Falkentürme Skigipfel (2953m)
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Da war er also, der ersehnte Traumtag! Er hatte sich rechtzeitig angekündigt, weshalb Kollege, Kollegin und ich die Lohnarbeit verweigerten und uns ins Meiental begaben. Es war Donnerstag und so herrschte Ruhe im Gebiet. Kurz nach 7 Uhr brachen wir beim Fahrverbot oberhalb des Brandrain bei Färnigen auf. Noch hingen Nebelschwaden in der Gegend, doch die Meteorologen sollten recht behalten: bald waren sie weg und gaben eine traumhafte, frisch verschneite Bergwelt frei.
In der Wyssgand entschieden wir uns, der halbwegs noch sichtbaren, alten Spur durch die Rotgand zu folgen. Alternativ könnte man durch die Rossplangg aufsteigen. Mehr oder weniger entlang des Rossbachs ging's in die Höhe. Ein kühler Wind blies uns entgegen und wir sehnten uns nach etwas Sonne. Die Spurarbeit hielt mich wenigstens auf Betriebstemperatur.
In der Juzfad hatten wir alle ziemlich kalte Hände, doch kurz darauf war es geschafft: Endlich Sonne! Zehn Minuten später, als die ersten Schweiss-Sonnencréme-Tropfen den Weg in die Augen fanden, konnten wir uns kaum mehr vorstellen, zuvor noch gefroren zu haben. Sonneneinstrahlung bedeutete natürlich, dass der Schnee schwerer wurde. Die Spurerei im tiefen, schweren Schnee hoch zum Rossfirn nagte an meiner Substanz. Im flacheren, mittleren Teil des Rossfirns war ich schliesslich froh um eine Ablösung. So erholte ich mit gut, um die letzte, steile Traverse auf knapp 2900m zu spuren. Von Vorteil ist es, wenn man bereits recht hoch dran ist, bevor man in den Steilhang hinein quert.
Nach 4.5 Stunden Aufstieg erreichten wir schliesslich das Skidepot unterhalb der Falkentürme. Die Motivation wäre eigentlich da gewesen, die Türme noch zu besteigen, doch hielt uns der viele Schnee davon ab. Einerseits wäre es eine ziemliche Wühlerei geworden, andererseits wäre uns dabei wohl nicht ganz wohl gewesen, denn der Schnee in der Rinne schaute ziemlich locker aus.
Nach einer – aufgrund des Windes – kurzen Rast fuhren wir auf den Rossfirn hinunter, wo wir uns eine längere Pause an der Sonne gönnten. Zwei Tourengänger waren uns anscheinend bis auf ca. 2700m gefolgt, hatten dann aber aufgegeben. Fortan gab es für uns also leider keine „first lines“ mehr – doch Platz war ja noch genügend da. Die Sonne hatte dem Schnee schon ziemlich zugesetzt. So hatten wir zwar Pulver, doch wirklich luftig war er nicht.
Unten, auf der südlichen Seite des Rossbachs, wurde der Schnee dann wieder leichter. In der Rotgand erwartete uns zunächst solala-Sulz, in der Wyssgand dann aber relativ guter Sulz. Mittlerweile war es brutal warm – und noch weniger einfach fiel es nachzuvollziehen, wie kalt es frühmorgens gewesen war. Im Vergleich zu anderen Jahren habe ich den Eindruck, dass auf dem Talboden der Chlialp relativ wenig Schnee liegt.
SLF: mässig
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