Niderbauen Chulm 1923m (via Stollenloch)
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Niderbauen Chulm 1923 via Stollenloch - aktuell noch sehr heikel
Die Tour vom Rütli via Seelisberg hinauf zur Alp Weid und von dort aus weiter via Stollenloch zum Gipfel des Niderbauen Chulm 1923m gehört mit Sicherheit zu den schönsen Voralpentouren in der Zentralschweiz. Die Aussichten und Tiefblicke auf die umliegenden Seen, allen voran der heute föhngepeitschte Urnersee, ebenso aber auch die prächtigen und kräftigen Farben (grün und blau dominiert) sowie die urchige und äusserst freundliche Alp Weid gehören nebst dem Aufstieg durch das Stollenloch auf alle Fälle zu den Highlites der Tour.
Da ich diese Tour als Reko-Tour für eine baldige Durchführung mit der Sportgruppe meines Arbeitgebers bestreite, verzichte ich heute auf den Aufstieg vom Rütli nach Seelisberg. Eher konzentriere ich mich auf die Schlüsselstelle nach dem Stollenloch - hier liege noch Altschnee und zuoberst vom Couloir warte zusätzlich noch eine Wächte bis zum frühlingshaften Abbruch. Ebenso sei der Weg auch noch nicht "gesäubert", sprich, das Tourismusbüro Seelisberg rät noch ganz klar von einer aktuellen Begehung ab. Diese Informationen bekam ich einerseits bereits im Bus von Emmetten nach Seelisberg, andererseits dann auch nochmals von der Wirtin der Alp Weid. Dennoch wollte ich mir die Sache einmal genauer anschauen.
Von Seelisberg, Station Tanzplatz 839m, folge ich den Wanderweg-Markierungen bin hinauf zur Alp Weid 1288m. Die steilen Tritte fordern ihren Tribut, weshalb ich mir im Berggasthaus auf der fantastisch schön gelegenen Aussichtsterrasse den Zuckerhaushalt wieder ausgleiche. Nach dem sympathischen und klärenden Gespräch mit der Wirtin betreffend den aktuellen Bedingungen (siehe untern im "Fazit"), folge ich erneut den alpinen Wanderweg-Markierungen und erreiche bald schon die Alp Lauweli 1524m. Von hier sieht man schon gut das Stollenloch und kann sich auf den folgenden Aufstieg schon einmal vorbereiten.
Bis zum Stollenloch geht der Aufstieg noch ziemlich problemlos, ein bisschen Matsch, ein bisschen loses Gestein, alles in allem aber ok. Vorsicht aber auf Steinschlag - hier wie aber auch in der nun folgenden Etappe. Wo ich mitten auf der Leiter im Stollenloch stehe und hoch schaue, da sehe ich vom Wind aufgewirbeltes Wasser, welche mehr einer Düse als einer Dusche gleicht. Schnell wird mir klar, wer weitersteigen möchte, der kommt um das kühle Nass nicht darum herum. Entsprechend klitschnass und zwar von Kopf bis Fuss stehe ich wenige Minuten später oberhalb vom Stollenloch-Ausgang und somit nun vor der Schlüsselstelle.
Das erwähnte Schneefeld liegt tatsächlich hartnäckig und sehr steil auf dem Weiterweg - ein Weiterkommen ist für den ersten Moment kein Thema. Ich versuche eine äusserst heikle Variante an der rechten, sehr steilen und abschüssigen Gras- / Felsflanke, muss dann aber forfait geben und mühselig wieder zurücksteigen. Der nächste Versuch, wo ich das Schneefeld quasi an seinem rechten Begrenzungsrand entlang steige, endet glücklicherweise erfolgreich - aber auch hier hätte ich mir einen Pickel sehnlichst gewünscht. Nochmals gut gegangen...
Die Fortsetzung bis zum Gipfel ist dann wieder einfach, es gilt aktuell aber noch der Wächte ganz oben Beachtung zu schenken - noch ein paar warme Tage und das Zeugs kommt runter. Am Gipfel des Niderbauen Chulm 1923m geniesse ich dann leicht windgeschützt die Aussicht und das föhnige Treiben auf dem Urnersee. Wie oft und wie viele Jahre habe ich bei solchen Bedingungen meine Windsurf-Sucht auf dem Urnersee gestillt? Unzählige, wenn ich mir das so recht überlege. Aber man wird älter und muss nicht mehr jeden Spass mitmachen ;-)
Als Abstieg wählte ich die Variante via Gütsch 1884m, von wo aus ich dann schon bald die Bergstation Niederbauen 1570m erreiche. Pünktlich um 13.00 Uhr gondelt mich und andere Wanderer die Bahn hinunter nach Emmetten, wo mein parkiertes Auto steht.
