Über den Osser zum Teufelssee
Wir wollen das schöne Herbstwetter nutzen und entscheiden uns für eine weitere Wanderung in der deutsch-tschechischen Grenzregion im Bayrischen Wald und Böhmerwald (Šumava).
Als Gipfelziel haben wir uns diesmal den Osser (Ostrý) im Künischen Gebirge (Královský hvozd) ausgesucht. Danach wollen wir auf tschechischer Seite zum Wasserfall Bílá strž (Klammerloch) und die beiden Karseen Černé jezero (Schwarzer See) und Čertovo jezero (Teufelssee) besuchen.
Anreise
Wir fahren mit dem Auto bei Železná Ruda (Markt Eisenstein) über die Grenze nach Bayerisch Eisenstein.
Wir suchen am Bahnhof einen Bus nach Lam. Heute wird auf der Bahnhofstraße (auf deutscher Seite) ein Markt veranstaltet. Deshalb fahren die Busse nicht bis zum Bahnhof, sondern nur zum Localbahn-Museum (diese Information bekam ich aber erst im Nachhinein). Als Schweizer hat mich diese unangekündigte Planabweichung des öffentlichen Verkehrs natürlich stark verwirrt und führte zu panischen und unüberlegten Stressreaktionen. Am Ende haben wir dann den Bus trotzdem erwischt.
Der Bahnhof Bayerisch Eisenstein ist interessant. Das Bahnhofsgebäude steht genau auf der Grenze. Das Gebäude besteht also aus einem tschechischen und einem deutschem Teil, was sich auch an der Architektur sehen lässt. Auch die Strasse vor dem Bahnhof ist durch die Grenze geteilt. Die Station auf tschechischer Seite heisst "Železná Ruda-Alžbětín".
Wegbeschreibung (Zeiten sind ungefähre Gehzeiten ohne Rast)
Unterwegs mit Věra und Míša (dem Hund).
Lam - Maria Hilf - Wanderparkplatz Sattel (T2, 1h 40min)
Wir starten am Bahnhof Lam, überqueren den Fluss Weisser Regen und gehen entlang der Arberstraße durch das Dorf zum Marktplatz. Hier hat es ein Touristeninformationszentrum, eine Landkarte und Signalisation für die lokalen Wanderwege.
Wir folgen dem Wanderweg La1 (Künischer Grenzweg) an einer Jugendherrberge vorbei leicht aufsteigend durch einen Wald. Man hat hier gute Sicht zum Großen Arber (Velký Javor); mit 1.455,5 m der höchste Berg im Bayerischen Wald und Böhmerwald. Bei verschiedenen Verzweigungen folgen wir weiter dem Weg La1, manchmal sind die Richtungen mit "Maria Hilf" oder "Osser" angegeben.
Man erreicht bald die Wallfahrtskapelle Maria Hilf und das gleichnamige Berggasthaus. Weiter verläuft der Weg zum Wanderparkplatz (Osser-)Sattel.
Wanderparkplatz Sattel - Osserwiese (T2, 40min)
Bisher waren wir mit wenigen anderen Wanderern unterwegs. Hier am Parkplatz ändert sich dies aber schlagartig. Es ist vorbei mit der Ruhe. Hier parken sehr viele Wanderer, welche den Osser besteigen.
Es gäbe beim Parkplatz eine interessante Felsformation zu sehen aber weil wir alle Hände voll zu tun haben um unseren Hund und die teils frei laufenden Hunde der anderen Wanderer auseinander zu halten, gehen wir lieber schnell weiter in Richtung Osser (La 3 Osser-Riesensteig).
Auf teils sehr steilen aber eher breiten Wegen bewegen wir uns nun auf einer "Wanderautobahn" zum Osser. Bei einer Verzweigung nehmen wir den Weg über die Osserwiese. Dieser herrliche Aussichtspunkt wird von vielen Ausflüglern als Rastplatz genutzt. Wir tun es ihnen gleich und beobachten auch zahlreiche Paraglider, welche von hier aus starten.
