Knarling, Hoher Spitz, Zwölferspitz - von Hofern (Gelenke)


Publiziert von Dandl , 21. Mai 2023 um 09:55.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 Mai 2023
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:13,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Gelenke zwischen Issing und Terenten: 46.838709, 11.837382

Der Wetterbericht für heute ist nicht ideal, morgen sollte es besser sein. Man muss aber gehen sobald man Zeit hat.
Für heute lege ich mich nicht für einen bestimmten Gipfel fest. Ich werde etwas zwischen dem Mutenock und der Putzenhöhe (Grünbachspitze) aussuchen. Genaueres werde ich erst vor Ort entscheiden - habe aber einen Plan im Hinterkopf.
Ich kenne die Gegend, war bereits zu allen Jahreszeiten dort. Zu Hause packe ich den Rucksack und nehme jede Menge Zeug mit: dicke Jacke, Regenjacke, Handschuhe, Mütze, Schuhketten und Gamaschen. Auch die Schneeschuhe habe ich bereits in der Hand. Ich schwanke zwischen unnötigem Ballast und benötigter Ausrüstung und schnalle schlussendlich doch die Schneeschuhe auf den Rucksack.
Als ich durch Pfalzen und Issing anfahre, fällt mein Blick immer wieder in die Höhe - nicht allzu viel Schnee zu sehen.
Ich stelle das Auto am Parkplatz Gelenke ab, öffne den Kofferraum und zweifle wieder: soll ich die Schneeschuhe hier lasse oder doch mitnehmen? Ich entscheide mich, sie mitzunehmen und finde mich bereits jetzt damit ab, sie wieder einmal nur ohne Nutzen herum zu tragen.
Der Aufstieg erfolgt über die Forststraße, an der dritten Kehre geht eine Abzweigung links weg, es geht etwas abwärts und dann wieder über Forststraße und Steig aufwärts Richtung Pichler Bergalm. Vor der Alm verlasse ich den Weg und kürze weglos ab. Bisher hatte ich noch keinen Schneekontakt. Mein Blick fällt zum Knarling und ich sehe, dass die Westseite großteils schneefrei ist. Also ist das heute mein erstes Ziel. 
Ich überquere den Gebirgsbach an geeigneter Stelle und gehe steil über die Westweite nach oben. Nicht nur das Gras, sondern vor allem die flechtenüberwachsenen Steine sind extrem rutschig - Vorsicht ist angesagt. 
Kurz vor dem Gipfelsteinmann dann ein kleines Schneefeld. 
Die steile Nordseite ist noch ziemlich winterlich, auch zwei Nassschneelawinen sind dort abgegangen.
Also steige ich wieder über den Aufstiegsweg ab und quere erst weiter unten - in sicherer Entfernung - in die Nordwestseite. Vor einer großen Schneefläche ziehe ich die Gamaschen über. Bereits nach wenigen Schritten breche ich mehr als knietief ein. Also der Griff zu den Schneeschuhen. Ich gehe weiter, trotz Schneeschuhen breche ich teilweise tief ein. Der Schnee ist schwer und ich komme nur langsam voran. Der Schnee ist vollkommen durchnässt. Steile Hänge werde ich heute sicherheitshalber meiden. 
Es geht weiter aufwärts Richtung Pfunderer Höhenweg, ein Mal ziehe ich die Schneeschuhe kurz aus, das bring aber nichts und so schnalle ich sie wieder an. Ohne Schneeschuhe komme ich heute nicht weiter. Den Mutenock lasse ich links liegen und steige stattdessen rechts auf zum Hohen Spitz. Es ist nicht angenehm, ich halte mich nur kurz auf und gehe weiter Richtung Zwölferspitz.
Es geht abwärts, der Schnee ist tief, die Sicht ist schlecht. Auch am Zwölferspitz bleibe ich nicht lange. Der Blick Richtung Putzenhöhe zeigt jede Menge Schnee und vor allem auch viele Wechten! Ich beschließe, die Wechten und die (wenigen) steilen Stellen großräumig zu umgehen und stapfe weiter Richtung Putzenhöhe.
Ich begutachte den Grat, welchen ich zum Anstieg auf die Putzenhöhe nutzen will, sehe aber einige Wechten. Der Himmel im Hintergrund wird auch immer grauer. Also beschließe ich hier abzusteigen und nicht mehr auf die Putzenhöhe zu gehen. Es geht weglos im tiefen Schnee abwärts zum Grünbachsee. Dort ziehe ich die Schneeschuhe aus. Der Blick zur Putzenhöhe zeigt einige apere Stellen an der Südseite, dort, wo auch der Sommersteig nach oben führt. Vielleicht wäre es möglich, dort hoch zu kommen und die Wechten so zu umgehen?? Ich kann der Versuchung widerstehen und entscheide mich abzusteigen. Ab jetzt benötige ich die Schneeschuhe nicht mehr. Erstaunlich: der Grünbachsee liegt auf ca. 2.250 m. Dort herrschen winterliche Verhältnisse. Bereits 50 bis 100 Höhenmeter weiter unten ist so gut wie kein Schnee mehr vorhanden!
Ich steige auf dem Sommerweg ab und es dauert nicht lange, bis mir die Ersten mit kurzen Hosen und niedrigen Freizeitschuhen entgegen kommen.
Der weitere Abstieg erfolgt über Forststraßen und Steige über die Untere Grünbachalm, Moarhofalm und das Katzental zurück zum Parkplatz Gelenke.

Tourengänger: Dandl


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