Grassen (2946m) Südwand - von der "längst vergessenen Route" zur "Modetour"
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Besser als der Hüttenwart der Sustlihütte, Kari Stadler, kann man es nicht sagen: Durch die Sanierung der Grassen Südwand im Jahr 2008 wurde einer "längst vergessenen Route" "neues Leben" eingehaucht. Da die Tour dank gutem Fels, guter Kletterei und den Beigaben einer interessanten "kleinen" Hochtour äußerst lohnend ist, hat sie sich zu einer regelrechten Modetour gemausert - was nicht nur die bereits fast ein Dutzend Berichte auf hikr gut dokumentieren.
Aufgrund ausgebuchter Hütte starteten wir um 5:45 "im Tal" am Sustenbrüggli. Auf anfangs deutlichen, später weniger deutlichen Wegspuren geht es über die steilen Rasenhänge der Firnplangg meist den dortigen Bächen entlang eher rechtshaltend bergauf, bis man (teils mit etwas leichter Kraxelei) nach rechts über Grasbänder erst aufwärts und dann wieder fallend mit deutlichem Abstieg in Richtung Stöss queren kann. Von dort folgten wir einem offensichtlichen Grashang mit Felsblöcken östlich des Wasenhorns stetig rechtshaltend und gelangten später über Firnfelder zum Grassenfirn. Die Querung zum Grassenjoch ist dann teils steil, war aber aktuell gut machbar, der Bergschrund am Joch gut geschlossen.
Die Kletterei ist in den ersten Seillängen ziemlich plattig und war daher mit Bergschuhen für uns nicht völlig anspruchslos, wenn auch nur III+ - wenn man zu Beginn der ersten Seillänge abermit erdig-feuchten Sohlen losklettert, steht es sich plattig in den Bollerschuhen nicht sooo angenehm. Dank 1-3 Bohrhaken pro Seillänge (+ Bohrhakenständen) fanden wir die Orientierung recht einfach, auch Fels und Kletterei überzeugen. Zusätzlich absichern ist dagegen besonders in der ersten Seillänge nicht trivial. Wir waren materialmäßig overdressed, weil wir nicht mit Zwischenbohrhaken gerechnet hatten - mit einem Satz Klemmkeile, 1-2 Friends + Schlingen kommt man meines Erachtens bestens aus.
Nach der Blockpassage am Ende der 3. SL folgen (ab einem Bohrhakenstand einige Meter oberhalb des Gratfußes auf dessen linker Seite) zwei weitere SL am "ganz rechten" Gratrücken, bevor die Kletterei deutlich einfacher wird und am laufenden Seil bis zum Gipfel ausgestiegen werden kann. Das Gipfelkreuz ist in den letzten Längen bereits ständig im Blickfeld. (Achtung: Der Stand nach der ersten SL am Grat weist nur noch einen Bohrhaken auf, der zweite wurde entfernt, der Stift ist noch sichtbar. Man lasse tunlichst die Finger vom Block mit dem Bohrhakenstift - dieser ist sehr locker!)
Nachdem uns im Gratteil noch eine sehr schnelle Seilschaft überholt hatte, unsere anderen Verfolger hingegen lange pausierten vor dem Grat, konnten wir eine ausgedehnte einsame Gipfelause genießen - mit Blick auf die gewaltigen Südabstürze des Titlis und die Zivilationserschließungen der dortigen Seilbahnen und natürlich im Westen die Berner Alpen.
Der Abstieg auf dem Ostgrat und damit Normalweg wies bis um Stössensattel noch zahlreiche komfortable Firnpassagen auf. Ebenso angenehm gestaltete sich das zügige Abrutschen auf dem Stössenfirn. Die kurze Fixseilpassage vom Joch zum Firn könnte abgeseilt werden, lässt sich aber aktuell dank hoher Schneelage gut abklettern, etwas Vorsicht am kleinen Bergschrund und wegen losem Material ist aber angebracht. Der Weiterweg zur Sustlihütte und bei der großen Hitze angenehmen Abkühlung bereite auf blau-weiss markiertem Weg dann keine weiteren Probleme.
Aufgrund ausgebuchter Hütte starteten wir um 5:45 "im Tal" am Sustenbrüggli. Auf anfangs deutlichen, später weniger deutlichen Wegspuren geht es über die steilen Rasenhänge der Firnplangg meist den dortigen Bächen entlang eher rechtshaltend bergauf, bis man (teils mit etwas leichter Kraxelei) nach rechts über Grasbänder erst aufwärts und dann wieder fallend mit deutlichem Abstieg in Richtung Stöss queren kann. Von dort folgten wir einem offensichtlichen Grashang mit Felsblöcken östlich des Wasenhorns stetig rechtshaltend und gelangten später über Firnfelder zum Grassenfirn. Die Querung zum Grassenjoch ist dann teils steil, war aber aktuell gut machbar, der Bergschrund am Joch gut geschlossen.
Die Kletterei ist in den ersten Seillängen ziemlich plattig und war daher mit Bergschuhen für uns nicht völlig anspruchslos, wenn auch nur III+ - wenn man zu Beginn der ersten Seillänge abermit erdig-feuchten Sohlen losklettert, steht es sich plattig in den Bollerschuhen nicht sooo angenehm. Dank 1-3 Bohrhaken pro Seillänge (+ Bohrhakenständen) fanden wir die Orientierung recht einfach, auch Fels und Kletterei überzeugen. Zusätzlich absichern ist dagegen besonders in der ersten Seillänge nicht trivial. Wir waren materialmäßig overdressed, weil wir nicht mit Zwischenbohrhaken gerechnet hatten - mit einem Satz Klemmkeile, 1-2 Friends + Schlingen kommt man meines Erachtens bestens aus.
Nach der Blockpassage am Ende der 3. SL folgen (ab einem Bohrhakenstand einige Meter oberhalb des Gratfußes auf dessen linker Seite) zwei weitere SL am "ganz rechten" Gratrücken, bevor die Kletterei deutlich einfacher wird und am laufenden Seil bis zum Gipfel ausgestiegen werden kann. Das Gipfelkreuz ist in den letzten Längen bereits ständig im Blickfeld. (Achtung: Der Stand nach der ersten SL am Grat weist nur noch einen Bohrhaken auf, der zweite wurde entfernt, der Stift ist noch sichtbar. Man lasse tunlichst die Finger vom Block mit dem Bohrhakenstift - dieser ist sehr locker!)
Nachdem uns im Gratteil noch eine sehr schnelle Seilschaft überholt hatte, unsere anderen Verfolger hingegen lange pausierten vor dem Grat, konnten wir eine ausgedehnte einsame Gipfelause genießen - mit Blick auf die gewaltigen Südabstürze des Titlis und die Zivilationserschließungen der dortigen Seilbahnen und natürlich im Westen die Berner Alpen.
Der Abstieg auf dem Ostgrat und damit Normalweg wies bis um Stössensattel noch zahlreiche komfortable Firnpassagen auf. Ebenso angenehm gestaltete sich das zügige Abrutschen auf dem Stössenfirn. Die kurze Fixseilpassage vom Joch zum Firn könnte abgeseilt werden, lässt sich aber aktuell dank hoher Schneelage gut abklettern, etwas Vorsicht am kleinen Bergschrund und wegen losem Material ist aber angebracht. Der Weiterweg zur Sustlihütte und bei der großen Hitze angenehmen Abkühlung bereite auf blau-weiss markiertem Weg dann keine weiteren Probleme.
Tourengänger:
simba

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