Die Wiese ist mit vielen Heidelbeersträuchern durchsetzt und wird heutzutage künstlich baumfrei gehalten. Ursprünglich wurde der Platz als Weide für Rinder und Stiere genutzt.
Osserwiese - Kleiner Osser - Großer Osser - Grenzübergang (T3, 50min)
Der Osser sind eigentlich zwei markante Gipfel, welche über einen 600 m langen Sattel verbunden sind. Der Kleine Osser liegt komplett in Bayern und der Große Osser liegt direkt an der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik. Die beiden Gipfel haben, für diese Region untypisch, felsige Spitzen. Diese sehen spektakulär aus.
Am oberen Ende der Osserwiese kann man über Wurzeln und Felsblöcke den Gipfel des Kleinen Ossers (Malý Ostrý, 1266 m) besteigen. Die letzten paar Höhenmeter des Auf- und Abstieges erfordern leichte Kraxelei und Trittsicherheit (T3). Dies hält aber die vielen Ausflügler nicht vom Gipfel ab. Es herrscht ein mühsames Gedränge und Stau.
Wir gehen ohne Rast weiter zur Künischen Kapelle auf dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln und dann auf einem Strässchen am Bergwachtgebäude vorbei zum Großen Osser (Velký Ostrý, 1293 m). Auch hier gehen die letzten Höhenmeter über Felsen und erfordern etwas Trittsicherheit (T3). Der Weg ist aber besser ausgebaut und gesichert als am Kleinen Osser. Trotzdem ist der Gipfel, vor allem wegen dem Gedränge, etwas heikel. Hier drängen sich noch mehr Wanderer als auf dem Kleinen Osser.
Wir machen uns schnell auf den Abstieg. Unseren Plan im gleich unter dem Gipfel gelegenen Osserschutzhaus einzukehren, begraben wir wegen der grossen Rummels. Einige Meter vom Gipfel entfernt ist der Grenzübergang zur Tschechischen Republik. Es fasziniert mich immer wieder, wie man heute unkontrolliert über die Grenze spazieren kann. Hier verlief früher der eiserne Vorhang.
Grenzübergang - Stateček - Bílá strž (T2, 1h)
Auf tschechischer Seite wird es schlagartig wieder ruhig; hier sind nur wenige Wanderer unterwegs. Vom Gipfel führt ein schöner blau markierter Wanderweg durch den etwas mitgenommenen Wald hinunter. Leider geht der schöne Pfad bald in ein asphaltiertes Strässchen über. Nach 2.5 km erreicht man eine Kreuzung und Rastplatz bei Stateček (Güttlplatz). Dort folgen wir dem roten Pfad nach Bílá strž.
Bílá strž ist mit 13 m Höhe der grösste Wasserfall im Böhmerwald und in einem Naturreservat gelegen. Vom Hauptwanderweg zweigt ein kleiner Pfad in den geschützten, ursprünglichen Mischwald ab. Der Pfad endet an einem Aussichtspunkt neben dem Wasserfall.
Für den Weiterweg geht man wieder auf selbem Pfad zurück zum Strässchen.
Bílá strž - Černé jezero (T1, 40min)
Zurück bei der Abzweigung beim Strässchen folgen wir dem roten Weg weiter nach Černé jezero (Schwarzer See). Der Wegweiser ist etwas verwirrend ausgerichtet, weil die Tafel zum Waldpfad weist, auf dem man eben von Wasserfall zurück gekommen ist. Der Weg zum See folgt aber der asphaltierten Waldstrasse.
Kurz vor dem See, zweigt der Weg dann gut markiert vom Strässchen ab und führt nach Süden direkt zum See.
Černé jezero ist der grösste Gletschersee im Böhmerwald und auch der grösste natürliche See Tschechiens. Das heisst nicht, dass es besonders gross wäre (als Schweizer ist man von der grösse weniger beeindruckt als von der Schönheit). Aber wer öfters in Tschechien unterwegs ist, wird wohl schon festgestellt haben dass es dort nur wenige natürliche Seen gibt (dafür unzählige Weiher zur Karpfenzucht).
