Zwächten (3080m) via Chüefadpass & Spannortjoch


Publiziert von أجنبي , 11. März 2014 um 00:54.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 8 März 2014
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 1780 m
Strecke:582a, 582b, 583c & 583a nach SAC-Führer „Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen”: Färnigen Schwandi – Gorezmettlen - P. 1613 – Altboden – Rossplätzen - Rossplangg – Rossbiel – Juzfad – Rossfirn – Chüefadpass – P. 2775 – Spannortjoch – Glatt Firn – Zwächten – P. 2974 – Rossfirn – Juzfad – Rotgand – Wyssgand – Rossplätzen – Altboden – P. 1613 – Gorezmettlen – Färnigen Schwandi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Färnigen Schwandi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Färnigen Schwandi
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1211 Meiental

Auf dem Zwächten war ich vor Jahren mal *mit Schneeschuhen. Letzten Frühling versuchte ich den Gipfel zum ersten Mal mit Skis, wobei wir aufgrund der Querung vieler, harter Lawinenkegel zu viel Zeit verloren und schliesslich am Ausstieg aus der Steilrampe aus Zeitgründen *die Tour abbrachen. Nun, zwei Tage nach unserer *Tour zu den Falkentürmen wollten wir's nochmals versuchen.

 

Wir starteten um 6.45 Uhr beim Fahrverbot oberhalb von Färnigen. Ein schöner, doch windiger Tag bahnte sich an. Als wir losliefen, hielt sich der Andrang in Grenzen. Nachdem wir in der Rossplangg ein Pärchen überholt hatten, wussten wir nur noch einen tapferen Einzelgänger vor uns, der sich schliesslich den Gross Spannort vorknöpfte. Das gute an der Sache: in der Rossplangg konnten wir von einer guten Spur profitieren und danach von unserer Spur von Donnerstag.

 

Als wir in der Juzfad ankamen und zum Zwächten hochschauten, hatten die riesigen Windfahnen nicht nachgelassen. Uns war bzgl. Triebschneegefahr im Aufstieg über die Steilrampe (41° auf 130Hm, Ausstieg 45° gemäss SAC-Führer) nicht so wirklich wohl und an den Falkentürmen versprachen wir uns etwas weniger Wind. So definierten wir unser Ziel um und zogen erneut zum Rossfirn hoch, wobei wir schweren Herzens mehrmals zum Zwächten hinüber schauten. Und siehe da: die Abfahrtsspuren des Vortags in der Rampe waren aus der Ferne noch bestens zu sehen – ein Aufstieg wäre wohl also nicht vermessen gewesen.

 

Kurz vor dem Skidepot der Falkentürme beschlossen wir, den schönen Tag für eine superschöne, wenn auch lange Tour zu nutzen und den Zwächten trotzdem zu besteigen – einfach mit Umweg über den Glatt Firn. Der Vorteil an der Sache: Wir würden uns so den Gross Spannort bei winterlichen Bedingungen mal aus der Nähe anschauen können (im Sommer *waren wir schon mal oben) und wüssten für den Fall der Fälle, wie viel Zeit wir bis zum Spannortjoch einzurechnen hätten. Zudem interessierte mich der Übergang vom Glatt Firn zum Zwächten. Eine Abfahrt am Nachmittag erschien uns unproblematisch, da wir ja grösstenteils in Schattenhängen oder wenig besonnten Hängen abfahren würden.

 

So querten wir also einfach zum Chüefadpass hinüber, wo wir hinter einem Felsen einen halbwegs windgeschützten Rastplatz fanden. Als wir in Richtung Spannortjoch schauten und dort immer wieder grosse Windfahnen beobachteten, zweifelten wir kurz an unserer Idee und überlegten uns, stattdessen einfach schnell das Bärenhorn zu besteigen und via Falkentürme abzufahren. Schliesslich überwog aber unsere Lust, den wunderbaren Glatt Firn zu queren und so ging's weiter.

