Ganz in Weiß - Damülser Mittagsspitze im Spätherbst


Publiziert von 3614m , 28. Oktober 2015 um 14:54.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:17 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 660 m
Strecke:ca. 11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bregenzerwald - Au - Damüls Kostenfreier Parkplatz am Uga-Lift

Die Damülser Mittagsspitze gehört zu den häufigst begangenen Bergen im Bregenzerwald. Die Uga-Bahn karrt im Sommer Heerscharen von Damüls zur Uga-Bergstation, von der es nicht einmal 300HM noch bis zum Gipfel sind. Der Aufstiegspfad selbst ist recht schmal, so dass man kaum aneinander vorbei kommt; aber steil und ausgesetzt - gepaart mit den sommerlichen Bahnfahrern eine recht fatale Kombination. Im Winter gehört das Gebiet vollständig den Skifahrern, liegt es doch mitten im Liftverbund Mellau-Damüls.
Demgegenüber ist die Mittagsspitze aber ein Gipfel, dessen markante Form weithin - selbst bis an den Bodensee - sichtbar ist, der einen grandiosen Ausblick bietet und gut zu erreichen ist, eigentlich ein Muss-Gipfel also.
 
Die Zwickmühle zu lösen bedarf es also vielleicht nur des richtigen Zeitpunkts. Die Uga-Bergbahn macht Anfang Oktober Saisonschluss, es hatte in den Bergen bereits den ersten Schnee gegeben, und auch das Wetter war früh nur mäßig (es wurde aber ein Wetterfenster von 10 bis 3 prognostiziert). So  machten wir uns am Samstag morgen auf den Weg in den Bregenzerwald. War es am See noch neblig, erreichten uns am Parkplatz in Damüls erste Sonnenstrahlen. 
 
Für die Strecke zur Mittagsspitze bedarf es keinen Führer und keine Karte - der Weg führt mehr oder weniger vom Parkplatz (1.390m) entlang Seilbahn gen Uga-Alpe (1.800m) wahlweise auf dem Wirtschaftsweg oder auf kleinen, zugeschneiten Pfaden), ohne dabei die Bahn ständig zu sehen (positiv). Von dort geht es dann gerade zu Richtung markanten Berg. Am Berg selbst lohnt ein wenig Vorplanung - der Weg quert oberhalb des Wasserspeichers nach Osten, geht dann über die Ostflanke auf den Grat, und diesen folgend zum Gipfel (2.034m). Das im August ersetzte und bereits halbvolle Buch zeugt von der Popularität des Berges.
"Für Geübte" ist der Weg zurecht - für einen Wandergipfel ist der Anstieg durchaus ernst zunehmen. In den Serpentinenkehren bedarf es des Einsatzes der Hände und es sind einige ausgesetzte Stellen zu meistern. Zwar sind im oberen Teil konstant Seile gespannt, diese sind aber - wie andere Hikr bereits bemerkten - teils sinnfrei positioniert (zu weit vom Weg weg, zu tief).
"Für Geübte" war der Weg auf alle Fälle bei den Witterungsbedingungen: Die Griffe und Tritte waren größtenteils eingeschneit und mussten freigewischt werden (immerhin kein Eisbelag), das Seil eingefroren, der Wind auf dem Grat eisig kalt.
 
Aber: Wir konnten die Aussicht ganz allein genießen. Vor uns war einige Tage lang niemand oben und auch nach uns wohl einige Tage lang keiner mehr - zu schlecht waren die Wetteraussichten. 
 
Und auch wir mussten uns beeilen - der kalte Wind brachte Wolken. Beim Abstieg waren wir kurz nach dem Bergfuß bereits in einer dicken Suppe verschwunden, und erreichten 2 Stunden später - im bereits abregnenden Nebel den Parkplatz. In diesem Sinne ein optimaler Tourtag.

Tourengänger: 3614m


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