Černé jezero - Rozvodí - Čertovo jezero (T2, 1h)
Wir folgen einem Pfad direkt am Nordufer des Sees nach Osten, wo man wieder auf die Strasse trifft. Hier ist fliesst der Černý potok (Schwarzbach?) aus dem See und es steht ein Gebäude das wahrscheinlich zu einen Pumpspeicherkraftwerk gehört.
Der rote Weg führt jetzt weiter nach Rozvodí. Wer vorher die Karte studiert, wird sich über den Wegverlauf wundern. Der Weg führt schnurgerade und steil einen Hang hinauf. Ich hatte noch vermutet es könnte sich um einen Tunnel handeln oder, was ich in Tschechien auch schon gesehen habe, ein Skilift, dessen Schneise im Sommer als Wanderweg dient. Aber beides stimmt nicht. Es ist tatsächlich ein breiter, etwas steiniger Fussweg, der gerade hinauf führt. Oben angekommen trifft man wieder auf eine fahrbare Strasse. Als Zugangsweg kann der komische Weg also auch nicht dienen.
Folgt man der Strasse einige Meter weiter kommt man bei einer roten Antenne zum Wegpunkt Rozvodí. Hier verläuft die europäischen Wasserscheide zwischen Elbe und Donau. Wir kommen aus der Richtung, von wo alles Wasser in die Elbe fliesst, wie eigentlich aus ganz Böhmen. Das Wasser aus dem im nächsten Tal gelegenen Čertovo jezero fliesst dagegen in die Donau.
Weiter geht es auf dem roten Weg. Beim nächsten Wegpunkt zweigt ein 1 km langer Weg zum Aussichtspunkt auf dem Špičák (Spitzberg) ab. Aus zeitlichen Gründen lassen wir diesen aber leider aus. Der rote Weg führt dafür wieder fast schnurgerade auf einem Kiesweg eher steil den Berg hinunter zum Čertovo jezero. Auch dieser Weg ist nur für Wanderer zugänglich.
Unten angekommen finden wir ein Hinweisschild. Es informiert, dass diese "See-Verbindung" für Touristen mit Fördermitteln der EU finanziert worden ist. Es soll also eine Abkürzung für Wanderer sein. Da fragt man sich ob man den Weg nicht etwas liebevoller hätte anlegen können. Wer aber schon Einsicht in solche Projekte hatte ahnt wohl, dass es sich um einen Vorwand zur Abzweigung von Fördermitteln handeln könnte.
Einige Meter weiter werden die bösen Gedanken dann aber von einem wunderschönen Blick auf den Čertovo jezero (Teufelssee) vertrieben. Wieso der See mit dem Teufel assoziiert wird, weiss ich nicht. Es ist der einzige tschechische See, dessen Wasser sich in die Donau ergiesst und sein Wasser ist sehr sauer, was zum verschwinden der Fischpopulation geführt hat. Dies ist aber ein neuzeitliches Problem, dass durch Umweltverschmutzung verursacht wurde. Mittlerweile sinkt der säuregehalt des Wassers wieder.
Čertovo jezero - Železná Ruda (Alžbětín) - Bayerisch Eisenstein (T1, 1h 35min)
Vom See weg führt der rote Weg jetzt zurück nach Železná Ruda - Alžbětín. Der Weg verläuft meist auf einen kleinen Strässchen durch den Wald und ist ziemlich langweilig.
Unterwegs (signalisiert, einige meter vom Weg abweichend) gibt es einen Gedenkstein an Adolf Kašpar, einem tschechischen Maler und Illustrator, der hier gestorben ist.
Kurz vor Alžbětín steht noch eine mächtige, staatlich geschützte Linde.
Bei der Hauptstrasse angekommen, folgen wir dieser zur Staatsgrenze. Die Strasse ist gesäumt von Alkohol und Tabakhändlern. Es hat auch einen Club "Rouge" und ein Casino hier. Ein starker Kontrast zum Tag in der Natur. Wir sind froh bei Sonnenuntergang noch einen schönen Blick auf den Arber zu erhaschen. Die Grenze ist auch hier unbewacht und wir können ohne Umstände nach Bayerisch Eisenstein zu unserem Auto gehen.