 

Zunächst fuhren wir vom Chüefadpass in Richtung P. 2775 ab. Hält man sich genügend weit vom Chli Spannort fern, ist man in weniger als 30° steilem Gelände. Hier lag er also, der Traumpulver. Nur liessen wir unsere Felle dran und konnten ihn so kaum nutzen. Darauf, bei Wind und Kälte aber Felle zu demontieren/montieren, hatten wir aber definitiv keine Lust. Danach zogen wir – erneut unsteil – zum Spannortjoch hoch, wo wir nicht nur die Sonne wieder fanden, sondern auch noch die Skis einer Gruppe entdeckten, die mittlerweile auf dem Weg zum Gross Spannort war. Wir erreichten das Joch um 11.30 Uhr, also 4h 45min nach Abmarsch. Ich staunte, wie enorm anders (und einfacher) der Einstieg bei winterlichen Bedingungen ausschaute.

 

Die Querung über den Glatt Firn war der Hammer. Für mich ist die Gegend definitiv eine der schönsten in der Zentralschweiz. Immer wieder schweifte der Blick zum Krönten und natürlich zu den beiden Spannörtern. Auf dem Glatt Firn fuhren wir bis auf ca. 2840m ab, was uns eine zügige Querung ermöglichte. Danach spurten wir knapp unterhalb des markanten Felsbandes zum Übergang auf 2890m hoch. Der erste Blick um die Ecke verdeutlichte, was wir bereits aus der Karte gelesen hatten: Der O-Hang des Zwächten ist nicht nur riesig, sondern auch recht steil (36°). Kurzes Stochern im Schnee zeigte aber, dass die Sonne den Schnee kaum aufgeweicht hatte.

 

So spurte ich dann also in die O-Flanke und hoch Richtung Zwächten. Bald übernahm Tourenpartner M. Je näher der Gipfel kam, desto stärker blies der Wind. Um 12.45 Uhr, also exakt sechs Stunden nach Abmarsch in Färnigen, standen wir endlich oben. Lange blieben wir indes nicht, denn der Wind war äusserst unangenehm. Trotzdem nahmen wir uns natürlich die Zeit, die phänomenale Aussicht zu geniessen.

 

Unsere zweite, grosse Rast hielten wir dann in einer Senke auf dem Weg zu P. 2974 ab. Danach ging's weiter zum Sattel, der in die Steilrampe leitet. Die kurze, doch äusserst steile und etwas exponierte Querung von P. 2974 zum Sattel gelang gut, brauchte aber kurz etwas Überwindung. Leider ragte auch etwas Fels aus dem Schnee.

 

Und so standen wir dann also an der Einfahrt in die steile Rampe... Kollegin C., die sich ein paar Stunden zuvor noch Sorgen darüber machte, wie sie dort hinunter kommen würde, zögerte keinen Augenblick. Ich selbst hatte mir im Vorfeld ausgemalt, einen Befahrungsversuch zu wagen, sofern der Schnee gut und nur wenig verspurt war. Ersteres traf zu, letzteres natürlich nicht. Nichtsdestotrotz konnte ich auch diesen Winter wieder einiges Selbstvertrauen tanken, was Skiabfahrten anbelangt. Auch wenn es in der Einfahrt etwas Überwindung kostete, war für mich daher klar, dass ich's versuchen würde. Etwas erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass es auch Madame versuchen wollte. Während sie dann schon so ihre Mühe mit der steilen und nicht allzu breiten Rinne hatte, fühlte ich mich – erwartungsgemäss – nach dem ersten Schwung bestens. Entsprechend sicher und problemlos kam ich dann auch hinunter.

 

Unten an der Rampe hatte es dann noch einigen Platz für eigene Spuren im Pulverschnee. In der weiteren Abfahrt hielt ich mich stets in den W-Hängen des Hoch Sewen, wo's noch viel Pulver zu befahren gab. Am Morgen hatte ich vom Rossbiel her eine flache Spur gelegt, die wir nun für die Rückfahrt nutzen konnten. Da der NW-Hang des Rossbiel recht verlockend war und wir nicht so recht wussten, wie wohl die Rossplangg werden würde, fuhren wir schliesslich über Rot- und Wyssgand ab. In beiden Hängen stiessen wir auf Sulzschnee.

 

SLF: mässig


Tourengänger: أجنبي


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