Felsen westlich des Okertals / Harz


Publiziert von WolfgangM , 10. März 2024 um 12:36.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum: 9 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:Waldhaus - Marienwand - Dülferklotz - Adlerklippen - Waldhaus
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von Oker nach Waldhaus, verkehrt stündlich
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleich wie Anreise
Kartennummer:opentopomap.org

Auf der heutigen Tour besuchte ich eine Reihe von Felsen westlich des Okertals im Harz. Dabei waren wieder die Adlerklippen, von denen ich einige Felsen schon auf einer *früheren Tour besucht hatte, neu waren Felsen im Gebiet der Marienwand. Bis auf einen Felsen konnte ich alle besteigen, allerdings über die jeweils einfachsten Routen von der Bergseite und nicht über die bei Sportkletterern beliebten hohen Wände auf der Talseite.

Mein Start- und Endpunkt war die Bushaltestelle Waldhaus, wo stündlich der Bus von Oker hält, und wo es auch Parkplätze gibt. Parkplätze gibt es auch weiter südlich bei der Marienwand, wo man die Runde auch starten und enden könnte. Vom Waldhaus ging ich auf dem Okertal-Wanderweg, unterhalb der Adlerklippen entlang, bis zur Marienwand, was etwa eine halbe Stunde dauert. Meine weitere Route durch die Felsen zeige und beschreibe ich in den Fotos und Foto-Texten genauer. Hier nur eine kurze Auflistung der Felsen mit einer Charakterisierung der maximalen Schwierigkeit des jeweils einfachsten Zugangswegs:

Marienwand: UIAA I 
Großer Dülferklotz: UIAA I
Kleiner Dülferklotz: unschwierig
Uhuklippe: T3
Kunz: T3
Tofana: UIAA I
Adlerklippe: UIAA I
Rastplatzwand: unschwierig
Überhangklippe: für mich unbesteigbar (im unteren Bereich UIAA I+)
Schlafender Löwe: UIAA I

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T3 / UIAA I) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.

Tourengänger: WolfgangM


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Kommentare (5)


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Bergmax hat gesagt: Guter Bericht
Gesendet am 12. März 2024 um 20:27
Hallo Wolfgang,

diese Kraxeltour gefällt mir.
Ich habe mal im aktuellen Kletterführer Harz Rocks von A. Hake nachgelesen, was das für Felsen und Normalwege sind.
Immerhin bist Du zwei anerkannte Routen geklettert und hast eine weitere versucht.
Tofana Normalweg - I
Gr. Dülferklotz Normalweg - II (Glückwunsch)
Überhangklippe Normalweg - III (mutiger Versuch)


Weiter so!


Max

WolfgangM hat gesagt: RE:Guter Bericht
Gesendet am 12. März 2024 um 22:47
Hallo Bergmax,

beim Dülferklotz gibt es tatsächlich eine etwas anspruchsvollere Stufe, wo ich bei einem ersten Besuch nicht hochkam, und die jetzt überwinden konnte:

Für eine Hand ein schwach geformter, hauptsächlich auf Reibung zu belastender Griff, und für einen Fuß eine steile Spalte, wo man sich seitlich auf Reibung reinstemmen kann. Dann mit einem kurzen Hau-Ruck hochziehen/drücken und sofort mit dem anderen Knie und der zweiten Hand nachsetzen, natürlich wieder auf Reibung, aber da wird der Fels flacher. Wenn man mal weiß, wie es geht, ist es relativ einfach.

Für mich war das noch keine UIAA II. Jedenfalls wenn ich es mit Felsen vergleiche, die sonst in deutschen Mittelgebirgen als UIAA II bezeichnet sind. Aber in den Alpen, wo generell höher gestuft wird, könnte es eine UIAA II sein, Runter ist die Stelle übrigens ganz leicht, man rutscht einfach über die Kante runter mit einem kleinen Sprung am Ende.

Als nächstes steht übrigens die Rabowklippe bei mir auf dem Programm. Aber ich bin im ausgesetzten Gelände nicht so todesmutig wie du und werde wohl nicht bis zum Gipfelkreuz kommen.

Viele Grüße

Alpenorni hat gesagt: RE:Guter Bericht
Gesendet am 18. Mai 2024 um 13:27


Zur Rabowklippe : Der alte Normalweg (I+) auf die Rabowklippe liegt derzeit in einer Sperrzone. Ich bin insgesamt über 20mal via Südgrat und Südkante hoch (beide II+), gehst Du weiter über den Grat hangwärts, kommt eine III- Abkletterstelle, dann erreichst Du über einen Schrofengrat bald den Wald oberhalb.

Gipfelkreuz übrigens zum Gedenken an Hermann Buhl, der die Rabowklippe einst anlässlich eines Vortrags in der Nähe selbst erstiegen hat, und dabei am Gipfelüberhang (V) sogar eine 8m lange Erstbegehung hinterlassen hat.

WolfgangM hat gesagt: Sperrzeiten
Gesendet am 18. Mai 2024 um 23:04
Ich weiß, dass die Rabowklippe bis Juli Sperrzeit hat, wegen Falken- und Uhu-Brut. Einige andere Felsen auch. Aktuelle Infos zu Felsen-Sperrungen in Niedersachsen gibt es auf ig-klettern-niedersachsen.de/sperrungen/. Für Sachsen-Anhalt habe ich leider keine zentrale Sperrungs-Liste gefunden. Wenn man beim Kletterportal thecrag.com in die Karte guckt, sind dort rote Markierungen bei gesperrten Felsen, aber nur bei dauerhafter Sperrung, nicht bei zeitweiser Sperrung

Im Nationalpark Harz (wozu das Okertal nicht gehört), ist es noch komplizierter. Wegen des "Wege-Gebots" darf man generell dort nirgends klettern. Es gibt aber offizielle Ausnahmen wie beispielsweise die Hausmannsklippen im Eckertal oder die Felsen am Hohnekamm. Und es gibt (bei Schierke) Felsen wo Klettern zwar nicht "erlaubt" aber "toleriert" ist. Wer blickt da noch durch?

Alpenorni hat gesagt: RE:Sperrzeiten
Gesendet am 19. Mai 2024 um 08:05
Die Rabowklippe war der erste Felsen, an dem sich der damals in Norddeutschland ausgestorbene Wanderfalke wieder angesiedelt hat. Daher, wie auch an TreppensteinNordwand und oben an der Uhuklippe die Sperrzeiten.
Ich schrieb aber : SperrZONE :
Der alte Normalweg über eine erdige Verschneidung und ein kurzes Wändli, der, unten halb im Wald, mit I+ hochführt, ist aus Biotopschutzgründen komplett gesperrt.
Die Optionen Südgrat und Südkante, jeweils II+, sind luftig und jeweils ca. 4 SL. Für Dich solo vermutlich zu krass.

Der gr. Dülferklotz Normalweg ist I, vgl. z.B. Goedeke-Kletterführer.

Die Felssperrungen im Oberharz sind grüßtenteils nicht nachvollziehbar, aber es ist nunmal so. Deswegen auch Vorsicht mit öffentlichen Berichten, wie zB über die Quitschenbergklippen ;-)
In alten Zeiten habe ich übrigens an selbigen 3x biwakiert, nur mit Matte und Schlafsack. Im Okertal sowieso. Herrlich war das !!!

Grüße
Martin


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