Fulhorn (2529m), Fulenberg (2572m) und StätzerHorn (2575m) - feine Grattour ab Feldis nach Valbella
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Zwei Tage zuvor auf dem Stätzer Horn hatte ich den Eindruck, dass der schöne und schon länger auf meiner to-do-Liste stehende, vom Fulhorn herüberführende Grat noch bzw. schon wieder machbar sein müsste: Zeigten sich die S/W-Expositionen doch bereits wieder weitgehend aper.
Starten wollte ich freilich von der anderen Seite, von dem kleinen, mir auf Grund seiner Ursprünglichkeit sehr sympathischen Bergdorf Feldis. Der völlige Gegenentwurf zu der landschaftlich wohl wunderschönen, aber ansonsten eher abtörnenden Lenzerheide.
Zugute kam mir, dass ab diesem Tag die Luftseilbahn ab Rhäzüns nach der Jahresrevision wieder normal fuhr, der Ort somit sehr gut erreichbar war (NB. GA und HT werden anerkannt).
Zuerst ein Stück durch den Ort, dann entsprechend Markierung zu der rund 500 hm höher gelegenen Alp Raguta. Ein schöner Aufstieg durch Wiesen und Wald, Beverin und Bruschghorn dabei lange Zeit als Begleiter rechterhand.
Von der Alp Raguta dann in rund einer Stunde durch Alpweiden in leichtem Auf und Ab zunächst zur Alp dil Plaun, dann an der Hütte auf Culm Ault vorbei und weiter zum 150 m höhergelegenen breiten Rücken, auf dem sich etwas weiter nördlich auch der Dreibündenstein befindet.
Die Weiden hier eine Ansammlung von Grashöckern und tiefen Furchen dazwischen. Zunächst noch gut zu begehen, am besten indem man von Höcker zu Höcker balancierte. Die hier noch geringfügig vorhandenen Schneereste waren dagegen völlig unproblematisch,
Unangenehm wurde es erst als etwa ab Windegga die Flanke deutlich aufsteilte und zugleich der durch die Nordexposition noch reichlicher vorhandene Schnee hinzukam, der dann auch noch die teils tiefen Furchen überdeckte.
Dieser Aufstieg zum Fulbergegg war jedenfalls ein rechter Kampf, der mich auch unverhältnismässig viel Zeit gekostet hat. Ich war richtig froh und erleichtert als ich endlich am Grat angekommen war.
Das Fulhorn, der erste Gipfel, war danach schnell erreicht. Etwas mulmiger wurde mir erst wieder auf dem jenseitigen Abstieg in die Mulde P2401. Von Oben hatte es den Anschein, dass der folgende Anstieg, erneut durch eine Nordflanke, ähnlich mühsam werden könnte wie der vorherige.
Doch diese Befürchtung löste sich bald in Wohlgefallen auf als eine deutliche, nur mit Schneeresten durchsetzte Spur erkennbar wurde.
Ab jetzt musste nur mehr dem Verlauf des Grats gefolgt werden, über P2496 hinauf zum Fulenberg. Gemäss LK ist dieser übrigens anders als hier auf hikr ebenfalls 2575 m hoch wie auch der dritte und letzte Gipfel danach.
Auch vor diesem, dem Stätzer Horn, war ich wie zuvor der Gratschneide gefolgt. Hier hatten sich gegen den Gipfelaufbau nun allerdings einige Felsen aufgetürmt, die ich zunächst zu überkraxeln versuchte. Als ich damit an meine Grenzen kam, suchte ich mir Alternativen, etwas in der Flanke, ohne allerdings bis zur Steigspur abzusteigen, die um einiges tiefer verlief, wie ich jetzt erkennen musste.
Letztlich war aber auch dieses Hindernis überwunden und ich stand auf dem Stätzer Horn. Deutlich später als es meine Planung vorgesehen hatte. Entsprechend kurz musste meine verspätete Mittagsrast ausfallen, wollte ich auf dem Abstieg zur Lenzerheide doch nicht allzu sehr in die Dunkelheit geraten.
Nach nur 20 Minuten musste ich drum leider schon wieder zusammenpacken.
Nach dem Sattel zwischen Stätzer Horn und Piz Danis habe ich diesmal für den weiteren Abstieg eine noch schnellere, über weite Strecken weglose, aber gut begehbare Route zu Alp Stätz, Sartons gefunden. Hier zumindest lag ich deutlich besser als in meiner Planung. Immerhin, und eine sehr lohnende Tour war es ohnehin!
Und wenn ich dann auch noch die Zeit gehabt hätte, zuvor noch den Danis und den Scalottas „mitzunehmen“ , ….

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