Hasenmatt und Tiergarten


Publiziert von Kik , 11. April 2016 um 17:36.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:10 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1270 m

Den Aufstiegsweg vom Steinbruch zum Geissflue- bzw. Räucherhüttli (s. Kopfsalat, Felix u.a.) kannte ich noch nicht. Für den heutigen, zeitlich etwas angeknabberten Wandertag versprach er Sonne und Aussicht. Von Oberdorf lief ich bis zur Abkürzung kurz vor dem Steinbruch mit den Saurierspuren. Von P. 816 an führt der einst gut trassierte und streckenweise aus dem Fels gehauene Weg mit meist angenehmer Steigung durch die Flanke.  Er ist immer noch unter einer tiefen Laubschicht verborgen.  Fast kommt es mir vor wie Schneestampfen. Bei der Querung einer Wildspur hat sich eine richtige Laubwächte gebildet. Ein grosser Schatten gleitet über mich und schon poltern Steine herunter. Zwei Gemsen flüchten vor dem Segelflieger auf die nächste Rippe. Wo das Gelände felsiger wird, sind die Wegkurven enger, aber nirgends muss Hand angelegt werden. Vom Hüttli an folge ich mehr oder weniger der Gitziflue. An ihrer Nordseite klebt der Neuschnee der vergangenen Woche.

Einzelne Schneeflecken liegen auch noch auf dem Hasenmattgipfel, zur Freude der übermütigen Kinder dort oben. Über den Wolken zeigen sich die verschneiten Berner Alpen. Segelflieger, Gleitschirmer und Dohlen machen sich den Luftraum streitig. Etwas Schnee scheint auch noch am NO-Hang des Bettlachstockes zu liegen, den ich anschauen wollte. Dazu steige ich zur Wirtschaft Schauenburg ab und quere in Richtung Brüggli.
Im alten Rutschgebiet, kurz vor dem P. 1091 fällt mir eine blasse rotweisse Wandermarkierung auf und der Beginn einer Wegspur, direkt neben einer Wasserrinne aus Blech. Ein paar Meter weiter hat es eine gelbe Markierung an einem Stämmchen. Diese Markierungen haben wir vor gut 10 Jahren von der Stallflue her kommend, oben im Tiergarten gesehen, sind dann aber doch zum Brüggli abgestiegen, weil der markierte Weg durch eine Lotharwildnis völlig versperrt war. 

Nach etwa 50m auf der Spur stupft mich jemand ins Knie: ein Hündchen ist mir gefolgt. Ein Wanderpaar auf der Strasse ruft es erst zurück. Dann besinnt sich der Mann um: Wo mein Weg hinführe, ob man so auch auf das obere Brüggli käme? Ich gebe ihm zur Antwort, er führe etwas zu hoch, aber theoretisch schon. Nur sei ich 1. nicht sicher, ob ich ihn fände, und 2. ob man oben durch die Lotharwildnis käme. Er meint, seit Lothar seien die Bäume sicher schon verfault oder abgeräumt und es sei spannend, zu schauen, ob wir den Weg finden.
Sie kamen hinter mir her. Das war mir nun unangenehm, aber wegen ihnen wollte ich meine Route nicht aufgeben. Immer wieder waren Bäumchen gelb markiert und die Spuren deutlich bis zum alten, durch den Rutsch unterbrochenen Forstweg, der durch den Wagnerbann nach Westen führt. An seinem Ende steckt als Wegweiser ein Stockteller auf einem jungen Bäumchen. Die Route steigt nun steil durch den Laubwald an und wäre ohne gelbe Markierung unter dem Laub kaum zu finden. Die beiden Mitwandernden halten sich dicht hinter mir, wollen aber nicht vorgehen. Ich hoffe, dass die Frau nicht ausrutscht, und gebe mir Mühe, gute Tritte ins Laub zu setzen. Ein Besen wäre jetzt gut, nach dem Motto: Ein Blick nach vorn, der Griff zum Besen, und alle könnten Spuren lesen. Dann flacht das Gelände ab, vor uns liegt die Lotharfläche. Die gefallenen Bäume sind weder weg, noch verrottet, aber sie lassen sich fast ohne Turnerei westlich umgehen. Meine Mitwandernden sind sichtlich erleichert, als wir den üblichen Weg im Tiergarten erreichen. Der Mann fragt nach meinem Weiterweg. Nach einem Blick auf die Frau meine ich, ich stiege zum  Brüggli ab, und er sagt sofort, ja dann würden sie auch absteigen. Dieser Abstieg ist heute gefährlich glitschig, ich gehe sehr vorsichtig, aber immer noch einiges schneller als die Begleiterin.  Bis die Weide erreicht ist, warte ich immer wieder. Danach muss ich aber spurten und der Bettlachstock muss auf ein anderes Mal warten.

Tourengänger: Kik


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