Chli Windgällen


Publiziert von Frangge , 11. Juli 2016 um 12:17.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 7 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Stabil schönes Wetter, spontan ein paar Tage frei und ein motivierter Mitwanderer. Da darf es doch gerne etwas alpiner zugehen. Wir entscheiden uns für das Maderanertal und wollen auf den Chli Windgällen. 

Die Vorfreude ist gross und beim Schreiben des Berichts zaubern mir die Erinnerungen an die Tour immer noch einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck. Der Aufstieg lässt sich grob in drei Abschnitte aufteilen:
 
Wir nehmen die Golzerenbahn und starten ab Egg.

Von Egg nach Oberchäseren geht es ohne unnötige Strecke einfach und steil voran. Wie schön, nach einer Weile in den Schatten des Bockistocks zu kommen - es ist am Vormittag schon warm genug und wir steigen zügig durch saftige Wiesen auf. Der Schweiss fliesst in Strömen. An der Alp Oberchäseren angekommen gibt es eine erste Photo- und Trinkpause. Ich kündige bereits an, das Tempo ein wenig drosseln zu wollen... (T2 bis hierhin).

Der blau-weiss markierte Weg zweigt links ab und wir folgen im erst weniger steil, dann wieder mehr Höhe gewinnend. Auf ca 2400 MüM zweigt der Pfad zum Chli Windgällen ab, erkennbar an einem blauen Pfeil auf einem Felsen. Der Pfad selbst ist immer gut sichtbar. Wir umgehen ein paar Schneefelder und nähern uns dem Gipfelaufbau des Chli Windgällen. In der Nähe von Pt 2581 machen wir eine zweite Pause, wir stärken uns für das letzte Drittel des Aufstiegs. Bis hierhin ist für mich nicht ersichtlich, warum der Weg blau-weiss markiert war, vermutlich kommt die T4-Stelle am Unteren Furggeli. (T3 für das zweite Drittel)

Wie in mehreren Berichten schon erwähnt gibt es eine Wegspur zum Gipfel und auch zahlreiche Steinmänner. Von Osten her geht es nun mehr als hundert Höhenmeter schuttig Richtung Gipfel, bevor die erste Kraxelei anfängt. Es macht Sinn immer den Spuren zu folgen, wir haben einmal abgekürzt und oben dann gesehen, dass wir es mit einer Serpentine mehr einfacher gehabt hätten. Die zweite unnötige Kletterstelle (II) haben wir eingelegt, weil wir kurz vor dem grossen Steinmann zu weit nördlich aufgestiegen sind. Dieser unübersehbare Steinhaufen zeigt sie Stelle an, an der die Querung an der Südseite beginnt. Die Querung ist ein wenig aber doch nicht sehr ausgesetzt, der Pfad durchwegs erkennbar und gut zu gehen. Im letzten Stück des Aufstiegs sehen wir wieder genügend Steinmänner, der vermutlich geschickteste Weg ist jedoch teils von einem Schneefeld verdeckt. Dieses nutzen wir zum Aufstieg und verlassen es ein wenig östlich unterhalb des Gipfels. Weitere kleiner Schneefelder umgehen wir im Kraxelgelände, da wir nicht darauf vertrauen, dass sie noch tragen. Leider rutsche ich auf einem Flecken Schnee aus und schlage mir leicht das Knie an. Glücklicherweise nicht weiter schlimm... Eine weitere Kletterstelle (II) trennt uns vom Gipfel. Diese ist kurz und schnell überwunden und wir stehen nach etwa 4:15 Std brutto auf dem Gipfel. Alle Kletterstellen sind kurz. (T5)

Die Aussicht ist phänomenal. Vom Berninagebiet bis zum Weisshorn reicht die Fernsicht, in der Nähe geht es tief runter. Wir geniessen die Sonne, die Sicht und die Verpflegung aus dem Rucksack und können uns erst nach einer Stunde wieder aufraffen, den Gipfel wieder zu verlassen.

Der Abstieg erfolgt wieder über die Kletterstelle und das Schneefeld, nach der Querung legen wir wieder eine (andere) unnötige Kletterstelle (II) ein und finden uns dann bald auf dem Geröllfeld wieder. Auf dem Weg zum Pt 2581 entscheiden wir uns, das rechts liegende Schneefeld zum absteigen zu nutzen und finden uns kurz später am Oberchäserenälpli wieder, von wo wir leicht absteigend weglos in Richtung des blau-weiss markierten Weges gehen. Der Rest des Abstiegs verläuft wie der Aufstieg. Im letzten Stück ab der Alp Oberchäseren wird uns nochmals klar, warum wir anfangs derart geschwitzt haben - es geht hier richtig steil zu!

Wunderschön! Wir haben einen Spitzentag für eine solche Tour erwischt. Mit 1600 Höhenmeter einigermassen sportlich und vom Gelände her so, wie man sich eine gelungen alpine Wanderung vorstellt. Ein paar Kraxeleinlagen, aber ohne extrem exponiert zu sein, das hat mir sehr gefallen. Die Fernsicht, die Tiefblicke und im unteren Stück die Blumenwiesen sowie ein abwechslungsreicher Weg machen hier einen absolut gelungenen Tag in den Urner Bergen aus.

Tourengänger: Frangge


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