. Der erhoffte Sonnenschein hat einem dunklen Wolkenfeld platz gemacht und es fängt auch bald an zu regnen. Ich hoffe, dass die Vorhersagen richtig waren und gebe mich optimistisch hinsichtlich des angekündigten Sonnenscheins. Nach etwa 100m geht es links (westlich) von der „Alte Harzstraße“ ab und bald darauf rechts (südlich) relativ steil den zunächst breiteren, bald schmaler werdenden Weg oberhalb der „Alte Harzstraße“ den Berg hinauf.
Hier können wir jetzt schon einmal ein bisschen Höheluft schnuppern. Der Talausgang nach Oker wird sichtbar. Leider sind die Wolken jetzt ganz schwarz geworden und die Regencapes kommen zum Einsatz. Die ersten Klippen werden erreicht. Gleich die erste sieht aus, als sei eine Figur der Osterinseln hier her versetzt worden und auch die „Ziegenrückenklippe“ sieht sehr gut aus. An der Stelle, wo der Weg scharf links abknickt gibt es den ersten echten Aussichtspunkt. Man kann schön das Okertal aufwärts blicken und auf der anderen Talseite einige Felsen im Wald erkennen. Es geht jetzt westlich den Berg hinauf, ein Abzweig führt zum Kopf der Ziegenrückenklippe. Nicht viel später erreichen wir die Forststraße, die dort befindliche Schutzhütte war mit einer Kindergruppe, die der Regen überrascht hatte voll belegt, für Pause ist es aber ohnehin noch viel zu früh.
Auf dem nun folgenden Stück Weg hat man die vielfältige Auswahl an Wegen zum Kästehaus. Der Kürzeste führt über den angezeigten Abkürzungspfad direkt zur oberhalb liegenden Forststraße. Wer den Pfad durch den Wald scheut, kann auch den Forstweg nach oben nehmen. Wir entscheiden uns aber noch den Abstecher zum „Treppenstein“ zu machen. Es kostet ein paar Höhenmeter, ist aber auch die paar Meter Umweg mehr als wert.
Die Beschilderung ist zwar gut gemacht, die angezeigten Richtungen und Ziele aber etwas unverständlich. Ich scheine mit dieser Einschätzung nicht der einzige zu sein, denn auch viele der anderen Wanderer sehen häufig ein bisschen hilflos aus. Am Ende lasse ich die Schilder Schilder sein und navigieren nach Karte und GPS. Der Treppenstein selbst ist nicht zu verfehlen. Zu groß ragt er auf der Talseite auf.
Die Besteigung ist, dank eingehauener Treppenstufen und Geländer, kein Hexenwerk, der „Gipfelblick“ durchaus lohnend. In den Studentenklippen sind Kletterer unterwegs, unten im Tal ist die Bundesstraße zu sehen und leider auch zu hören. Der Regen hat sich zwischenzeitlich verzogen und die Sonne schaut vorbei. Die Regencapes sind wieder verpackt, aber mit dem Wind und den feuchten Klamotten ist es doch ziemlich frisch. Also zurück auf den Weg. Die Stempelstelle ist gut frequentiert, quasi Jede und Jeder hat ein Büchlein in dem die Stempel gesammelt werden.
Wir wenden uns nach links (nördlich) um nach ein paar Schritten rechts auf einem Wanderpfad in den Wald zu begeben. Dieser Teil des Weges durch einen dunklen Fichtenwald ist eher so, wie man sich die ganze Wanderung wünscht. Zwischendrin dann eine kleine Steilstufe, die durch Wurzeln, Matsch und mangelnde Griffe nicht ganz leicht zu überqueren ist (außer man ist unter 30), aber wozu haben wir die Wanderstöcke mit geschleppt? Bald ist die obere Straße erreicht, bei der Bushaltestelle geht es rechts und kurz darauf lockt das Kästehaus zur Einkehr.
Die bisher verbrauchten Kalorien lassen sich hier bequem in Form von Pommes Frites und Wurst oder Kaffee und Kuchen ersetzen. In der Ferne (tatsächlich sind es nur 20km) schaut der Brocken raus. Wie war das hier als die Grenze noch zu war? Durch den Massenandrang dauert alles länger als erwartet, so dass wir nun doch später dran sind als erwartet. Die Jugend sprintet noch kurz auf die Kästeklippe hinter dem Haus und empfiehlt die Aussicht.
Wir wandern weiter am Kästehaus vorbei Richtung Süden. Rechterhand zweigt ein schmaler Pfad ab zu einer Felsformation mit dem schönen Namen „Hexenküche“, dort links vorbei und dem Pfad folgen. Der trifft dann leider bald wieder auf die parallel laufende Forststraße. Dieser folgend erreichen wir bald die „Mausefalle“, ein großer Fels lagert auf einem sehr kleinen Felsen. Leider alles total überfüllt, so dass wir uns nicht lange aufhalten. Noch ein Stück weiter erreichen wir die Feigenbaumkanzel. Hier gibt es zwei Varianten, rechts rum oder links rum. Wir wählen links rum, ein Schild warnt vor dem rustikalen Naturweg. Der ist sehr schön, führt am Fuß der Felsen entlang, Höhlen unter liegenden Felsen, steil aufragende Formationen, alles dabei. Hier muss man dann ein-zwei Mal die Hände zu Hilfe nehmen, aber alles kein Problem. Man stößt dann auf den Normalweg, der von der Oker heraufführt. Die Beschilderung mit „Kleiner Romker“, „Großer Romker“, „Romkerhalle“ und „Romkerwasserfall“ verwirren mehr als das sie helfen. Wie auch immer, es geht eigentlich jetzt immer nur abwärts. Zunächst geht es einmal halb links vom Weg weiter ins Tal und etwas später wird ein Weg gequert der das Wasser aus dem Romkertal zum Wasserfall ausleitet, hier geht es geradeaus weiter.
Kurz darauf ist man auch schon unten im Okertal. Die verfallenden Gebäude irritieren etwas, aber es scheint hier sehr schwer zu sein, gegen die Erosion anzuarbeiten. Der Wanderweg im Tal, der uns jetzt zurück zum Ausgangspunkt führt beginnt auf der anderen Seite des Flusses, also zunächst links (südlich) über die Brücke und dann gleich rechts am Felsen entlang.
Dieser sehr schöne Weg führt nun in leichtem Auf und Ab immer an der Oker entlang und bietet schöne Blicke ins Tal und auf die umliegenden Berge.
Weil es jetzt doch schon spät ist und die Jugend noch frisch, statten wir sie mit dem Autoschlüssel aus und bitten sie uns am Parkplatz beim Sperrwerk des Ausgleichsbeckens abzuholen. Sie flitzen davon, erzählen später, dass es bei den „Adlerklippen“ nochmal tüchtig bergauf gehe, während wir gemütlich die spiegelnden Berge am künstlichen See betrachten, der dieser Tage wenig Wasser enthält.
So endet dann diese Tour, die sich als spannende, auch für Kinder, Alternative zur Brockenbesteigung erwiesen hat.

Tourengänger: Ekkehard


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Geodaten
 32340.gpx Okertal, Kästehaus

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