Eyehorn


Publiziert von Kanu , 23. Dezember 2015 um 17:17.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:11 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Strecke:Ornavasso - Lago delle Rose - Forte di Bara - Alpe Barumboda - Cap. Legnano - Rotähorn - Alpe Rossombolino - Cima delle Tre Croci - Eyehorn - Bocchetta di Bagnone - Fulantorto - Lisangorto - Steit - Santuario del Boden - Ornavasso
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Ornavasso.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Ausgangspunkt

Wanderung aus dem Sommerurlaub 2015.

Aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen wollte irgendwie niemand mitkommen...
Also bin ich halt alleine los gezogen!

Das Auto habe ich früh morgens in Ornavasso am oberen Ortsrand abgestellt, da gibt es einen größeren Parkplatz.
Von da ging es zunächst durch das Örtchen bergab, man findet den Weg durch viele kleine Gässchen dank ausreichender Markierung recht gut.

Nach dem Verlassen des Ortes führt der schmale, aber gute Weg durch dichtes Strauchwerk, bis man an einem kleinen See vorbei kommt. Danach geht es auf breiterem Weg bis zur Gedenkstätte der Linea Cadorna mit alten Kanonen und Rastplatz.
Hier beginnt der Aufstieg zum Forte di Bara. Bis zur ehemaligen Festungsanlage ist die Weganlage in sehr gutem Zustand, in vielen Kehren führt sie den steilen Hang hinauf. Immer wieder gibt es alte Stollen und Schützengräben, die man erkunden kann. Am heutigen Tag boten diese gleichzeitig etwas Abkühlung, denn die Temperaturen stiegen bereits hier mächtig an.

Bei der Festungsanlage selber gibt es dann nochmals einen Brunnen, da konnte ich meine Wasservorräte nochmal füllen. Ein kurzes Stück bin ich dem gut ausgebauten Weg in Richtung Boden gefolgt, doch schon nach wenigen Metern biegt ein schmaler Pfad rechts ab.
Ab hier folgt man einer alten Militärstrasse, der Weg ist relativ gut erhalten und immer gut zu finden, aber es geht permanent bergauf. Und da bekam ich die hohen Temperaturen dieses Tages dann so richtig zu spüren! Der Aufstieg bis zur Alpe Barumboda ist der Sonne ziemlich ausgesetzt, nur gelegentlich bieten ein paar Bäume Schatten.

Nach Barumboda führt die alte Weganlage in einem Bogen über die Alp Pacusboda zur Capanna Legnano, hier bewegt man sich größtenteils im Wald, was sehr angenehm war.
Auf der Karte ist zwar eine Spur direkt zur Capanna Legnano eingezeichnet, diese habe ich aber nicht gefunden. Ich bin allerdings auch ohne großes Suchen der alten Militärstrasse gefolgt...

Nachdem man die Capanna Legnano passiert hat kommt man noch an einem Wasser-Reservoir vorbei. Von diesem führt der Weg ein paar hundert Meter fast waagrecht einer Wasserleitung, bevor es im Wald wieder steil bergauf geht.
Schließlich verläßt man den Wald und gelangt in den Sattel mit der Capella del Buon Pastore.

Vom Sattel aus habe ich noch einen kleinen Abstecher auf den Gipfel des Rotöhorns gemacht, es führt eine schwache Spur durch Gras und Buschwerk dort hin.
Der Gipfel selbst ist unspektakulär, aber die Aussicht ins Valle d´Ossola und zum Lago die Mergozzo ist toll.

Zurück zum Sattel ging es auf dem gleichen Weg, und dann zunächst relativ flach über einen grasigen Rücken in Richtung Alpe Rossombolino.
Mit Schatten war es jetzt vorbei, und die Sonne heizte mächtig ein!

Leider habe ich dann eine Pfadspur erwischt, die leicht bergab zum Fahrweg der Alphütten führte. Da wäre ich besser auf dem Kamm geblieben, dann hätte ich mir ein paar Höhenmeterchen gespart...

Bei den Hütten von Rossombolino fand ich dann glücklicherweise eine Wasserstelle, da konnte ich mich erfrischen und meine Wasservorräte auffüllen, was auch dringend nötig war.

Der Aufstieg zur Cima delle Tre Croci war dann einer der mühsamsten Abschnitte! Das Gipfelkreuz sieht zum Greifen nah aus, aber der Weg über den weiten Grashang zieht sich doch gewaltig in die Länge. Und der Hang schien mir immer steiler zu werden, was von unten gar nicht so gewirkt hat!
Aber so kann man sich täuschen...

Aber wie immer galt auch hier: Alles geht mal vorbei!
Beim Erreichen des Gipfels war mein Akku schon ziemlich leer, die Temperaturen an diesem Sommertag hatten doch einiges gefordert.
Während einer längeren Pause galt es nun zu entscheiden, wie es weiter geht. Einfach zurück und wieder nach unten wollte ich dann aber doch noch nicht, die Querung unterhalb des Eyehorns in Richtung La Bochetta sah sehr mühsam aus, also entschied ich mich doch für die Fortsetzung der Tour.

