Überschreitung des Rätschenhorns(2703m)-ein Ausflug in eine surreale Welt


Publiziert von trainman , 20. September 2016 um 00:41.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:13 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1680 m
Strecke:Klosters-Grassenbündi-Bergstation Madrisa-Rätschenjoch-Rätschenhorn-Saaser Calanda-Bockhorn-Klosters(21km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Klosters Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:in Klosters oder Davos
Kartennummer:Schweizer Landeskarte Prättigau, 248T

Die schönen Bilder im Umfeld des Rätschenhorns von countryboy waren der eigentliche Grund meines Kurzurlaubs in der Ostschweiz. Surreale Landschaften haben mich schon immer fasziniert, da musste ich unbedingt hinauf. Natürlich von Klosters Dorf aus, die Seilbahn war wie immer tabu, man muss ja was für die Kondition tun...
Wieder einmal später Start um die Mittagszeit.Der Weg zur Station Madrisa ist beschildert(Saaser Alp) und führt steil nach oben durch viel Wald. Auf ca. 1620m erreicht man die Hütte "Grassenbündi", die nur zeitweise bewirtschaftet ist. In der übrigen Zeit gibt es dort ein Selbstbedienungsangebot mit verschiedenen Getränken, der Apfelmost ist dabei zu empfehlen, die süßen Limonaden schätze ich nicht. An der Station Madrisa ist derzeit der Teufel los, viele Baumaschinen und schwere Fahrzeuge bemühen sich redlich, das Gelände großflächig zu ruinieren. Neben einer neuen Seilbahn bis auf vermutlich 2600m Richtung Madrisahorn entsteht ein "Funpark" und schwere Raupenfahrzeuge wühlen im Wiesengelände, um neue Pisten zu schaffen. Von Wanderern dagegen erwartet man, dass sie auf den Wegen bleiben,"um die Vegetation nicht zu beschädigen"....!
Nach diesem unschönen Abschnitt geht es an der Alpe Obersäss vorbei ins Hochtal der Chüecalanda mit mäßiger Steigung Richtung Rätschenjoch. Dabei musste ich dreimal einen Umweg wegen Mutterkühen mit Kälbern machen, die genau den Wanderweg blockierten. Eine Warntafel zu diesem Problem gab es auch. Am Joch angekommen staunt man über die gewaltigen Gafierplatten, die hell wie ein Gletscher erscheinen und wie ein Fremdkörper in der ansonsten dunklen Umgebung wirken. Jetzt ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Rätschenhorns , der aber eher eine Hochfläche ist. Statt einem Kreuz hat es zwei Stangen, die Schatulle mit dem Gipfelbuch ist leer, daneben liegt ein angerostetes Schweizer Messer. Eine kleine Grablaterne rundet das Ambiente ab...
Der folgende Abstieg über Saaser Calanda, Bockhorn und noch vorbei am Geisshorn zieht sich ordentlich in die Länge, die optischen Eindrücke sind aber genial. Links helles Gestein und später Wiesen, rechts dagegen wildes Felsgelände mit senkrechten Abstürzen. Die Route ist gut mit roten Punkten markiert, später hat man zusätzlich in den Wiesen eine ausgeprägte Spur. T3  ist nur an wenigen Stellen gerechtfertigt, meist hat man es mit friedlichem T2  zu tun. Nach Überwinden eines sumpfigen Abschnitts nahe Obersäss und eines harmlosen Bachs hat man bald wieder die Station Madrisa erreicht, der Rest erfolgt auf dem Anstiegsweg.
Fazit: Traumtour im oberen Bereich in einer ungewöhnlichen Umgebung bei sehr guter Wetterlage, etwas beeinträchtigt allerdings durch die Aktivitäten im Bereich der Station Madrisa.


Tourengänger: trainman


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Kommentare (1)


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countryboy hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2016 um 18:51
Hallo trainman
Gerne hab ich deinen Bericht gelesen und mir deine Eindrücke dieser beeindruckenden Runde angeschaut. Sind ein paar ganz tolle Fotos dabei und die wiederum haben meine Wanderung nochmals frisch aufleben lassen. Ohne Bahn kommen ganz schön Höhenmeter zusammen, aber was macht man nicht alles für eine gute Fitness. ;-) Deine Wahrnehmung von der Madrisa Bergstation kann ich übrigens absolut unterstreichen: Augen ZU und durch! Danke und beste Grüsse, Yves


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