Latschenschrofen (1680m), Franziskaner (1615m) und Schönleitenschrofen (1703m)

Am Tegelberg bzw. am Branderschrofen ist auf Grund der Gondelbahn bei schönem Wetter die Hölle los. Man kann jedoch nur ein klein wenig abseits vom Schuss auch komplett seine Ruhe haben und genau das wollten wir heute mal versuchen.
Normalerweise wäre es ein Unding an einem Sonntag bei schönstem Wetter in ein solches Gebiet zu fahren, und das stellten wir auch gleich am Anfang fest.
Der Parkplatz an der Tegelbergbahen war schon am frühen Vormittag gut gefüllt, allerdings hat man bereits auf dem Schutzengelweg hinauf zur Rohrkopfhütte schon etwas seine Ruhe, da der Großteil der "Bergtouristen" mit der Bahn nach oben fährt... 

< Ich war heut aufm Tegelberg!!! >
<Und?? War es denn anstrengend?? >
< Ja total. Die 50 Meter vom Auto zur Seilbahn und dann nochmal 50 Meter von der Seilbahn zur Sonnenterrasse. Ich war fix und fertig! >
< Du bist ja sowas von Sportlich.>
< Danke, ich weiss. Aber das hättest du auch geschafft >
< Da bin ich mir nicht so sicher.... >

Kleiner Einwurf am Rande ;-)

Die Rohrkopfhütte war trotz der "großen" Entfernung zur Seilbahn überraschenderweise auch gut besucht, aber wir legten trotzdem einen kurzen Frühschoppen ein. Es sollte heute ja eine gemütlich Genusswanderung werden und auf die Zeit wurde nicht geschaut.

Gut gestärkt ging es dann etwas abseits von der Schipiste hinauf in Richtung Tegelberg, um jedoch kurz unterhalb des finalen Anstieges, auf der Karte als Grüble bezeichnet, links in Richtung Schönleitenschrofen abzubiegen.
Und ab jetzt wurde die Wanderung nur noch schön, da wir fast keiner Menschenseele mehr begegneten für die nächsten Stunden.
Der erste Gipfel des heutigen Tages, der Latschenschrofen, ist auch bald danach erklommen. Seltsamerweise ist er auf der Kompasskarte nicht verzeichnet.
Hier legen wir eine kurze Brotzeitpause ein bevor es in Richtung Spitzigschröfle, besser als Franziskaner bekannt.
Zunächst geht es etwas bergab und dann wird das kleine Tal gequert. Von dieser Seite aus schaut der Franiskaner sehr imposant aus. Wenn man allerdings auf seine andere Seite kommt offenbart er seine Schwachstelle. Auf leichten Schrittspuren geht es durch eine  kleine Rinne hinauf zur Schlüsselstelle der kurzen Erklimmung (kurz II, sonst I).
Ein Block muss entweder überklettert oder umklettert werden. Hat man diese geschafft quert man nach rechts in die Ostflanke und folgt dann dem Grat nach oben zum schönen Gipfelkreuz.  Jürgen und ich blieben allerdings nicht lange, da die Mädels unten warteten.
Zurück gehts auf dem gleichen Weg.
Alle wieder zusammen machen wir uns dann auf zum Schönleitenschrofen, der eine gute Weile später auch erreicht ist. Der Weg dorthin ist wunderschön und bietet schöne Einblicke in die Amergaer Alpen um die Kenzenhütte herum. Die letzten Meter zum Gipfelgrat sind etwas gerölliger, aber nie wirklich schwer.
Nach einer weiteren kurzen Rast, es sollte ja eine Genusswanderung werden, geht es wieder ein kleines Stück zurück und dann biegen wir rechts in Richtung der Drehalpe ab. Vorher kommt man noch am idyllisch gelegenen vorderen Mühlberger Älpele vorbei, an der man nach links in Richtung Drehalpe abbiegt, die dann leider geschlossen hat. Naja, machts nichts, dann gibts die voll verdiente Feierabendhalbe halt wieder auf der Rohrkopfhütte. ;-)

Fazit:
Schöne aussichtsreiche Tour abseits des Trubels, mit dem Franziskaner bekommt sie sogar noch einen leicht alpinen Charakter. Ansonsten sehr einfach zu gehen.