Als Gipfelziel haben wir uns diesmal den Osser (Ostrý) im Künischen Gebirge (Královský hvozd) ausgesucht. Danach wollen wir auf tschechischer Seite zum Wasserfall Bílá strž (Klammerloch) und die beiden Karseen Černé jezero (Schwarzer See) und Čertovo jezero (Teufelssee) besuchen.
Anreise
Wir fahren mit dem Auto bei Železná Ruda (Markt Eisenstein) über die Grenze nach Bayerisch Eisenstein.
Wir suchen am Bahnhof einen Bus nach Lam. Heute wird auf der Bahnhofstraße (auf deutscher Seite) ein Markt veranstaltet. Deshalb fahren die Busse nicht bis zum Bahnhof, sondern nur zum Localbahn-Museum (diese Information bekam ich aber erst im Nachhinein). Als Schweizer hat mich diese unangekündigte Planabweichung des öffentlichen Verkehrs natürlich stark verwirrt und führte zu panischen und unüberlegten Stressreaktionen. Am Ende haben wir dann den Bus trotzdem erwischt.
Der Bahnhof Bayerisch Eisenstein ist interessant. Das Bahnhofsgebäude steht genau auf der Grenze. Das Gebäude besteht also aus einem tschechischen und einem deutschem Teil, was sich auch an der Architektur sehen lässt. Auch die Strasse vor dem Bahnhof ist durch die Grenze geteilt. Die Station auf tschechischer Seite heisst "Železná Ruda-Alžbětín".
Wegbeschreibung (Zeiten sind ungefähre Gehzeiten ohne Rast)
Unterwegs mit Věra und Míša (dem Hund).
Lam - Maria Hilf - Wanderparkplatz Sattel (T2, 1h 40min)
Wir starten am Bahnhof Lam, überqueren den Fluss Weisser Regen und gehen entlang der Arberstraße durch das Dorf zum Marktplatz. Hier hat es ein Touristeninformationszentrum, eine Landkarte und Signalisation für die lokalen Wanderwege.
Wir folgen dem Wanderweg La1 (Künischer Grenzweg) an einer Jugendherrberge vorbei leicht aufsteigend durch einen Wald. Man hat hier gute Sicht zum Großen Arber (Velký Javor); mit 1.455,5 m der höchste Berg im Bayerischen Wald und Böhmerwald. Bei verschiedenen Verzweigungen folgen wir weiter dem Weg La1, manchmal sind die Richtungen mit "Maria Hilf" oder "Osser" angegeben.
Man erreicht bald die Wallfahrtskapelle Maria Hilf und das gleichnamige Berggasthaus. Weiter verläuft der Weg zum Wanderparkplatz (Osser-)Sattel.
Wanderparkplatz Sattel - Osserwiese (T2, 40min)
Bisher waren wir mit wenigen anderen Wanderern unterwegs. Hier am Parkplatz ändert sich dies aber schlagartig. Es ist vorbei mit der Ruhe. Hier parken sehr viele Wanderer, welche den Osser besteigen.
Es gäbe beim Parkplatz eine interessante Felsformation zu sehen aber weil wir alle Hände voll zu tun haben um unseren Hund und die teils frei laufenden Hunde der anderen Wanderer auseinander zu halten, gehen wir lieber schnell weiter in Richtung Osser (La 3 Osser-Riesensteig).
Auf teils sehr steilen aber eher breiten Wegen bewegen wir uns nun auf einer "Wanderautobahn" zum Osser. Bei einer Verzweigung nehmen wir den Weg über die Osserwiese. Dieser herrliche Aussichtspunkt wird von vielen Ausflüglern als Rastplatz genutzt. Wir tun es ihnen gleich und beobachten auch zahlreiche Paraglider, welche von hier aus starten.
Die Wiese ist mit vielen Heidelbeersträuchern durchsetzt und wird heutzutage künstlich baumfrei gehalten. Ursprünglich wurde der Platz als Weide für Rinder und Stiere genutzt.
