mit den Kili-Freunden durchs Stollenloch auf den Schibegütsch


Publiziert von Felix , 2. Juli 2016 um 15:39.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:25 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 825 m
Abstieg: 825 m
Strecke:Schneeberg - Oberwisstanne - P. 1602 - P. 1762 - Stollenloch - Schibegütsch - (P. 1991) - P. 1762 - P. 1602 - Oberwisstanne - Schneeberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Berggasthaus Salwideli - Schneeberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Berggasthaus Salwideli - cff logo Sörenberg, Südelhöchi - Schüpfheim - Wolhusen - cff logo Huttwil, PW nach Wyssachen
Kartennummer:1189

In der Nacht wurden wir alle von einem heftigen Donner (nach Blitzschlag in unmittelbarer Nähe) gegen 4 Uhr geweckt - so konnte dem vorverschobenen Frühstück (Dank an die zuständigen Restaurationsfrauen) gemächlich entgegengeschaut werden … umso mehr, als die Meteos gestern Abend am Vormittag eine „ruhige Phase“ prognostiziert hatten …

 

Nun denn: wie wir sieben Kilifreunde ausgiebig im Salwideli das Morgenbuffet geniessen - und die Ankunft von Judith und Urs erwarten - regnet es in Strömen; die Gewitterzelle ist noch sehr nahe … so dass ich noch während des Morgenessens verkünde, dass wir den Schibegütsch vergessen könnten ¦-(

Während wir uns später auf dem Parkplatz bereitmachen zur Schlechtwettervariante (Wanderung nach Rossweid), erblicken wir hinter dem Böli einen kleinen blauen Streifen am Horizont - so entscheide ich, unter Einbezug der PWs (eine zeitliche Abkürzung gewinnend),  doch den Versuch zu wagen, meine Kilianer durch das schon lange in Aussicht gestellte Stollenloch auf den Schibegütsch zu führen.

 

Nach der Fahrt bis Schneeberg starten wir hier - bei zwar nach wie vor stark bewölktem Himmel, doch ohne Regentropfen - unsere wettermässig noch unsichere Tour. Nach Oberwisstanne steigen wir auf breitem, feuchtem Weg an; anschliessend folgt das längere Flachstück auf guter Alpzufahrt (nach Oberimbergli) bis zu P. 1602. Hier erblicken wir erstmals das Massiv des Gipfelziels - immer noch unter der Wolkendecke aufragend. Bei gleichbleibenden Bedingungen schreiten wir nun auf einem Wiesenpfad steiler an zum Sattel auf P. 1762 - rechts führt der Weg nach Chlus, geradeaus auf dem Normalweg zum Gipfel; wir wählen den nicht mehr markierten Steig zur Linken, welcher sogleich (und lange) steil ansteigt.

 

Gelegentlich etwas rutschig und felsdurchsetzt, mehrheitlich jedoch gut begehbar, leitet uns dieser durch eine nach wie vor reiche Blumenlandschaft höher - und wie ich die wenigen Stufen zum mauerbewehrten Eingang der ehemaligen Festungsanlage überwinde, frohlocke ich: am Infanteriewerk Schibegütsch und Hohgant vorbei hat sich in der Zwischenzeit ein doch grösseres blaues Fenster im Westen aufgetan.

Nach Besichtigung der Anlage machen wir uns auf ins heute feuchte Stollenloch; noch etwas mehr Konzentration ist auf den nassen Eisensprossen und im dunklen Schacht erforderlich - nur zu schnell jedoch erreichen wir dessen oberen Ausgang.

 

Während die Bergflanke unmittelbar bei der Ausstiegsplattform doch beinahe senkrecht abstürzt, ist die Wegfortsetzung - zwar schmal - doch gut machbar. An der aussergewöhnlichen Felsformation (vor den Abgründen gegen Kemmeribodenbad) mit „Guckloch“ und „aufgesetztem“ Felsblock vorbei gewinnen wir den steilen Gipfelhang; grosse Freude herrscht, wie wir - nach dem interessanten Gang durchs Berginnere nun auch den Schibegütsch erreichen!

Bei nach wie vor trockenem Wetter - und mit EMJ bereits in der Sonne - lassen wir uns zur Rast nieder, und schiessen erste Gruppenfotos …

Je länger jedoch jene dauert, je ausgedehnter erscheint das Blau des Himmels; bald einmal können wir die Gipfelpause an der Sonne geniessen - ein nicht erwartetes Glück ist uns beschieden! So erfolgt die zweite Serie der Fotos - und ein zusätzliches Highlight: nachdem wir schon im finalen Aufstieg ein Schneehuhn haben davonfliegen sehen, werden wir nun Zeuge eines bewegenden Schauspiels. Acht Gänsegeier (wie ich nach Rücksprache mit der Vogelwarte Sempach quasi bestätigt erhielt) kreisen über dem Böli - unglaublich schön, passend zu unserem Bergerlebnis!

 

Da mich bald einmal dünkt, die Wolken über dem Mittelland wie auch dem nahen Bumbach verdichteten sich, mahne ich zum Aufbruch. Mit der nötigen Vorsicht folgen wir dem erst etwas ruppigen, markierten, BWW hinunter zum Abzweig (im Sattel gegen das Türstehäuptli); nun geht’s steil im kombinierten Gras- und steinigen Gelände weiter hinunter, wenige Male sind zudem kürzere Schneefelder - mit gut zu setzenden Tritten unproblematisch - zu traversieren. Bald einmal erreichen wir den weiten, grünen, Kessel vor P. 1762. Erstes leichtes Donnergrollen ist nun zu hören - der Gipfel bereits von sich stets verdüsternden Wolken umgeben.

Die Wettersituation verschlechtert sich auch während des Marsches hinunter zu P. 1602; und wie wir unter dem Böli hindurch traversieren, zeigen sich hinter uns bereits sehr dunkle Wolken - und Donner und Blitz nähern sich allmählich. So sind wir froh, Alp Oberwisstanne unbehelligt erreichen zu können; auf dem Schlussabstieg ist zusätzlich nun die heranziehende Regenfront vor Kemmeribodenbad zu erkennen - wir beschleunigen unsere Schritte; und kommen so rechtzeitig, die ersten Tropfen fallen, bei den PWs auf Schneeberg an.

 

Wie wir dann zurück im Berggasthaus Salwideli sind, und den Apéro zu uns nehmen, blitzt und donnert es gewaltig, der Himmel hat seine (Regen)-Schleusen massiv geöffnet.

Nach dem EM-Spiel und kulinarischen Genüssen aus der Küche - wiederum bestens von den beiden Frauen umsorgt - fährt mich Susanne nach Südelhöhe; an einen Fussmarsch (welchen ich eingeplant hatte) ist bei den vorherrschenden Verhältnissen nicht zu denken.

 

Interessanter Hintergrund: die Messerli-Stiftung

 

unterwegs mit Fränzi, Irene, Judith, Klaus, Markus, Steve und Urs 


Tourengänger: Felix, Munggi13


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