Fürgangen: Suone statt Hängebrücke

nicht ganz, doch davon später.
Nach den sonnigen Tagen der letzten Wochen hat es heute richtig geregnet. Die Natur wird es freuen, die Wanderer weniger. Die geplante Tour der Luzerner Wamderwege fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Da musste eine Alternative her. In der Westschweiz sollte es trocken sein, wenn auch ohne Sonnenschein. Ich hatte noch eine Tour auf dem Schreibtisch liegen, eine neue Hängebrücke oberhalb Bellwald, die hier beschrieben ist. Und in Bellwald sollte es den Wetterfröschen nach trocken sein.

Bei geplanten vier Stunden Wanderung brauchte ich nicht so früh wegfahren. Kurz nach 11 Uhr traf ich in Fürgangen ein und die kleine Gondel brachte mich hinauf nach Bellwald (mit GA kostenlos). Was aber schon von unten zu sehen war, die Nebeldecke hing ziemlich tief. Oben angekommen war nicht nur die Nebeldecke ein Hindernis sonder auch der letzte Regen. Es war für diese Wanderung einfach zu nass. Also mit der gleichen Gondel wieder abwärts nach Fürgangen.

Vom Bahnhof aus sieht man schon die Hängebrücke, die vor einem Jahr eröffnet wurde. Sie verbindet Fürgangen mit Mühlebach. Sie überspannt die/den Rotten, der Fluss ist hier noch sehr schmal und hat sich tief in den Fels eingegraben. Also kam ich doch noch zu meiner Hängebrücke. Die Hängebrücke ist gut zu queren, selbst für Kinderwagen kein Problem.

In Mühlebach habe ich erst einmal meine elektronische Karte befragt, welche Wanderung denn jetzt für mich in Frage kommt. Chäserstatt wäre eine Möglichkeit gewesen mit einer Wende bei P 1647 und zrück entlang des Milibachs.

Auf dem Weg dorthin entdeckte ich dann den Hinweis zur Trusera, eine Suone die oberhalb Ernen fließt und in Wasen ihr Ende findet. Das wäre doch eine gute Alternative.
Nach Querung der Hängebrücke folge ich dem Wanderwegweiser Richtung Chäserstatt. Am Dorfende geht's steil den Wald hinauf zu Ze Gadme. Dort biegt der Wanderweg nach Südwesten ab und ich stehe direkt an der Suone. In Richtung Nordosten ist der Weg versperrt.

Nun folgt eine wunderschöne Wanderung immer entlang des fließenden Wassers. Ab und zu geben die Bäume den Blick frei auf die gegenüberliegende Seite. Nicht nur die Brücke kommt ins Blickfeld auch die verschiedenen Kapellen setzen sich in Szene. Abstiege nach Ernen und Niederernen gibt es nur wenige, es lohnt sich in jedem Fall dem Suonenweg bis zum Ende zu folgen.

Immer wieder stoße ich auch auf die Bezeichnung Zauberwald. Sie bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. Nach einem kurzen Abstieg erreiche ich in Wasen die Bushaltestelle. Wie nicht anders zu erwarten fährt der Bus erst in mehr als einer Stunde. Also zu Fuß weiter Richtung Fiesch. Nach der zweiten Kurve stoße ich dann auf den Eingang zum Zauberwald. Hier sind viele Einrichtungen für Kinder installiert.

Mein Weg führt weiter über den Wanderweg abwärts. In Niederernen stoße ich wieder auf eine Bushaltestelle. Glück muss der Mensch haben, hier kommt der Bus in zwei Minuten. Er bringt mich zurück nach Fiesch. Über Brig geht es zurück nach Basel. Das schlechte Wetter hat viele von einer Wanderung abgehalten, so leer wie heute habe ich den Zug von Bern nach Brig noch nie erlebt. Dabei war das Wetter richtig gut, am Nachmittag kamen sogar einige Sonnenstrahlen.

Tour solo.