Osserwiese - Kleiner Osser - Großer Osser - Grenzübergang (T3, 50min)
Der Osser sind eigentlich zwei markante Gipfel, welche über einen 600 m langen Sattel verbunden sind. Der Kleine Osser liegt komplett in Bayern und der Große Osser liegt direkt an der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik. Die beiden Gipfel haben, für diese Region untypisch, felsige Spitzen. Diese sehen spektakulär aus.
Am oberen Ende der Osserwiese kann man über Wurzeln und Felsblöcke den Gipfel des Kleinen Ossers (Malý Ostrý, 1266 m) besteigen. Die letzten paar Höhenmeter des Auf- und Abstieges erfordern leichte Kraxelei und Trittsicherheit (T3). Dies hält aber die vielen Ausflügler nicht vom Gipfel ab. Es herrscht ein mühsames Gedränge und Stau.
Wir gehen ohne Rast weiter zur Künischen Kapelle auf dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln und dann auf einem Strässchen am Bergwachtgebäude vorbei zum Großen Osser (Velký Ostrý, 1293 m). Auch hier gehen die letzten Höhenmeter über Felsen und erfordern etwas Trittsicherheit (T3). Der Weg ist aber besser ausgebaut und gesichert als am Kleinen Osser. Trotzdem ist der Gipfel, vor allem wegen dem Gedränge, etwas heikel. Hier drängen sich noch mehr Wanderer als auf dem Kleinen Osser.
Wir machen uns schnell auf den Abstieg. Unseren Plan im gleich unter dem Gipfel gelegenen Osserschutzhaus einzukehren, begraben wir wegen der grossen Rummels. Einige Meter vom Gipfel entfernt ist der Grenzübergang zur Tschechischen Republik. Es fasziniert mich immer wieder, wie man heute unkontrolliert über die Grenze spazieren kann. Hier verlief früher der eiserne Vorhang.
Grenzübergang - Stateček - Bílá strž (T2, 1h)
Auf tschechischer Seite wird es schlagartig wieder ruhig; hier sind nur wenige Wanderer unterwegs. Vom Gipfel führt ein schöner blau markierter Wanderweg durch den etwas mitgenommenen Wald hinunter. Leider geht der schöne Pfad bald in ein asphaltiertes Strässchen über. Nach 2.5 km erreicht man eine Kreuzung und Rastplatz bei Stateček (Güttlplatz). Dort folgen wir dem roten Pfad nach Bílá strž.
Bílá strž ist mit 13 m Höhe der grösste Wasserfall im Böhmerwald und in einem Naturreservat gelegen. Vom Hauptwanderweg zweigt ein kleiner Pfad in den geschützten, ursprünglichen Mischwald ab. Der Pfad endet an einem Aussichtspunkt neben dem Wasserfall.
Für den Weiterweg geht man wieder auf selbem Pfad zurück zum Strässchen.
Bílá strž - Černé jezero (T1, 40min)
Zurück bei der Abzweigung beim Strässchen folgen wir dem roten Weg weiter nach Černé jezero (Schwarzer See). Der Wegweiser ist etwas verwirrend ausgerichtet, weil die Tafel zum Waldpfad weist, auf dem man eben von Wasserfall zurück gekommen ist. Der Weg zum See folgt aber der asphaltierten Waldstrasse.
Kurz vor dem See, zweigt der Weg dann gut markiert vom Strässchen ab und führt nach Süden direkt zum See.
Černé jezero ist der grösste Gletschersee im Böhmerwald und auch der grösste natürliche See Tschechiens. Das heisst nicht, dass es besonders gross wäre (als Schweizer ist man von der grösse weniger beeindruckt als von der Schönheit). Aber wer öfters in Tschechien unterwegs ist, wird wohl schon festgestellt haben dass es dort nur wenige natürliche Seen gibt (dafür unzählige Weiher zur Karpfenzucht).
