zwischen Oberhofen und Blueme - eröffnen sich fantastische Welten am Riderbach


Publiziert von Felix , 21. Dezember 2015 um 19:43. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:16 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 965 m
Abstieg: 965 m
Strecke:Oberhofen, Rider - Chlösterli - Loueli - Riderbach - Burgruine Balm - Flüeli - (Balmflue) - Wallisport - P. 1003 - Schwendi - P. 1138 - Schwändi-Allmit - P. 1245 - P. 1379 - Blueme - Schwändiblueme - P. 1280 - P. 1266 - Tschingelallmi - Margelsattel - Haberried - P. 1100 - Gräbi - Uf Chrinde - P. 1033 - Chrinde - Chieni - P. 835 - Tanzbödeli - Riderbach, Schluchtbrücke - Schiessstand - Riderbach - Loueli - Chösterli - Oberhofen, Riderbach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen, Konolfingen, und Steffisburg nach Oberhofen
Kartennummer:1207/8

Wir beginnen die doch etwas aufwändigere „Rundreise“ entlang und im Schwändigrabe in Oberhofen, Rider - den PW im Parkhaus (für Fr. 5 pro Tag vergleichsweise günstig) abgestellt. Nach wenigen Meter auf dem Strässchen hochgewandert, entdecken wir ein historisches, hier bauliches, Schmuckstück: das Chlösterli - ehemals dem Kloster Interlaken zugehörig, heute der Kirchgemeinde Oberhofen dienend- besticht mit seinem fantastischen Äusseren; beinahe vis-à-vis, an der Richtstatt (!) wird das alte Haus eines bekannten Berner Adelsgeschlecht auf einer Infotafel hervorgehoben.

 

Wir betreten wenig später, ein unschönes Gewerbequartier hinter uns lassend, den Beginn der Schlucht des Riderbaches; verlassen diese jedoch sogleich, indem wir den Aufstieg zur bewaldeten Kuppe mit der kaum mehr feststellbaren Ruine Balm in Angriff nehmen. Auf goldenem Buchenblätterboden thronend, gewinnen wir durch die Bäume hindurch nur einen knappen Blick zum Thunersee und zum Niesen - der wolkenreiche Himmel trägt auch nicht zum besseren Panorama bei …

 

Auf sehr steilem Strässchen hochlaufend, erreichen wir über Flüeli die signalisierte Abzweigung zur (Balmflue): hier nun beginnt der erste, sehr beeindruckende Abschnitt unserer Wanderung im unteren Schwändigrabe: bereits der neu eingerichtete steile Abstieg auf einer Holztreppe entlang den ersten Felswänden der weitläufigen Fluh ist von besonderem Gusto. Der nachfolgende Weiterweg durch den malerischen Wald und weitere enorm wuchtige Nagelfluhblöcke hindurch beinahe ergreifend.

Am östlichen Ende der Flühe treten wir aus dem Wald hinaus und steigen via Wallisport über nun sonnige Wiesenwege zum nach Grabematt, P. 1003 steil hinauf leitenden Strässchen. Weitere gut Hundert Höhenmeter trennen uns hier nun noch von Schwendi; dabei begehen wir für einen kurzen Abschnitt den Spycherweg und den Weihnachtsweg Heiligenschwendi.

 

Immer wieder wechseln sich nun Sonne und Wolken ab; ein letztes Mal erfreut uns jene beim Aufstieg nach dem Reha-Zentrum am Schiessstand vorbei über die Matten zu P. 1245; bald danach treten wir in den waldigen Schlussanstieg ein - gelegentlich mit minimaler Schneeauflage, öfters feuchten Verhältnissen begegnend, gewinnen wir den Grat bei P. 1379, kurz vorher noch das Blueme-Brünneli erblickend. Nur noch wenige Meter müssen wir nun zurücklegen bis zur Anhöhe und dem Turm auf Blueme; das nun recht trübe Wetter lässt uns im bekannten Hüttchen Unterschlupf suchen.

 

Unseren Abstieg leiten wir ein mit dem Besuch der Schwändiblueme - leider ist bei den heutigen Wetterbedingungen die Sicht sehr verhalten; immerhin ist über Schwendi, Thun und dem Thunersee die Kette ums Stockhorn auszumachen. Zudem ist der flache Abstieg über den SW-Grat zu P. 1280 „dank“ des Windwurfes relativ aussichtsreich, und der spätere Gang, schliesslich über sanft abfallende Weideflächen, zu Tschingelallmi ein gefälliger.

