Grenzwanderung Schweiz * Etappe 28 * Genève Aéroport - La Plaine


Publiziert von laurentbor , 28. März 2016 um 20:53.

Region: Welt » Schweiz » Genf
Tour Datum:12 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GE   F 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 307 m
Abstieg: 339 m
Strecke:20.6

Auch Genf hat ein kleines aber feines Weinanbaugebiet von zirka 1500 Hektaren. Diese produzieren über 13,5 Mio Liter Chasselat, Pinot Noir und andere typische Westschweizer Sorten. Diese Wanderung führt durch Le Mandement, dem grössten zusammenhängenden Weingebiet von Genf.

Der Start am Flughafen Genf ist nicht unbedingt Wanderland. Daher fahre ich mit der Tram auf der Ausfallstrasse bis nach Meyrin. Beim CERN, dem bekannten physikalischen Forschungslabor mit den riesigen Teilchenbeschleunigern wandere ich los. Das conseil européen pour la recherche nucléaire wurde 1954 als internationale Forschungsstätte errichtet um die Abwanderung von europäischen Spitzenphysikern in die USA zu verlangsamen. Heute ist das CERN mit einem Budget von fast 1 Milliarde Franken (4% steuert der Bund bei) eines der grössten und bekanntesten Labors der Welt. Zwei Teilchenbeschleuniger mit einem Durchmesser von 27 Kilometern sind hier unter der Erde versteckt.

Der Wanderer sieht davon nichts - am Zaun der Anlage führt der Weg vorbei ins ländliche Mandement. Dieses Gebiet war früher direkt dem Bischof unterstellt, und dieser lies an den sonnigen Hängen vorallem eines anpflanzen - Reben! Im Dorf Satigny, der grössten Winzergemeinde der Schweiz,  ist man umgeben von Traubenstöcken und grossen Weinbauernhöfen mit ausladenden runden Toren. Hier steht auch die Domaine Grand' Cour, ein 600 jähriges Gehöft mit einem edlen Weinkeller - Gamay, Chasselat, Pinot Noir.... Mein Weg führt durch die Weiler des Mandement Bourdigny und Choully vorbei Richtung Grenze.

Seit 1328 gab es bei der Bogenbrücke über die Allondon eine Mühle, heute existiert nur noch der Ortsname Moulin Fabry. Die Landesgrenze bringt einem nun für eine Stunde in das schattige, romantische Tal der Allondon, die sich wild mäandernd nach Süden windet. Seit 1968 ist das kleine Tal unter Naturschutz und konnte sich somit über viele Jahre selber renaturieren.
Neben 20 Orchideenarten leben Eisvögel, Äschen und Ringelnattern im Dickicht. Statt eines Naturschutzzentrums hat die Pro Natura Genf hier ein Restaurant (Les Granges) mit leckeren lokalen Bio-Spezialitäten eröffnet. Leider verläuft die Grenze nicht dem gesamten Flusslauf, so muss ich das kleine Paradies frühzeitig verlassen.

Über Weinhügel, durch kleine Waldstücke und dem winzigen Dörfchen Malval erreicht man schliesslich den Wald Grand Bois de Roulave. Hier ist es ruhig und ich spaziere eine Stunde lang eine grosse Runde über gepflegte Forstwege. Einmal aus dem Wald stehe ich auf einem Hügel über dem stattlichen Weinbaudorf Dardagny. Hier wurde früher eher Milchwirtschaft betrieben, doch der Rebbau hat im 19 Jahrhundert stark zugenommen. Im Schloss aus dem 13. Jahrhundert ist heute die Schule und die Gemeindeverwaltung untergebracht. Ein schöner Spaziergang führt durchs Dorf.

Nun gehe ich zügig hinunter zum Bahnhof La Plaine. Hier bei der Mündung der Allondon in die Rhone waren früher einige Mühlen und Schmitten was einige Industriebetriebe anzog. Heute ist La Plaine ein Wohn- und Arbeitsort, und mein Ausgangsort für die nächste Etappe zum westlichsten Punkt des Landes.

Hier gehts zur Etappe 29

Tourengänger: laurentbor


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»