Tignolino, special edition


Publiziert von Zaza , 27. September 2016 um 19:49.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1700 m
Kartennummer:285 (Ausgabe 1963)

Der Tignolino ist eines der bekannteren Gipfelziele in der Bergkette, welche das Val Grande umgibt. Der Normalaufstieg führt von Trontano (oder Alpe Faievo) über den Passo di Basagrana, während die hier beschriebene Variante mit Aufstieg durch das ganze Val Menta eher exotisch ist. Er kann nur erfahrenen Südalpenwanderern empfohlen werden, die sich von verkrautetem Gelände nicht abschrecken lassen. 

Der Ausgangspunkt Cosa kann mit dem Circolare Sud in Kürze von Domodossola aus erreicht werden (nur Montag - Samstag, ab 8.30 Uhr alle zwei Stunden), oder auch zu Fuss vom Bahnhof aus. Der erste Teil des Aufstieges ins verlassene Val Menta ist hier beschrieben. Statt hinunter zum Rio Menta zu gehen, quere ich nun weiter taleinwärts, wobei der Weg hier nicht mehr gut zu erkennen ist, teilweise etwas verbuscht ist und auch keine der alten roten Zeichen mehr aufweist. Zuerst gerate ich etwas zu hoch, doch weiter taleinwärts stosse ich auf etwa 1300 m wieder auf die Spur des alten Wegverlaufes, es finden sich vereinzelt auch noch alte Schnittspuren und an zwei Stellen sehr alte Überreste von Drahtseilen. Kurz bevor sich der Weg zum Bach absenkt, verliert er sich im Gebüsch (teilweise Erlen).

Inmitten dieser buschigen Zone befindet sich der Stollen einer einstigen Mine, die Kote (670888 / 103237) und die Höhe entsprechen genau derjenigen des einstigen P. 1462 auf der alten Karte. Die Legende sagt, dass hier einst nach Gold gegraben wurde, was für den Laien doch recht unwahrscheinlich scheint, denn die Zone macht einen ganz anderen Eindruck als die anderen Goldvorkommen im Umkreis, die jeweils inmitten steiler Berghänge liegen (Gondo, Antrona, Anzasca). Auf die Erkundung des Stollens verzichte ich, da die Sache sehr feucht ist - es fliesst ein richtiges kleines Bächlein aus dem Loch. 

Nun gehe ich bis zum Vereinigungspunkt von zwei Bächen. Auf dem Sporn dazwischen verlief einst der Weg zur Alpe Menta. Der Beginn ist als Tierspur noch recht gut zu erkennen, bald kommen aber immer wieder Stellen, bei denen der Weg unter Erlen verloren ist. Alles in allem ist der Aufstieg durch diesen verbuschten Hang aber dank der Tierspuren doch einigermassen erträglich. Schliesslich komme ich etwas rechts der Alpe Menta auf den Verbindungsweg, der von Corte Vecchio her kommt. Von der Alp geht es nun kurz auf dem Weg Richtung Rina, dann rechts hinauf zum von weitem sichtbaren Passo Tri Omen mit seiner charakteristischen Felsgruppe. Hier öffnet sich denn auch der Blick über das Val Grande hinweg zu Pedum um Lago Maggiore, immer wieder eine schöne Sache! Über den Südgrat ist dann in Kürze der Tignolino erreicht. 

Abstieg auf der Normalroute - zuerst mit Steinmännern markiert zum Passo di Basagrana, dann über Parpinasca und Faievo nach Trontano. 


Tourengänger: Zaza


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Kommentare (2)


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Schneeluchs hat gesagt: interesting approach
Gesendet am 29. September 2016 um 00:08
Ich habe das hintere Val Menta bisher immer gemieden. Du schreibst, es sei gar nicht so schlimm mit der Vegetation, also versuch ich's vielleicht doch mal wenn ich vorbeikomme.

Wir waren letzhin auch im Val Menta und haben besonders den orografisch rechten Weg nach Sottosasso und weiter bis dort wo du gerade aus weiter bist gepflegt (wir kamen von Ramella). Hast du unsere Spuren gesehen?

Schön die Abrundung über den Tignolino - würde gerne mal die Traverse machen, die soll technisch ansprechend sein. Kennst du die?
Schöne Touren und spannende Entdeckungen!

Zaza hat gesagt: RE:interesting approach
Gesendet am 29. September 2016 um 06:32
Naja, das ist ja fast immer so bei stark verbuschten (Erlen-)Hängen: Wenn man etwas sucht, finden sich Tierspuren, die bei der Begehung sehr helfen.

Eure Wegpflege war eher diskret, denn obwohl ich den Pfad nicht verloren habe, sind mir keine neueren Schnittspuren aufgefallen. Nur die gelegentlichen roten Zeichen von Sottosasso bis zum Bivio Ramella.

Den Nordgrat des Tignolino (ab Punta i Pisoni) kenne ich selber nicht. Auf der Site von Ferruccio findet sich ein Beschrieb, der nach leichter Kraxelei tönt (F).

Lg, zaza


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