Alpspitz - Wächter über fürstliche Felsschründe


Publiziert von Grimbart , 15. Juli 2016 um 15:54.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:10 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:ca. 8,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Triesen und über Triesenberg nach Gaflei (Wanderparkplatz) oder mit dem Liechtensteinbus von Vaduz nach Triesenberg (Linie 21) und weiter mit der Linie 22 nach Gaflei.
Kartennummer:ÖK-25V 1229-Ost (Vaduz); Kompass WK-Nr. 21 (Feldkirch/Vaduz); www.swisstopo.ch

Über die Höhe des Alpspitz scheint ein wenig Uneinigkeit zu herrschen. Am Gipfelkreuz werden 1.944m, im neuen AV-Führer 1.942m und auf der Schweizer Landeskarte 1.996m angegeben. Die Angaben am Gipfelkreuz und im AV-Führer dürften sich wohl auf den Vorgipfel im Südwesten beziehen. In Bezug auf die korrekte Höhe des Wächters des Fürstensteigs, darf dann wohl auf die Richtigkeit der Schweizer Landeskarte vertraut werden. Und die ewigen Besserwisser mögen sich bei einem Lokalaugenschein ihre eigene Meinung dazu bilden.

 

Ein Anruf eines liechtensteinischen Freundes zu Mitte der Woche hat mich wieder einmal dazu bewogen, den Fürstensteig zu begehen. Immerhin nun bereits das dritte Mal in vier Jahren. Damit's aber nicht immer die gleiche Tour wird (nämlich zu den Drei Schwestern) habe ich ihm die Rundtour über den Alp- und Plattaspitz vorgeschlagen. Und wie es sich herausstellte war er als gestandener Liechtensteiner bislang noch nie am Alpspitz oben. Damit war die Tour für den Sonntag dann auch recht schnell fixiert.

Zum  Fürstensteig und Alpspitz wurden schon genügend Berichte hier auf Hikr publiziert. Wie der Zufall es so will begaben wir uns auf eine Runde, die am Vortag von Alpstein, *geradezu identisch schon begangen wurde. Wir ersparten uns nur den „Latschenkampf“ mit der benachbarten Helwangspitze und legten eine Einkehrschleife in Bärg beim Berggasthof Matu ein. Im Übrigen die einzig verbliebene Einkehrmöglichkeit in der Nähe von Gaflei (Anm.: Das Gasthaus bei Silum hat schon seit längerem seine Pforten geschlossen und das Gasthaus bei Masescha wird im Oktober dieses Jahres zusperren).

Wie zu erwarten, waren wir an diesem Sonntag nicht die einzigen, die sich in Richtung Fürstensteig und Alpspitze aufmachten. Der Zustieg zum Fürstensteig erfolgt zu Beginn noch auf einem Fahrweg. Bei der zweiten Spitzkehre wechselt man auf einen schönen Waldpfad, der in zwei Kehren zum eigentlichen Beginn des Fürstensteigs leitet. Die schönen Ausblicke in die eidgenössische Bergwelt genießend führt der Steig spannend und abwechslungsreich durch die zerschrundene NW-Flanke des Alpspitz.

Nach einer guten Stunde Gehzeit ab Gaflei hat man den Gafleisattel ohne allzu große Anstrengungen erreicht. Der Weg führt nun am oberen Rand des Garsällikars hinüber zum Einstieg in den Bargällakamin. Dabei werden wieder ein paar Höhenmeter hergegeben, die man sich besonders im unteren Teil des Chemi wieder hart erarbeiten muss. Der sandige und schuttreiche Untergrund lässt hier grüßen. Oben am Sattel angelangt nimmt man den rechten oberen Pfad. Dieser führt in einigem Auf und Ab durch die mannshohe „Krummholzzone“ an den Schlussanstieg heran. Bei einer Weggabelung noch nach rechts und wenige Meter später liegt einem das Fürstentum zu Füßen.

Der Abstieg hinunter zum Bargällasattel erfolgt im oberen Teil noch durch Latschen, danach geht’s über eine Alpwiese hinab zur Einmündung des direkt vom Chemi kommenden Wanderwegs. Unten beim Bargällasattel könnte man bereits direkt nach Gaflei absteigen, doch wir wollten noch den Kamm entlang zum Plattaspitz und dann über Silum und Bärg zurück nach Gaflei. Daher ging's statt rechts hinunter geradeaus auf die Anhöhe zu. Hier nimmt man aber den unteren Weg, der linksseitig um diese Anhöhe herumführt. Nach einem längeren waldigen Abschnitt erreicht man schließlich die Bergwiesen bei Sebi. Es folgt nun ein kurzer Abstieg in die Einsattelung nördlich des Plattaspitz. Einem Felszacken links ausweichend bis zu einer Weggabelung, dann nach rechts und über einen knackigen Anstieg hoch zum Plattaspitz. Der gerade ausführende Weg umgeht zwar den Plattaspitz, doch ist dieser derart von Holz verlegt, dass man eine Motorsäge mit sich führen müsste.

Der Abstieg vom Plattaspitz gestaltete sich dann wieder recht einfach. Bei Nässe kann es aber wohl recht schmierig werden. Unten bei Punkt 1540 angekommen nach rechts auf den Fahrweg und hinab zu den Hütten von Silum. Hier führen dann auch mehrere Wanderwege zusammen. Da unsere Kehlen schon ein wenig durstig waren, vergewisserten wir uns, ob das Gasthaus Silum nicht doch bewirtet wäre. Dem war aber nicht so. Alles vernagelt und verwahrlost.

So folgten wir vom Gasthaus Silum der Straße kurz hinab zur ersten Kehre, um dann über einen Fahrweg gerade hoch zu ein paar Ferienhäusern zu gelangen. Dort zweigt rechts ein Pfad ab, der nach wenigen Metern in den offiziellen Wanderweg mündet. Auf diesem wandert man schließlich hinüber zu den Ferienhäusern bei Bärg mit dem Gasthaus Matu. Zum Parkplatz bei Gaflei war es dann nur noch ein Katzensprung, jedoch mit kurzem Gegenanstieg.

 

Gehzeiten:

Gaflei – Gafleisattel (ca. 1' 05'') – Bargällakamin – Alpspitz (ca. 35'') – Bärgällasattel – Plattaspitz (ca. 50'') – Silum (ca. 30'') – Bärg, Gasthaus Matu (ca. 25'') – Gaflei (ca. 8'')


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 15. Juli 2016 um 16:21
Hallo Erwin,

nur um Nuancen haben sich unsere Touren im Bereich Helwangspitz und in der Schlussetappe von Silum nach Gaflei unterschieden. Das Wetter war bei Euch aber eindeutig besser und das Panorama und die Fotos daher auch.

Beste Grüße
Hanspeter

Grimbart hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Juli 2016 um 17:42
Hallo Hanspeter,

Die Abneigung gegen das Latschendickicht und die trockenen Kehlen zum Schluss waren dann für diese Nuancen verantwortlich.

Beste Grüße
Erwin


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