Den Ruchen besuchen - Ruchen Glärnisch (2901 m)


Publiziert von PStraub , 28. Dezember 2015 um 18:02.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m

Es ist ja nicht so, dass einem der Ruchen Glärnisch spontan als Ziel einer Schneeschuhwanderung einfallen würde. Aber die Idee, das müsste doch zu machen sein, hatte ich schon einige Zeit.
 
Die Route ist bis zur Glärnischhütte gegeben - einfach immer dem Sommerweg nach (siehe unten). 
Normalerweise nehme ich bis Chäseren oder Werben das Bike mit. Das wäre derzeit keine gute Idee: Das Rossmattertal ist ein Schattenloch und die Strasse wird, warum auch immer, jetzt auch im Winter befahren. Sodass sie über weite Strecken blankes Eis aufweist.
 
Bis zur Hütte ist der Hang weitgehend aper. Ein paar vereiste Schneefelder mussten mit Bedacht gequert werden. Bei der Hütte habe ich die Schneeschuhe angezogen. Mit Ski oder Schneeschuhen folgt man besser nicht dem Sommerweg, sondern dem Tal am Fusse des Bächistockes, so ist man immer im Schnee. Dieser war meist oberflächlich angefroren. Manchmal war er pickelhart, manchmal soff ich mit Stöcken und Armen durch alles durch. Es fehlt einfach die Unterlage. Das macht sich auch bei den Spalten bemerkbar. Sie sind zwar zugeweht, aber tragen würden die Schneebrücken nicht. Auch hier war also etwas Vorsicht angesagt.
Was ich nicht erwartet hatte: Der Gletscher bekommt erst am Nachmittag etwas Sonne. So ging ich bis an den Fuss des Ruchens im Schatten.
 
Nachdem für lange Zeit - abgesehen vom Gehgeräusch - absolute Stille geherrscht hatte, besuchte ein Gletscherpilot den Firn und machte zwei Touch-and-Goes. Das scheint beliebt zu sein, die Spuren auf dem Firn weisen auf wiederholte Anflüge hin.
 
Aufgestiegen bin ich in einem weiten Bogen nach links und dann immer zwischen den Bändern durch. Für steilere Schrägpassagen sind Schneeschuhe nicht wirklich optimal, zweimal habe ich sie aus- und später wieder angezogen. Von unten sah der Grat aper aus, doch das hat getäuscht.
 
Die Sicht auf dem Gipfel war OK, aber weit weniger gut als in den letzten Tagen. Na ja, besser als im Flachland-Nebel wars allemal.
 
Der Abstieg war unspektakulär. Einzig auf die Harschschneeplatten, die ich mir bei jedem Schritt angeschmissen habe, hätte ich gerne verzichtet.

Unten waren selbst die beim Aufstieg heiklen Passagen jetzt sulzig und problemlos.
Nur weit ist es halt ..
 
Damit wäre bewiesen, dass der Ruchen ein durchaus mögliches und attraktives Schneeschuh-Tourenziel ist.

* Der Hang zwischen Werben und Hütte ist extrem rutsch- und lawinengefährdet. 
Diese Route ist also nur bei absolut sicheren Verhältnissen überhaupt begehbar. 

Nachtrag: Ich hatte die Route in Unkenntnis dieser Skala mit WT3 bewertet. Verglichen mit den Beispieltouren dort muss man dem Ruchen aber (mindestens) ein WT5 geben.

Tourengänger: PStraub


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4 WS I
ZS
L I
9 Jul 11
Ruchen (Glärnisch), 2901m · Daenu
WS-
30 Aug 08
Vrenelisgärtli 2903 m · chamuotsch
T4
8 Jul 11
Inner Fürberg (2627m) · Daenu
T5 WS- I
T4 WS-
18 Aug 01
Vrenelisgärtli – Ruchen · Delta
T4 WT3

Kommentar hinzufügen»