Ein Märchen in Granit: Dornröschenschlaf an der Gelmerspitze 3
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Auf diesem Klassiker lernten wir die Qualitäten der Gelmerregion schätzen: bester Granit und relativ einsameTouren inmitten einer zauberhaften Wasserlandschaft. Bereits beim Abstieg von der langen Tagestour über beide Gelmerhörner war da der Wunsch, mal länger im Gebiet zu verweilen. Einen langen Aufenthalt gabs auch diesmal nicht; immerhin konnten wir mit einer sehr angenehmen Hüttennacht das Ambiente und die Vorfreude auf die Tour auskosten, was unbedingt empfehlenswert ist.
Als Kletterei wählten wir eine der zugänglicheren Routen in den Südostwänden der direkt gegenüber der Hütte: „Dornröschenschlaf“ an der 3. Gelmerspitze gehört zu den populären Touren, da nur wenige schwierige Stellen und viel Genussgelände im vierten und fünften Grad warten. Allerdings muss wie bei allen anderen Touren im Massiv der eine oder andere Sicherungspunkt ergänzt werden.
Märchenhaft schöne Granitkletterei an den Gelmerspitzen
Bequem mit der spektakulären, international besetzten Gelmerbahn um vier Uhr zum See. Dem nördlichen Ufer (das südliche ist zur Zeit wegen Felssturz gesperrt) entlang zum Schwumm im See. Mit den letzten Sonnenstrahlen entsteigen wir dem frischen Gelmersee, dann hinauf zur gleichnamigen Hütte. Die temporäre Hüttenwartin empfängt uns freundlich und gewährt sogar ein Essen auf der abendsonnigen Hüttenterasse. Sehr ruhige Nacht mit lediglich vier weiteren Mitschläfern.
Da der Zustieg (T4) durch die Schwemmebene des Obrist Diechter in einer halben Stunde schnell gemeistert und die Sonne um etwa halb Neun den Wandfuss erreicht, ist ausschlafen ausgesagt. Gut ausgeruht erreichen wir den Einstieg genau zur richtigen Zeit. Die
1. Sl 3+ über die beiden auffälligen treppenartigen Aufschwünge in Reibungskletterei hinauf. Keine Haken, aber Sicherungsmöglichkeit in Rissen
2. Sl 5 geradewegs hinauf zum Riss mit zwei Borhaken unmittelbar nacheinander, in schöner Kletterei hinauf und an Untergriffen nach links queren. Über eine Platte (weiter Hakenabstand) wieder zurück nach rechts zum Bolt und in Kürze zum Stand.
3. Sl 6 Gleich beim ersten (angerosteten) BH wartet die Crux, wo von einem guten Griff links ein weit entfernter rechts erreicht werden will. Etwas grössenabhängig und schwer zu bewerten (6-? 6+?) Danach athletisch in einer Verschneidung (versteckter BH) nach links und nochmals etwas plattig-kniffliger zum Stand links.
4. Sl 4+ an verschwenderisch griffigen Schuppen in der Verschneidung oder etwas links davon. Wenige BH, gut absicherbar
5. Sl 5 erst wieder an Schuppen zur Kante raus, dort ein paar sehr schöne, luftige Züge (im Topo wurden die Bewertungen von 4. und 5. SL whs. vertauscht)
Dann folgt die Überführungslänge zum Gipfelaufbau, welche zuerst noch etwas Plattenkletterei II-III erfordert. Im Gehgelände rechts halten, sonst verpasst man wie wir die
6. Sl 4- entlang einer flachen Rippe. Wir queren von links direkt in die
7. Sl (5-), welche mit einer spannenden Linienführung durch die kaminartigen Stukturen nach links führt, wenige BH, aber gut abzusichern.
8. Sl 5-/4+ hier gibts eine Variante links der Kante oder rechts davon (5-) an schönem Rissystem, selbst abzusichern. Zum Stand horizontal nach links queren, er ist etwa unterhalb an unerwarteteter Stelle.
9. Sl 5 den Riss hart links der Kante hoch oder weiter nach links in das grosse Schuppensystem queren (4+). Den letzten Stand haben wir nicht gefunden, entweder an der Kante an grossem Zacken oder am (von unten nicht sichtbaren) Abseilstand.
Am Gipfelaufbau scheinen mir die Seillängen etwas willkürlich; Seillängen 7/8 oder 8/9 können zusammengefasst oder die Stände gleich ganz individuell bezogen werden.
Vom letzten Stand wenige Meter auf der Ostseite zum Gipfel der Gelmerspitze 3, auf dem Weg sieht man links auch den Abseilstand an Schlingen.
Material: Die Route ist an sich gut ausgerüstet, im unteren Teil stecken allen schwierigeren Stellen (> 4) regelmässig Borhaken. Am Gipfelaufbau muss aber über weite Strecken selbst abgesichert werden.