Fazit:
Noch liegt tatsächlich ab dem Stollenloch noch eine heimtückische und durchgehende Altschneedecke und versperrt den alpinen Wanderweg. Ein Ausweichen über die sehr steilen Gras- und Felsplanggen rechterhand ist äusserst heikel und nur sehr guten Berggängern mit idealem Schuhwerk, vorzugsweise mit Pickel und allenfalls sogar Steigeisen, empfohlen. Ein Aufstieg über das Schneefeld ist aktuell ebenso heikel, wer hier aber mind. einen Pickel zur Hand hat, noch besser Steigeisen, der kommt problemlos über diese Stelle darüber hinweg. Die erwähnte Wächte wartet wie bereits erwähnt auf ihr baldiges Abbrechen, das könnte bei einer aktuellen Begehung ebenfalls ziemlich ins Auge gehen. Und dann ist da noch der akute Steinschlag - alleine in der Zeit, wo ich mich oberhalb vom Stollenloch befand, pfiff mir mindestens 4 oder 5 Mal ein Stein grösseres Kalibers um die Ohren...
Besser also noch mindestens 2 Wochen zuwarten und vor einer baldigen Begehung Kontakt mit dem Tourismusbüro Seelisberg oder der Wirtin von der Alp Weid aufnehmen. Bei beiden Stellen bekommt man gute und verlässliche Auskunft.
Und noch ein letztes Wort zum Aufstieg von Brunni zur Weid: Dieser Weg ist zwar "nur" rot-weiss markiert, was in Anbetracht der fehlenden Schwierigkeiten absolut korrekt ist. Der Weg selbst ist jedoch oft sehr steil und mit groben Tritten versehen. Familien, welche z.B. mit ihren Kleinkinder dort hoch wollen, würden definitiv bald schon wieder kehrt machen. Besser also die Seilbahn Brunni - Weid benützen und die gewonnene Zeit bei der Alp Weid in ein gutes Kafi investieren - es lohnt sich!
Offizielle Zeitangaben gemäss Wanderweg-Markierungen:
Brunni - Weid: 1h 30min
Brunni - Niderbauen Chulm via Stollenloch: 2h 50min
Weid - Niderbauen Chulm via Stollenloch: 2h
Niderbauen Chulm - Bergstation Niederbauen: 45min
Tour im Alleingang
Die Tour vom Rütli via Seelisberg hinauf zur Alp Weid und von dort aus weiter via Stollenloch zum Gipfel des Niderbauen Chulm 1923m gehört mit Sicherheit zu den schönsen Voralpentouren in der Zentralschweiz. Die Aussichten und Tiefblicke auf die umliegenden Seen, allen voran der heute föhngepeitschte Urnersee, ebenso aber auch die prächtigen und kräftigen Farben (grün und blau dominiert) sowie die urchige und äusserst freundliche Alp Weid gehören nebst dem Aufstieg durch das Stollenloch auf alle Fälle zu den Highlites der Tour.
Da ich diese Tour als Reko-Tour für eine baldige Durchführung mit der Sportgruppe meines Arbeitgebers bestreite, verzichte ich heute auf den Aufstieg vom Rütli nach Seelisberg. Eher konzentriere ich mich auf die Schlüsselstelle nach dem Stollenloch - hier liege noch Altschnee und zuoberst vom Couloir warte zusätzlich noch eine Wächte bis zum frühlingshaften Abbruch. Ebenso sei der Weg auch noch nicht "gesäubert", sprich, das Tourismusbüro Seelisberg rät noch ganz klar von einer aktuellen Begehung ab. Diese Informationen bekam ich einerseits bereits im Bus von Emmetten nach Seelisberg, andererseits dann auch nochmals von der Wirtin der Alp Weid. Dennoch wollte ich mir die Sache einmal genauer anschauen.
Von Seelisberg, Station Tanzplatz 839m, folge ich den Wanderweg-Markierungen bin hinauf zur Alp Weid 1288m. Die steilen Tritte fordern ihren Tribut, weshalb ich mir im Berggasthaus auf der fantastisch schön gelegenen Aussichtsterrasse den Zuckerhaushalt wieder ausgleiche. Nach dem sympathischen und klärenden Gespräch mit der Wirtin betreffend den aktuellen Bedingungen (siehe untern im "Fazit"), folge ich erneut den alpinen Wanderweg-Markierungen und erreiche bald schon die Alp Lauweli 1524m. Von hier sieht man schon gut das Stollenloch und kann sich auf den folgenden Aufstieg schon einmal vorbereiten.
