Über den Fürstensteig auf drei Spitzen
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Plan A sah eigentlich eine Tour im Alpstein vor. Die Wetterprognosen stellten dies aber plötzlich in Frage und so kam es, dass ich im St. Galler Rheintal eine andere Idee aus dem Hut zaubern musste. In dicke Wolken eingehüllt, machte der Alpstein nicht wirklich Appetit. So steuerte ich statt Wildhaus wieder einmal das Fürstentum Liechtenstein an. Da ohnehin nur Zeit am Vormittag zur Verfügung stand, war mir der hohe Ausgangspunkt auf der Gaflei (1491 m) nicht unrecht.
Allein auf weiter Flur, machte ich mich auf den Weg Richtung Fürstensteig, den ich in weniger als einer halben Stunde erreichte. Schon als ich vor 10 Jahren das erste Mal dort war, hat er mich begeistert. Die Weganlage durch ein geologisch interessantes Gebiet fasziniert immer wieder aufs Neue. Ohne die mühsame Wegarbeit des Alpenvereins wäre der Steig schon längst wieder der Natur anheimgefallen.
Bröseliger Stein und Schuttrinnen nagen an ihm. Holzstege und Abstützungen sorgen dafür, dass er gangbar bleibt. Schwierig ist der Fürstensteig nicht. Konzentration ist aber gefragt, da Abstürze im steilen Gelände ungesund wären. Wer nicht schwindelfrei ist, bekommt durch Drahtseile mentale Unterstützung. Eine halbe Stunde dauert die Durchquerung und der Gafleisattel (1853 m) ist erreicht.
Richtung Drei Schwestern sah es düster aus. Mein Weg führte mich aber durch die Flanke ein Stück weit nach Osten, um über den P. 1817 dann das Chemi aufzusteigen. Im Sattel (1937 m) angekommen, wendete ich mich dem Helwangspitz (2000 m) zu, welche durch eine Bresche im Legföhrendschungel erreicht wird. Eine kurze Teepause mit Gipfelbucheintrag und schon ging es zum Sattel zurück und über den Pfad an der Abbruchkante zur Alpspitz (1997 m), wo ich pünktlich zum Z’nüni eintraf.
Von der sonst prächtigen Aussicht war nichts zu sehen. Immerhin sah ich aber in das Rheintal runter. Ausgiebig gestärkt machte ich mich auf den Weiterweg zur Plattaspitz (1703 m). Bis zum Bargällasattel (1742 m) begegneten mit dann insgesamt 4 Personen, ansonsten war ich bis Silum wieder allein unterwegs. Die Alpspitz ist ein vielbesuchtes Ziel, während Helwangspitz und Plattaspitz mehr oder weniger den Locals vorbehalten bleiben. Der nordseitige Zustieg zur Plattaspitz bewegt sich dann auch im Grad T3. Der Versuch, schon weiter nördlich am Grat zu bleiben, wurde von einem "Gendarmen" unterbunden.
Mit meiner Ankunft dort kam auch die Sonne heraus. Mit blauem Himmel und Sonne setzte sich die Berglandschaft doch gleich ganz anders in Szene. Später dann zum P. 1540 abgestiegen, wanderte ich im Schlendermodus über Silum nach Gaflei zurück.
Fazit: Eine schöne Rundwanderung, ideal bei einem knappen Zeitbudget. Mit dem frühen Aufbruch ging ich dem Rummel auf der Route zu den Drei Schwestern aus dem Weg.
Route: Gaflei - Fürstensteig - Gafleisattel - P. 1817 - Chemi P. 1937 - Helwangspitz - P. 1937 - Alpspitz - Bargällasattel - Plattaspitz - P. 1540 - Silum - Gaflei - Gaflei PP

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