Westliche Putzenhöhe 2387m - Der kleine Appetit

Trotz der mäßigen Wetterprognose überkommt uns ein kleiner Skitourenappetit. So ziehen wir los zu den nahen Pfunderer Bergen über Hofern. Vom Parkplatz Gelenke bieten sich verschiedene Varianten an. Ein Stück folgen wir der vielbegangenen Spur Richtung Moarhofalm, aber bald zieht ein bewaldeter Rücken unsere Aufmerksamkeit an, in der Karte ist dort ein unmarkierter Steig eingezeichnet. Im Winter sind solche "Wege" natürlich schwierig zu finden, aber unsere Adleraugen erkennen zwischen den Bäumen immer eine Trasse oder auch Tierspuren, die hinauf zur Kaltwasseralm führen. Bald stoßen wir auch auf den Forstweg und folgen ihm bis zur hübschen Almhütte. Viel zu sehen ist von ihr allerdings nicht, leider sehen wir den Wetterbericht bestätigt, Wolkenlücken sind heut sehr spärlich. Gelegenheit für eine erste Rast, wir zücken die Karte und diskutieren die weitere Tourengestaltung. Direkt hinter der Alm zieht ein Tälchen aufwärts, das uns auf den Kamm zur Westlichen Putzenhöhe führen müsste. Zögerlich stapfen wir weiter, immer mit einem Auge auf die nahen Steilhänge und einem Ohr am Schnee. Soweit unsere Lawinenbeurteilung verlässlich ist, fühlen wir uns im sicheren Bereich, die Südhänge haben sich leidlich stabilisiert. Doch wie oft schon sind gerade die sogenannten erfahrenen Tourengänger Opfer ihrer "Erfahrung" geworden, am Kamm angekommen atmen wir auf, es war also sicher, oder?
Hier zeigt sich schon unser Gipfelziel, die Westliche Putzenhöhe, doch zwischen uns steht noch ein erstaunlich felsiger Grat, mit ein paar unsympathischen Wächten. Unsicher staksen wir ihm ein paar Meter entgegen und beschließen dann das Ende unserer Unternehmung, die einzig wirksame Schneebrettprofilaxe ist Umkehren.
Es wartet ja auch noch die vielversprechende Abfahrt über den sanften, bewaldeten Rücken, hat uns schon beim Aufstieg gut gefallen. Bald sind die ersten windgepressten Platten überstanden und es erwartet uns ein pulvriges Abfahrtsvergnügen. Einzig ein paar zutrauliche Bäume können wir kaum von einer Umarmung abhalten ;-) Viel zu bald stehen wir am Parkplatz und es packt uns ein zweiter kleiner Hunger, diesmal auf Kaiserschmarrn. Wie in Trance kleben wir die Felle wieder auf und schieben uns auf der Rodelbahn der Hütte entgegen. Leider schafft es auch dort kein Sonnenstrahl durch die Suppe, trotzdem nehmen wir unseren Schmarrn auf der Terrasse ein, der Kälte trotzend. Wenigstens innerlich aufgewärmt stürzen wir uns teils über die Rodelbahn, teils durch den Wald zurück zum Auto, für heute ist unser Appetit gestillt.