Bis zum Stollenloch geht der Aufstieg noch ziemlich problemlos, ein bisschen Matsch, ein bisschen loses Gestein, alles in allem aber ok. Vorsicht aber auf Steinschlag - hier wie aber auch in der nun folgenden Etappe. Wo ich mitten auf der Leiter im Stollenloch stehe und hoch schaue, da sehe ich vom Wind aufgewirbeltes Wasser, welche mehr einer Düse als einer Dusche gleicht. Schnell wird mir klar, wer weitersteigen möchte, der kommt um das kühle Nass nicht darum herum. Entsprechend klitschnass und zwar von Kopf bis Fuss stehe ich wenige Minuten später oberhalb vom Stollenloch-Ausgang und somit nun vor der Schlüsselstelle.
Das erwähnte Schneefeld liegt tatsächlich hartnäckig und sehr steil auf dem Weiterweg - ein Weiterkommen ist für den ersten Moment kein Thema. Ich versuche eine äusserst heikle Variante an der rechten, sehr steilen und abschüssigen Gras- / Felsflanke, muss dann aber forfait geben und mühselig wieder zurücksteigen. Der nächste Versuch, wo ich das Schneefeld quasi an seinem rechten Begrenzungsrand entlang steige, endet glücklicherweise erfolgreich - aber auch hier hätte ich mir einen Pickel sehnlichst gewünscht. Nochmals gut gegangen...
Die Fortsetzung bis zum Gipfel ist dann wieder einfach, es gilt aktuell aber noch der Wächte ganz oben Beachtung zu schenken - noch ein paar warme Tage und das Zeugs kommt runter. Am Gipfel des Niderbauen Chulm 1923m geniesse ich dann leicht windgeschützt die Aussicht und das föhnige Treiben auf dem Urnersee. Wie oft und wie viele Jahre habe ich bei solchen Bedingungen meine Windsurf-Sucht auf dem Urnersee gestillt? Unzählige, wenn ich mir das so recht überlege. Aber man wird älter und muss nicht mehr jeden Spass mitmachen ;-)
Als Abstieg wählte ich die Variante via Gütsch 1884m, von wo aus ich dann schon bald die Bergstation Niederbauen 1570m erreiche. Pünktlich um 13.00 Uhr gondelt mich und andere Wanderer die Bahn hinunter nach Emmetten, wo mein parkiertes Auto steht.
Fazit:
Noch liegt tatsächlich ab dem Stollenloch noch eine heimtückische und durchgehende Altschneedecke und versperrt den alpinen Wanderweg. Ein Ausweichen über die sehr steilen Gras- und Felsplanggen rechterhand ist äusserst heikel und nur sehr guten Berggängern mit idealem Schuhwerk, vorzugsweise mit Pickel und allenfalls sogar Steigeisen, empfohlen. Ein Aufstieg über das Schneefeld ist aktuell ebenso heikel, wer hier aber mind. einen Pickel zur Hand hat, noch besser Steigeisen, der kommt problemlos über diese Stelle darüber hinweg. Die erwähnte Wächte wartet wie bereits erwähnt auf ihr baldiges Abbrechen, das könnte bei einer aktuellen Begehung ebenfalls ziemlich ins Auge gehen. Und dann ist da noch der akute Steinschlag - alleine in der Zeit, wo ich mich oberhalb vom Stollenloch befand, pfiff mir mindestens 4 oder 5 Mal ein Stein grösseres Kalibers um die Ohren...
Besser also noch mindestens 2 Wochen zuwarten und vor einer baldigen Begehung Kontakt mit dem Tourismusbüro Seelisberg oder der Wirtin von der Alp Weid aufnehmen. Bei beiden Stellen bekommt man gute und verlässliche Auskunft.
Und noch ein letztes Wort zum Aufstieg von Brunni zur Weid: Dieser Weg ist zwar "nur" rot-weiss markiert, was in Anbetracht der fehlenden Schwierigkeiten absolut korrekt ist. Der Weg selbst ist jedoch oft sehr steil und mit groben Tritten versehen. Familien, welche z.B. mit ihren Kleinkinder dort hoch wollen, würden definitiv bald schon wieder kehrt machen. Besser also die Seilbahn Brunni - Weid benützen und die gewonnene Zeit bei der Alp Weid in ein gutes Kafi investieren - es lohnt sich!
Offizielle Zeitangaben gemäss Wanderweg-Markierungen:
Brunni - Weid: 1h 30min
Brunni - Niderbauen Chulm via Stollenloch: 2h 50min
Weid - Niderbauen Chulm via Stollenloch: 2h
Niderbauen Chulm - Bergstation Niederbauen: 45min
Tour im Alleingang
Tourengänger:
Bombo

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