Wasserkopf 3135m - Auf den Spuren der alten Franken


Publiziert von georgb , 17. August 2016 um 15:12.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Percha-Mühlbach-Parkplatz Badl
Kartennummer:tabacco Rieserferner

Seit Maurizio Marchel den Wasserkopf in seinen Führer über die einsamen Gipfel Südtirols aufgenommen hat, ist unser Gipfel aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und bekommt gelegentlichen Besuch von Einsamkeitsuchenden. Bei dem Gang zwischen Morgenkofel und Wasserkopf wundern sie sich über die kunstvoll angelegten Platten und Mäuerchen. Niemand weiß genau, vom wem sie stammen, doch sehr wahrscheinlich wurden sie in grauer Vorzeit von den Herren der Sektion Fürth angelegt, also fränkischen, genauer gesagt mittelfränkischen Bergpionieren. Auch die Idee für die Rieserfernerhütte, einst Fürther Hütte, geht auf diese Zeit zurück (1903!).
Wir steigen allerdings nicht wie die alten Franken über den Geltalferner auf, sondern durch das Mühlbacher Tal. Die Markierung führt uns Richtung Mühlbacher Jöchl und zweigt auf 2600m links zum Morgenkofel ab. Gut angelegt und rot markiert zieht der Weg unschwierig zum Gipfel (eine Stelle 1). Schon vor dem Gipfel queren wir zu einem auffallenden Steinmann, der den Beginn der faszinierenden Gratwanderung markiert. Schwierige Passagen sind mit Treppen ausgelegt und teilweise wurden kleine Mäuerchen eingebaut, um mehrere ausgesetzte Ecken herum. Klettertechnisch alles unschwierig (I) aber bei ein paar schmalen Übergängen und einem diagonalen Riss brauchts stabile Nerven und Schwindelfreiheit! Vor dem markanten senkrecht abfallenden Gipfelturm zieht der Steig auf die Nordseite. Von hier erreicht man, nach einem kurzer Aufschwung im 2. Grad, bald das Kreuz. Ein wunderbarer Blick öffnet sich, vor allem über die umliegenden Rieserferner, mit ihrem ganz eigenen Charme und natürlich auf den zauberhaften Kamm zum Morgenkofel.
Gerne steigen wir wieder auf dem gleichen Weg zurück, andere Varianten sind deutlich weniger elegant, bzw. haarsträubend, wie Sportsfreund ADI hier eindrucksvoll bewiesen hat.
Stattdessen genießen wir den einzigartigen Marsch zum Morgenkofel, immer wieder erkennen wir erst spät die künstlich angelegten Steinmauern, ein Wunder, wie sie nach so langen Jahren noch stehen. Das ausgesetzte Band übersteigen wir oberhalb über einen etwas heiklen Plattenschuss, aber alles in allem ist der Übergang nirgends gefährlich und recht ordentlich mit Steinmännern markiert. Das letzte Stück vor dem Morgenkofel weicht der Weg in die Ostflanke aus und nach einer guten halben Stunde ist das lustige Gekraxel wieder zu Ende. Allzulange halten wir uns nicht auf, 2016 wird als Jahr der Gewitter in die Annalen eingehen!? Mit kleineren Abstechern trotten wir zügig zurück ins Badl, der Kaiserschmarrn wartet schon auf einen anderen alten Franken ;-)

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 17. August 2016 um 19:08
Alla fine ci sei salito! Ma lo sapevo che ce l'avresti fatta...

georgb hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2016 um 16:04
Anche tu avresti fatto il Wasserkopf, ma probabilmente bagnato ;-)


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