Lärchspitze (2393m) aus dem Krabachtal - weglos, einsam und einfach


Publiziert von sven86 , 15. November 2015 um 12:41.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 8 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Strecke:26 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Lechtalstraße, Parkfläche auf der linken Seite am Sägewerk etwas westlich von Prenten auf etwa 1200 m, noch deutlich vor der Brücke über den Lech
Kartennummer:AV-Karte 3/2 Lechtaler Alpen - Arlberggebiet

Im bergsteigerisch ohnehin ziemlich vernachlässigten Westen der Lechtaler Alpen dürfte die Lärchspitze nicht allzu bekannt sein. Dabei ist die Aussicht trotz der relativ geringen Höhe durchaus nicht zu verachten und der Aufstieg über recht flache Grashänge und einen breiten, langgezogenen Kamm stellt keinerlei nennenswerte Probleme in den Weg. Nur in einer kurzen Schrofenstufe kratzt die technische Schwierigkeit am T3-Bereich, sodass es sich insofern sogar um eine der leichtesten Weglostouren im Lechtal handeln dürfte. Ein Mindestmaß an Orientierungsvermögen sollte gleichwohl vorhanden sein; auf den recht gleichmäßigen Grasflanken kann man sich zumindest theoretisch und praktisch etwa bei Nebel durchaus im Gestrüpp oder in Bachrunsen verhauen.

Für den Zustieg ins Krabachtal bietet sich die Mitnahme eines Fahrrades an. Aufgrund des insgesamt sehr ruppigen Untergrundes (grobe Steine) und einiger steiler Rampen sollte es dann aber schon ein Mountainbike sein. Mit dem Trekkingrad benötige ich zumeist schiebend knapp zwei Stunden bis zum Raddepot an der Krabachalpe; zurück dann eine knappe Stunde. Im Bereich der Krabachalpe ist in Richtung Talschluss eine Hütte auf einem markanten Absatz erkennbar; hier beginnt der Fussaufstieg. Von dieser Hütte geht es auf den Weideflächen des Laubrückens immer nach Nordwesten hinauf zum Jöchle. Anfangs wird dabei eher westlich haltend eine kleine Hütte unterhalb der Krabachspitze angepeilt, aber nicht erreicht. Der Rücken biegt dann eher nach Norden um; mit klarem Nordkurs wird später ein nur wenig eingeschnittenes Bachbett gequert und durch eine Mulde geht es weiterhin recht flach (unter 30 Grad) zum Jöchle. Letztlich sind die Grasflanken ohnehin vielfach gangbar, teilweise aber sind die Rücken durch Bachrunsen und Gestrüpp getrennt. An einigen Stellen und damit bereits ausreichend weisen auch Holzpflöcke die Idealroute.

Am Jöchle befindet sich sogar ein kleines Kreuz samt Buch, welches durchaus einige Besuche verzeichnet. Öfter wird dabei der Übergang ins Bockbachtal begangen (der ähnlichen Charakters sein dürfte), die Lärchspitze wird aber erstaunlicherweise kaum einmal besucht. Der weitere Aufstieg über den langgezogenen und ganz breiten Südrücken führt über eine kleine Schrofenstufe an den Vorgipfel heran, was die "Schlüsselstelle" der Tour darstellt (T3). Aber auch hier bleibt das Gelände breit und ist nicht ausgesetzt. Von diesem Vorgipfel geht es wieder leichter durch eine Senke zum grasigen Gipfel, der aber nordseitig steil abbricht.

Die ganz große Fernsicht darf man hier natürlich nicht erwarten; dank der vorgeschobenen Lage ins Lechtal ergeben sich aber interessante Nahblicke insbesondere zum Pimigkamm. Insgesamt eine lohnende, sehr gemütliche Tour, die sich vor allem für den Herbst und den Frühsommer anbietet. Neben der angesprochenen Möglichkeit einer Rundtour über das Bockbachtal wäre aus dem Krabachtal wohl bereits ein steilerer, aber noch moderater Aufstieg aus dem Bereich der Afere-Häusle möglich (siehe vorletztes Bild mit Trittspuren im Vegetationsbereich).

Tourengänger: sven86


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Kommentare (10)


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mabon hat gesagt: Ui,...
Gesendet am 15. November 2015 um 19:34
...echt schöne Tour; den Gipfel kannte ich noch gar nicht. Danke für die Inspiration!

Ja lustig, dass Du jetzt in Solln - Home of ADI - wohnst! :-)

Schöne Grüße

mabon

sven86 hat gesagt: RE:Ui,...
Gesendet am 18. November 2015 um 09:20
Hi Michi,

Danke für Deine Rückmeldung; im Lechtal gibt es halt immer etwas zu entdecken.

Die prominente Nachbarschaft hatte ich gar nicht auf dem Radar, ist ja interessant :)

VG, Sven

P.S: ich glaube, ich fange diesen Winter auch mal mit Langlaufen an.

mabon hat gesagt: RE:Ui,...
Gesendet am 19. November 2015 um 17:20
Schönen guten Abend,

Dir wird der ADI in Solln bestimmt mal "zufällig" über dem Weg laufen.
Wegen Langlaufen, kannst Du Dich gerne melden; ich suche immer nach Langläufern, weil es derer so wenig gibt.

Schöne Grüße

Michael

sven86 hat gesagt: RE:Ui,...
Gesendet am 22. November 2015 um 11:59
ist vorgemerkt!
VG, Sven

Schorsch_K hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2015 um 09:03
Tolle Tour! Ist im Hinterstübchen abgespeichert :-)

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Januar 2016 um 13:05
Danke! Die Tour lohnt absolut, sofern es eben nicht unbedingt alpine Glanztaten sein müssen.

Schorsch_K hat gesagt:
Gesendet am 3. Januar 2016 um 18:51
Bin am Umdenken und beweg mi von den tollen Namen weg und leg eher Wert auf das Erlebnis :-)

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 22. September 2019 um 20:49
Schöner Bericht über einen einsamen, aber offenbar sehr lohnenden Gipfel. Ist vorgemerkt!

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. September 2019 um 22:42
Danke dir; wenn’s noch spektakulärer sein soll könnte für Dich vielleicht auch der Nordgrat vom Höblermannskopf (oder so ähnlich) her interessant sein, ich glaube dazu war letztens auch bei Festivaltour was drin

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2019 um 16:08
Der Hörlemannskopf wird wohl im Winter als Skitour gemacht. Eine Tourenbeschreibung von Norden habe ich jedoch nicht gefunden - aber: Was im Winter geht, sollte im Sommer auch möglich sein.
Die Lärchspitze ab Aferlehäusle über Wildeben ist im alten AVF Lechtal als Abstiegsmöglichkeit ebenfalls beschrieben


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