Zwischen der Cima delle Tre Croci und dem Eyehorn ist zwar kein Wanderweg in der Karten eingezeichnet, es gibt aber eine durchgehende Spur und sogar gelegentlich Markierungen.
Zunächst geht es fast eben dem Grat entlang, dann weicht der Pfad in die kleinen Tälchen zwischen vielen Hügeln aus. So gelangt man mit viel Auf und Ab zum Schlussanstieg zum Vorgipfel des Eyehorns.

Hier wird es dann nochmal steil, ein kurzes Stück ist sogar mit einer Kette gesichert. Insgesamt ist der Aufstieg aber gut zu bewältigen, und so erreichte ich nach guten 5 Stunden Aufstieg ziemlich geschafft das Kreuz auf dem Vorgipfel des Eyehorns.
Die Aussicht von diesem belohnt einen aber sofort für die Strapazen, vom Feinsten!
Der Weiterweg zum Hauptgipfel ist dann unschwierig...

Nach einem weiteren Päuschen auf dem Gipfel machte ich mich dann entspannt auf den Weg zu Tale, zufrieden mit mir und der Welt und der Meinung, dass ich das meiste geschafft hatte. Dem war leider nicht so, wie sich später herausstellen sollte...

Zunächst ging es aber ein paar Höhenmeter weglos über steiles Gras runter zum gut erkennbaren Wanderweg, der vom Monte Massone zur La Bocchetta führt. Den Monte Massone habe ich aus Zeitgründen nicht mehr bestiegen (Da war ich aber vor vielen Jahren schon einmal).

Bei La Bocchetta musste ich mich dann kurz orientieren, denn der dortige Wegweiser lag waagrecht im Gras und konnte somit nicht so gut wegweisen...
Mithilfe der Karte war der richtige Weg aber gut zu finden, und so ging es auf undeutlichen Wegspuren und nur sehr sporadisch markiert über den grasigen Rücken zur Bocchetta di Bagnone.

Hier dann die Überraschung: Außer der schwachen Spur auf den Poggio Croce und einer noch weniger ausgeprägten Spur in Richtung Alpe Bagnone war hier NICHTS!
Kein Schild, kein Weg, nur dichtes Buschwerk auf der Nordseite, und da sollte ja gemäß Karte der Weg über die Alpe Fulantorto ins Tal führen.
Naja, nur weil ich den Weg nicht sehen konnte hieß das ja noch lang nicht, dass da kein Weg war. Also habe ich mich erstmal wagemutig ins Gebüsch gestürzt. Nach mehreren Versuchen konnte man mit viel Fantasie dann sowas wie Wegspuren erkennen, vereinzelt auch Schnittspuren.

Die nächsten 1,5 - 2 Stunden waren auf jeden Fall der abenteurlichste und anspruchsvollste Teil dieser Tour! Die teilweise sehr steilen Hänge sind dicht bewachsen, und ein Weg ist nur an wenigen Stellen eindeutig auszumachen. Man muss sich auch immer wieder an umgestürzten Bäumen vorbei kämpfen.
Die ganze Geschichte war doch ziemlich aufreibend und aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit auch psychisch etwas belastend.

Die Hütten von Fulantorto passierte ich quasi ohne Weg im Wald, auch danach wurde es nicht wesentlich besser. Wie auch immer, irgendwie bin ich oberhalb von Lisangorto aus dem Wald gestolpert, da war auch zum ersten mal wieder eine alte Markierung an einem Baum zu finden.
Ich muss gestehen, ich war ziemlich erleichtert als ich neben diesen Hütten stand und wieder einen erkennbaren Weg unter den Füssen hatte...

Dieser Abschnitt hat einen hohen Abenteuer-Faktor!
Wenn man fit ist, macht das sicherlich Spaß, aber nach einer langen Tour im Abstieg kann ich diese Passage nur sehr bedingt empfehlen!

Ab hier ging es im Sauseschritt durch den Wald steil bergab zur Alpe Steit. Unterhalb von Steit sollte man darauf achten, dass der Wanderweg nicht mit dem Fahrweg identisch ist, sondern gleich am Parkplatz talseitig wieder im Wald verschwindet. Nochmal geht es steil bergab, bis man die Fahrstrasse von Steit in einer Kurve wieder erreicht.
Diese Strasse folgt man nun  vorbei an der Polveria bis zum Santuario del Boden, was für die Füße in den Bergschuhen nach einem langen Tag nicht gerade eine Wohltat war. Vom Santuario kann man dann dem gut ausgeschilderten Zugang von Ornavasso folgen.

Gut, dass mein Auto in Ornavasso direkt am Talausgang des Rio San Carlo geparkt war, denn so musste ich nur ein kurzes Stück der Strasse folgen, bevor ich meine lange Tour beenden und mit dem Auto zurück zum Campingplatz und einem kalten Bierchen fahren konnte.

Tour alleine.


Tourengänger: Kanu


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