Gross Spannort (3198m) - Versuch
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Nach unserer Traumtour über den Bächenstock wollen wir auf dem Rückweg ins Meiental den Gross Spannort besteigen. Zwei Jurassier hatten tags zuvor bereits eine Spur zum Glatt Firn hoch gelegt, welche wir natürlich dankbar nutzen, als wir um 7 Uhr in der Kröntenhütte starten. Da der Osthang das Graw Stocks am Vortag Sonne abgekriegt hatte, ist der Schnee teils hart gefroren.
Bald ist der Glatt Firn und damit gemütliches Gelände erreicht. Neben dem Claridenfirn empfinde ich diesen Gletscher als einen der schönsten Orte der Zentralschweiz. Der Weg zum Spannortjoch ist lang, aber schön und sonnig. Beim Joch (hierher waren es drei Stunden) ziehen wir steil zum Bergschrund hoch, deponieren die Ski und montieren Steigeisen. Die Sommerroute mit dem Fixseil ist völlig eingeschneit, also folgen wir den Spuren der Jurassier links herum. Diese Route führt ebenfalls durch sehr abschüssiges Gelände. Kurz vor dem Ausstieg aus der ersten Steilstufe stehen wir in einer Rinne an einer Felsplatte und kommen nicht weiter. Wir kehren um und halten vor einer kurzen, aber halt eben nicht zu sichernden Kletterstelle. Für mich geht es hier nicht weiter. Zu viel Schiss... Dies nicht auch zuletzt wegen des doch schon ziemlich weichen Schnees.
Etwas enttäuscht und hoch konzentriert pickeln wir zurück in die Tiefe. So ist das Leben. Manchmal gelingt's, den Schalter umzulegen, manchmal nicht. So begeben wir uns also mit hängenden Köpfen in die kurze Abfahrt auf dem Spannortgletscher. Ein Genuss war der Schnee nicht und schon graut uns vor der finalen, langen Abfahrt ins Meiental. Felle dran und hoch zum Chüefadpass. Noch kurz das Bärenhorn mitzunehmen, darauf haben wir keine Lust. Diesen Gipfel spare ich mir für nächsten Winter auf.
Beim Skidepot des Wintertürmlis fellen wir ab. Der Schnee ist bereits weich, was Hoffnung aufkeimen lässt. Und siehe da: Zwar noch nicht wirklich sulzig, aber schön nass und nur in steilen Hängen etwas tief, präsentiert sich uns der Schnee. Damit hatten wir nicht gerechnet. Und so folgt die schönste Abfahrt unserer zwei Tourentage – und dies bis ganz runter. Überdies bieten die Hänge noch viel, viel Platz für eigene Linien. Im Tal wählen wir die Variante nördlich des Rossbachs. Nach insgesamt sechseinhalb Stunden fahren wir gemütlich über die Sustenpassstrasse nach Färnigen ab. Bis ich mich nochmals am Gross Spannort versuche, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern.
SLF: mässig (Triebschnee oberhalb 2000m) / nasse Lawinen im Tagesverlauf

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