2x50m Doppelseil (bei Fussabstieg über den O-Grat auch 1x50m ausreichend), 8 Express, kleinere Friends und Keile, Schlingen, Helm.
Zeitbedarf: Zustieg ab Hütte 0:30, Kletterei 2-3h, Abseilen 1h, Rückweg 0:30; Total 4-5h
Als Kletterei wählten wir eine der zugänglicheren Routen in den Südostwänden der direkt gegenüber der Hütte: „Dornröschenschlaf“ an der 3. Gelmerspitze gehört zu den populären Touren, da nur wenige schwierige Stellen und viel Genussgelände im vierten und fünften Grad warten. Allerdings muss wie bei allen anderen Touren im Massiv der eine oder andere Sicherungspunkt ergänzt werden.
Märchenhaft schöne Granitkletterei an den Gelmerspitzen
Bequem mit der spektakulären, international besetzten Gelmerbahn um vier Uhr zum See. Dem nördlichen Ufer (das südliche ist zur Zeit wegen Felssturz gesperrt) entlang zum Schwumm im See. Mit den letzten Sonnenstrahlen entsteigen wir dem frischen Gelmersee, dann hinauf zur gleichnamigen Hütte. Die temporäre Hüttenwartin empfängt uns freundlich und gewährt sogar ein Essen auf der abendsonnigen Hüttenterasse. Sehr ruhige Nacht mit lediglich vier weiteren Mitschläfern.
Da der Zustieg (T4) durch die Schwemmebene des Obrist Diechter in einer halben Stunde schnell gemeistert und die Sonne um etwa halb Neun den Wandfuss erreicht, ist ausschlafen ausgesagt. Gut ausgeruht erreichen wir den Einstieg genau zur richtigen Zeit. Die
1. Sl 3+ über die beiden auffälligen treppenartigen Aufschwünge in Reibungskletterei hinauf. Keine Haken, aber Sicherungsmöglichkeit in Rissen
2. Sl 5 geradewegs hinauf zum Riss mit zwei Borhaken unmittelbar nacheinander, in schöner Kletterei hinauf und an Untergriffen nach links queren. Über eine Platte (weiter Hakenabstand) wieder zurück nach rechts zum Bolt und in Kürze zum Stand.
3. Sl 6 Gleich beim ersten (angerosteten) BH wartet die Crux, wo von einem guten Griff links ein weit entfernter rechts erreicht werden will. Etwas grössenabhängig und schwer zu bewerten (6-? 6+?) Danach athletisch in einer Verschneidung (versteckter BH) nach links und nochmals etwas plattig-kniffliger zum Stand links.
4. Sl 4+ an verschwenderisch griffigen Schuppen in der Verschneidung oder etwas links davon. Wenige BH, gut absicherbar
5. Sl 5 erst wieder an Schuppen zur Kante raus, dort ein paar sehr schöne, luftige Züge (im Topo wurden die Bewertungen von 4. und 5. SL whs. vertauscht)
Dann folgt die Überführungslänge zum Gipfelaufbau, welche zuerst noch etwas Plattenkletterei II-III erfordert. Im Gehgelände rechts halten, sonst verpasst man wie wir die
6. Sl 4- entlang einer flachen Rippe. Wir queren von links direkt in die
7. Sl (5-), welche mit einer spannenden Linienführung durch die kaminartigen Stukturen nach links führt, wenige BH, aber gut abzusichern.
8. Sl 5-/4+ hier gibts eine Variante links der Kante oder rechts davon (5-) an schönem Rissystem, selbst abzusichern. Zum Stand horizontal nach links queren, er ist etwa unterhalb an unerwarteteter Stelle.
9. Sl 5 den Riss hart links der Kante hoch oder weiter nach links in das grosse Schuppensystem queren (4+). Den letzten Stand haben wir nicht gefunden, entweder an der Kante an grossem Zacken oder am (von unten nicht sichtbaren) Abseilstand.
Am Gipfelaufbau scheinen mir die Seillängen etwas willkürlich; Seillängen 7/8 oder 8/9 können zusammengefasst oder die Stände gleich ganz individuell bezogen werden.
Vom letzten Stand wenige Meter auf der Ostseite zum Gipfel der Gelmerspitze 3, auf dem Weg sieht man links auch den Abseilstand an Schlingen.
Material: Die Route ist an sich gut ausgerüstet, im unteren Teil stecken allen schwierigeren Stellen (> 4) regelmässig Borhaken. Am Gipfelaufbau muss aber über weite Strecken selbst abgesichert werden.
2x50m Doppelseil (bei Fussabstieg über den O-Grat auch 1x50m ausreichend), 8 Express, kleinere Friends und Keile, Schlingen, Helm.
Zeitbedarf: Zustieg ab Hütte 0:30, Kletterei 2-3h, Abseilen 1h, Rückweg 0:30; Total 4-5h
Tourengänger:
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