Geiselstein von Ammerwald


Publiziert von kneewoman , 10. August 2016 um 22:38.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 9:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Ettal oder Reutte Richtung Plansee/ Linderhof zum Hotel Ammerwald.
Unterkunftmöglichkeiten:Man kann auch auf der Kenzenhütte (privat bewirtschaftet) übernachten.

Die meisten Touren zum Geiselstein starten am Wankerfleck, gehen den Geiselsteinsattel also von Nordwesten an. Dazu wird üblicherweise auf den Bus, der zwischen Halblech und der Kenzenhütte pendelt zurückgegriffen.
Hier ist dagegen ein Tourenvorschlag von Süden, also von Ammerwald. Er kommt ohne Öffis aus und ist von München aus wesentlich besser zu erreichen. Da der Geiselstein vom Wankerfleck eher eine Halbtagesunternehmung ist, lässt sich dieser, etwas längere Weg trotzdem gut innerhalb eines Tages machen. Oder man geht es gemütlich an, wie ich und Juna...
Alle Gipfel, die ich unterwegs passiert habe, sind mittlerweile wohl ausgiebigst beschrieben. Daher werde ich nicht eigens auf die Anstiegswege eingehen.


Startpunkt ist ein Parkplatz beim Hotel Ammerwald (wenn man einen bekommt; die meisten sind nur für Hotelgäste). Alternativ kann man auch bei der Ammerwaldalm, wo der Abstieg endet, parken.

Von dort aus geht es gut ausgeschildert und markiert auf soliden Bergpfaden und auf Forstwegen zur bewirtschafteten Jägerhütte. Knapp vor der Hütte, wo es kurz flach wird wendet man sich nach rechts und steigt zunächst kurz auf Forstweg, dann aber schnell wieder auf einem kleinen Steig bergan zum Niederen Straußbergsattel. Am Sattel wählt man den weiter bergauf führenden Weg nach rechts zum Gabelschrofensattel. Man quert unterhalb der recht eindrucksvollen Nordwestabbrüche des niederen Straußbergs bis man zu einer markierten Weggabelung kommt. Hier wählt man den Prinzregentensteig Richtung Wankerfleck, also den links hinabführenden Pfad (Schild: Alpine Gefahren). Er ist zwar ausgezeichnet und markiert, aber mein Navi kannte ihn nicht und er bekommt wohl eher selten Besuch, denn er ist über weite Strecken sehr verwachsen und undeutlich. Außerdem ist er sehr schmal und teilweise abschüssig. Man quert mehrere Runsen und schrofige passagen, wobei die ausgesetzesten mit einem Drahtseil versichert sind. Der Prinzregentensteil trifft dann wieder auf den normalen Anstiegsweg zum Geiselsteinsattel. Mit vollem Gepäck (vielleicht 17-18kg) und Hund habe ich für den Anstieg insgesamt knapp 4h gebraucht. Ohne schafft man es sicher in 3-3:30h.

Vom Geiselsteinsattel kann nun der Geiselstein oder die Gumpenkarspitze (hätt ich den Tourenbericht zum Gumpenkarspitze-Nordgrat von Ali mal gelesen) bestiegen werden. Ich habe mir dort den Einstieg zur Geiselstein-Südwestwand (III) mal angeschaut, aber beschlossen, dass ich das - zumindest beim ersten Versuch - nur mit Seil machen will. Also wurde es der Normalweg auf den Geiselstein (II), der, weil lange her, auch zum wiederholten Mal noch großen Spaß macht.

Zurück am Geiselsteinsattel führte der Weiterweg Richtung Südosten in die Gumpen. Man quert unterhalb der Gumpenkarspitze und folgt den Schildern Richtung Gabelschrofensattel/ Krähe. Einen Gegenanstieg von ca. 250hm muss man leider bei dieser Rundtour in Kauf nehmen. Zum Gabelschrofensattel dauert es nochmal ca. 2h.

Von hier aus lassen sich in jeweis ca. 20min sowohl der Gabelschrofen (II, brüchig) als auch die Krähe (I, eine Stelle versichert) ersteigen.

Plant man die Unternehmung als Tagestour bietet sich nun ein Absteig über den Grat des Niederen Straußberg oder - nach Überschreitung der Krähe vom Roggentalsattel nach Westen. Der Gratweg über den Straußberg ist nicht markiert, soll aber unschwierig und nur ganz oben ein wenig Latschenkampf sein (Achtung: Info aus Buch, nicht selbst gegangen! Außerdem habe man die Nordostwand, die man beim Aufstieg gesehen hat, im Kopf, wenn es um die Wahl der richtigen Route geht!) Für den Absteig auf ausgebauten Wanderwegen folgt man nach Besteigung der Krähe deren breiten Ostrücken auf gutem Bergsteig den Wegweisern Richtung Fensterl/ Roggentalsattel bis zum Roggentalsattel und wendet sich hier nach recht, Westen hinab ins (Wegweiser: Jägerhütte). Die Abstiegswege dürften beide so etwa 1:30h dauern und enden wieder beim Hotel Ammerwald

Ich wollte allerdings oben einkehren und am nächsten Tag noch mit Juna die Hochplatte überschreiten. Es wäre sehr sinnvoll gewesen, bei den Rinnsalen auf dem nordseitigen Anstieg zum Gabelschrofensattel nochmal die Wasservorräte aufzufüllen, da das südseitige Karstgelände auch nach solchen Regenfällen, wie in den vergangenen Tagen, extrem schnell trocken liegt. So musste ich leider ca. 100hm vom Roggentalsattel Richtung Jägerhütte absteigen, um zu einem kleinen Bächlein zu gelangen. Allerdings ließ es sich da dann ganz gemütlich übernachten - wenn auch mit weniger Aussicht als ich geplant hatte. Am folgenden Tag sind wir dann wieder zum Fensterl aufgestiegen und über die Hochplatte hinunter zum Weitalpjoch (Gipfelmöglichkeit: Weitalpspitz). Der weitere Abstieg ins Roggental wartet mit schönen Wasserfällen und herrlichen Badegumpen auf, die vor allem Juna die Mühen der letzten 24h ein wenig versüßten. Bei diesem Abstieg kommt man unweit der Ammerwaldalm wieder ins Tal. Kurz vor der bewirtschafteten Alm zweigt ein Forstweg nach rechts ab und führt in ca. 15min zum Hotel Ammerwald. Ledigliche zum schluss müssen ein paar 100m auf der Straße zurückgelegt werden.

Tourengänger: kneewoman


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