Strick (1946m) & Hächle (2091m)
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„Ab an die Sonne!“, sagte sich an jenem Sonntag die halbe Schweiz – und so auch wir. Gefragt war eine Sonnenhang-Tour hoch über dem Nebel, aber noch unter der Schneegrenze. Fündig wurden wir auf der Schrattenflue, genauer auf dem Strick und der Hächle. Diese zwei zu verbinden, das war unser Ziel. Wir hielten uns bei diesem Unterfangen exakt an die Route, die Ewald Ackermann im SAC-Alpinwanderführer „Entlebuch/Emmental“ beschreibt.
Um ca. 9.30 Uhr starteten wir beim Parkplatz in der Hirsegg und folgten dem Strässchen bis Schlüechtli. Dort folgten wir dem Wanderweg nach Under Gumme, wobei dieser im grasigen Gelände nicht immer gut zu finden war. Danach zogen wir weiter an den Fuss der Südwand der Tälle und hoch nach Ober Gumme. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir die Ober Gummenegg.
Dort folgt der Weg dem Kamm, bevor er sich bei den Felsen verzweigt. Wir wählten die blau-weisse Variante auf den Strick. Diese Route zieht zunächst unter den Felsen durch, bevor es über eine kurze Kraxelstelle in die Höhe geht. Eine halbe Stunde später bzw. zwei Stunden nach Abmarsch in der Hirsegg erreichten wir den Gipfel des Strick.
Nach der Gipfelrast begannen wir mit der Suche nach dem Abstieg zum Südgrat – und wurden bald fündig. Man begibt sich dazu in die südwestliche Ecke des Strick-Plateaus und hält nach einem schmalen Pfad Ausschau. Zwischen ein paar Felsen geht es einfach in die Tiefe. Danach landet man auf dem Südgrat und das Ambiente wird ausgesetzter. Allerdings gestaltet sich der Grat einfacher, als es von oben den Eindruck gemacht hatte. Trittsicher und schwindelfrei sollte man aber sein. An einer Stelle hilft eine solide Kette über einen steilen Aufschwung hoch. Kurze Zeit später landet man bereits wieder in einfachem Gelände und bald bei der Heftihütte.
Nach der Hütte folgt man dem Wanderweg und verlässt diesen nach rund 200 Metern, wo der Weg eine Biegung nach links vollzieht. Auf schmalem Pfad steigt man zu einem Sattel auf. In zunehmend karstigem Gelände geht es in Richtung Hächle. Kurz bevor man den Gipfel erreicht, trifft man auf eine tiefe Scharte. Es scheint mehrere Abstiegsvarianten zu geben. Etwas klettern muss man in jedem Fall. Gleiches gilt für den Aufstieg zum Gipfel. Wir wählten die wohl offensichtlichste Variante auf der Sonnenseite. In griffigem Fels erreichten wir viel zu schnell den Gipfel. Für den gesamten Aufstieg ab Hirsegg benötigten wir (inkl. Pausen) rund dreieinhalb Stunden.
Auf dem Gipfel wechselten wir ein paar Worte mit Stijn, der mit seiner Begleiterin gerade die gesamte Schrattenflue
traversierte, dies jedoch in umgekehrter Richtung. Wir liessen uns auf dem Gipfel viel Zeit, bevor wir uns in Richtung Hengst davon machten. An zwei, drei Stellen gilt es nochmals, die Hände aus den Hosensäcken zu nehmen. Danach stiegen wir zum Heideloch ab und von dort auf dem Wanderweg via Bodenhütten zur Hirsegg. Nach insgesamt rund sechs Stunden treffen wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung ein.

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