Černé jezero - Rozvodí - Čertovo jezero (T2, 1h)
Wir folgen einem Pfad direkt am Nordufer des Sees nach Osten, wo man wieder auf die Strasse trifft. Hier ist fliesst der Černý potok (Schwarzbach?) aus dem See und es steht ein Gebäude das wahrscheinlich zu einen Pumpspeicherkraftwerk gehört.
Der rote Weg führt jetzt weiter nach Rozvodí. Wer vorher die Karte studiert, wird sich über den Wegverlauf wundern. Der Weg führt schnurgerade und steil einen Hang hinauf. Ich hatte noch vermutet es könnte sich um einen Tunnel handeln oder, was ich in Tschechien auch schon gesehen habe, ein Skilift, dessen Schneise im Sommer als Wanderweg dient. Aber beides stimmt nicht. Es ist tatsächlich ein breiter, etwas steiniger Fussweg, der gerade hinauf führt. Oben angekommen trifft man wieder auf eine fahrbare Strasse. Als Zugangsweg kann der komische Weg also auch nicht dienen.
Folgt man der Strasse einige Meter weiter kommt man bei einer roten Antenne zum Wegpunkt Rozvodí. Hier verläuft die europäischen Wasserscheide zwischen Elbe und Donau. Wir kommen aus der Richtung, von wo alles Wasser in die Elbe fliesst, wie eigentlich aus ganz Böhmen. Das Wasser aus dem im nächsten Tal gelegenen Čertovo jezero fliesst dagegen in die Donau.
Weiter geht es auf dem roten Weg. Beim nächsten Wegpunkt zweigt ein 1 km langer Weg zum Aussichtspunkt auf dem Špičák (Spitzberg) ab. Aus zeitlichen Gründen lassen wir diesen aber leider aus. Der rote Weg führt dafür wieder fast schnurgerade auf einem Kiesweg eher steil den Berg hinunter zum Čertovo jezero. Auch dieser Weg ist nur für Wanderer zugänglich.
Unten angekommen finden wir ein Hinweisschild. Es informiert, dass diese "See-Verbindung" für Touristen mit Fördermitteln der EU finanziert worden ist. Es soll also eine Abkürzung für Wanderer sein. Da fragt man sich ob man den Weg nicht etwas liebevoller hätte anlegen können. Wer aber schon Einsicht in solche Projekte hatte ahnt wohl, dass es sich um einen Vorwand zur Abzweigung von Fördermitteln handeln könnte.
Einige Meter weiter werden die bösen Gedanken dann aber von einem wunderschönen Blick auf den Čertovo jezero (Teufelssee) vertrieben. Wieso der See mit dem Teufel assoziiert wird, weiss ich nicht. Es ist der einzige tschechische See, dessen Wasser sich in die Donau ergiesst und sein Wasser ist sehr sauer, was zum verschwinden der Fischpopulation geführt hat. Dies ist aber ein neuzeitliches Problem, dass durch Umweltverschmutzung verursacht wurde. Mittlerweile sinkt der säuregehalt des Wassers wieder.
Čertovo jezero - Železná Ruda (Alžbětín) - Bayerisch Eisenstein (T1, 1h 35min)
Vom See weg führt der rote Weg jetzt zurück nach Železná Ruda - Alžbětín. Der Weg verläuft meist auf einen kleinen Strässchen durch den Wald und ist ziemlich langweilig.
Unterwegs (signalisiert, einige meter vom Weg abweichend) gibt es einen Gedenkstein an Adolf Kašpar, einem tschechischen Maler und Illustrator, der hier gestorben ist.
Kurz vor Alžbětín steht noch eine mächtige, staatlich geschützte Linde.
Bei der Hauptstrasse angekommen, folgen wir dieser zur Staatsgrenze. Die Strasse ist gesäumt von Alkohol und Tabakhändlern. Es hat auch einen Club "Rouge" und ein Casino hier. Ein starker Kontrast zum Tag in der Natur. Wir sind froh bei Sonnenuntergang noch einen schönen Blick auf den Arber zu erhaschen. Die Grenze ist auch hier unbewacht und wir können ohne Umstände nach Bayerisch Eisenstein zu unserem Auto gehen.
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