 

An der von Bäumen schön flankierten Alphütte vorbei legen wir weitere angenehme Höhenmeter zurück bis zum Margelsattel; ein kurzes Waldstück im Haberried leitet uns auf weitere sanft abfallende Wiesenflächen zu P. 1100 und Gräbi.

 

Weiter dem Strässchen folgend erreichen wir über P. 1033 das leider geschlossene Restaurant Krindenhof auf Chrinde; mindestens die schöne Gartenanlage bekommen wir zu Gesicht - das Restaurant selbst liegt im Winterschlaf …

An Chieni vorbei legen wir weitere Abstiegsmeter zurück, und gewinnen so via den Rappeflue-Cher P. 835, wo eine nicht signalisierte Abkürzung durch den malerischen Herbstwald weiter hinunter führt.

 

Kühn - und bestens ausgebaut und gesichert - leitet nun der Steig hinunter ins enge Tal und Bachbett und zur Schluchtbrücke Riderbach; eine begeisternde Welt erwartet uns hier: zum einen die senkrecht aufragenden Felswände der Rappeflue, zum andern der enge Einschnitt des Riderbaches - und nach einem Blick über die hier vorgefundene Wasserfallstufe - der Wiederanstieg zum mystischen Weiterweg durch die enorm mächtigen Nagelfluhfelsen, von goldenem Herbstlaub bereichert, hindurch talauswärts.

 

Nach der beschaulich-anregenden Wanderung entlang der rechten Schluchtseite führt der Pfad zu einer zweiten Querung des Riderbaches; hier nun sind beidseitig Zugänge (Holztreppen) angebracht, um die heute breite und wenig Wasser führende Furt gefahrlos durchschreiten zu können - Hinweistafeln für den Fall von Hochwasser weisen deutlich auf schwierigere Verhältnisse hin …

Nach einer längeren Hangtraverse steigen wir zu einem letzten Übergang über den bekannten Bach ab; unmittelbar bei einem kleinen, in die Schlucht gebauten, Schiessstand, überschreiten wir jenen, und gewinnen das Aussenquartier von Oberhofen bei Riderbach; via Loueli und Chlösterli legen wir die letzten Meter zum Ausgangspunkt bei Oberhofen, Rider zurück - um viele Natureindrücke reicher.

 

ñ 2 ¾ h bis Blueme (inkl. 10 min Pause)

 

ò 2 h 20 min bis Oberhofen 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (6)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 21:43
Essen in oder vor der Chrinde nachholen ein "MUSS"

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Dezember 2015 um 21:52
du kennst den Gasthof anscheinend?!

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Dezember 2015 um 12:10
Tolle Wanderung!

In den 1980er Jahre mal im Garten, mal in der Gaststube. Damals war die Rösti mit in Scheiben geschnittenen Kartoffeln weitum bekannt. Ab und an bekommt mich noch die Lust nach der Köstlichkeit. Gibt es nicht mehr. Dafür eine andere die vielleicht ebenso gut schmeckt.

War nämlich auf der Chrinde Webseite. Hätte die Beiz beinahe nicht erkannt. Im Garten gab's nur Tische und in der Gaststube www.krindenhof.ch/Seiten/krinde_bilder.html weniger Tische. Diese ohne Tischtücher etc.

Fazit: somit muss ich das "Muss" zurücknehmen. Was nicht heisst, dass man in der Chrinde jetzt weniger gut isst.

Eine einst unterwegs getroffenen Einheimischen empfahl den Aufstieg zu Fuss von Reigoldswil und nicht Sigriswil aus.

Grüess, maria

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Dezember 2015 um 13:08
im Herbst muss eine Wanderung - von wo aus auch immer - sehr reizvoll sein ...

lg Felix

silberhorn hat gesagt: RE: "von wo aus auch immer"
Gesendet am 23. Dezember 2015 um 17:36
Zum Beispiel mehrtägig von Reigoldswil mit Sack und Pack zur Chrinde hinauf oder von Ringoldswil aus... ;-)

Felix hat gesagt: RE: "von wo aus auch immer"
Gesendet am 23. Dezember 2015 um 18:16
ist eine gute Idee - noch ziehen wir allerdings für mehrtägige Touren höhere Gefilde vor ;-)


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