Kokořínsko (Daubaer Schweiz) II


Publiziert von lainari , 3. Oktober 2015 um 21:42.

Region: Welt » Tschechien » Dokeská pahorkatina
Tour Datum:29 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 625 m
Abstieg: 625 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Korce
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 15 Máchův Kraj

Eine Burg, vier Berge und Herbstsonne
 
Ich mache mich wieder einmal auf nach Tschechien ins Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland). Unterwegs ist es jetzt am frühen Morgen bodennah mal mehr, mal weniger neblig. Im Radio verkündet man, dass heute der „Tag des Herzens“ sei, es wird halt immer mal was Neues ausgegraben. Wahrscheinlich ist mir nur die Tragweite dieser Information nicht bewusst …
Kurz darauf intoniert Adam Lambert „My heart is a ghost town“ - na dann passt es doch wieder. Ich reihe mich in den tschechischen Morgenverkehr ein und verlasse in Dubá die Fernstraße. Ein Nebensträßchen von bescheidener Qualität bringt mich zum Ende der Welt nach Korce (Kortschen). Alles ist etwas beengt hier, aber an einer Kreuzung findet sich am Rand ein Platz zum Parken.
 
Ich laufe durch den Ort hinauf und folge einem grün markierten Gipfelzugang auf den nahen Korecký vrch (Kortschener Berg). Die Gipfelfläche des Berges schaut etwas aus der Bewaldung hervor und bietet etwa ein 270° Blickfeld. Es ist herrlich ruhig und sonnig. Ich reiße mich trotzdem los und kehre zum Ort Korce zurück. An der Kreuzung halte ich mich rechts und folge einer grünen Markierung. Nach wenigen Metern am Straßenrand zweigt der Weg an einer kleinen Kapelle zwischen Felder ab. Nach einem größeren Wegstück wird noch einmal ein Marsch an einem Straßenrand nötig. Anschließend erreiche ich Zbyny (Binai), biege jedoch am Ortsrand gleich nach links ab und komme kurz darauf nach Skalka u Doks - Stará Skalka (Alt Kalken). Über ein schmales Fahrsträßchen mit wenig Verkehr gelange ich dann nach Skalka u Doks - Nová Skalka (Neu Kalken). Unterwegs pausiere ich an einer sonnigen Böschung. Im Örtchen zweigt eine grüne Gipfelzugangsmarkierung zu einem Aussichtspunkt ab. Ich steige auf alten Wegen durch den Wald hinauf und zweige dann zu den Sandsteinfelsen ab, die eine Aussicht nach Osten ermöglichen. Zurück auf dem alten Hauptweg gehe ich unmarkiert weiter bergwärts und wende mich nach links. Dort komme ich zum bewaldeten Gipfel des Šedina (Kalkner Berg).
 
Eigentlich wollte ich nun über den Zugang wieder absteigen und den Berg nördlich umrunden, dazu habe ich jedoch keine rechte Lust mehr. Stattdessen steige ich weglos nach Westen ab und treffe auf den gelb markierten Wanderweg. Abwechslungsreich führt mich dieser an das nächste Bergziel heran, dessen östliche Schulter relativ hoch überschritten wird. Ein kurzer Abstecher bringt mich dort auf den Berkovský vrch (Wrchhabener Berg) mit der Burg Starý Ber(n)štejn (Altperstein). Die Burg, eine Gründung der Berka von Dubá (die kommen gleich von nebenan), mit umstrittenem Zeitpunkt der Erbauung (Anf. 15. Jh.?) überdauerte die Jahre und wurde erst 1640 vom schwedischen General Banér zerstört. Der verbliebene Rest des Hauptgebäudes befindet sich heute in Privatbesitz, so dass der eigentliche Höhepunkt nur im/über das Schlafzimmer des Burgfräuleins erreicht werden kann. Spaß beiseite, ich weiß natürlich nicht, ob oder welche Räumlichkeiten hier oben vorzufinden sind. So mache ich vorm Tor kehrt und steige ab. Gleich am Fuß des Berges befindet sich Vrchovany (Wrchhaben). Hinter dem Ort kürzt der Wanderweg eine Straßenschleife ab und durchquert ein Tälchen. Auf der folgenden bewaldeten Hochfläche komme ich zu einer Abzweigung und gehe zunächst zur Kaple svaté Barbory. Das Bauwerk aus dem Jahre 1744 ist nicht zugänglich und weist zudem noch Vandalismusspuren auf. Ich kehre etwas enttäuscht zum Abzweig zurück und folge der gelben Markierung bis zur Waldkante. Am Fahrsträßchen wechselt die Markierung auf eine diagonal rot-weiße Kennzeichnung. Am Straßenrand laufe ich im vom Morgen bekannten Tälchen hinauf. An der späteren Abzweigung des Wanderweges lasse ich mich auf einer Wiese zur Mittagsrast nieder. Gestärkt begehe ich dann einen alten Hohlweg und komme hinauf in die Streusiedlung Plešivec (Kahlenberg). Ein rotes Dreieck als Gipfelzugangsmarkierung bringt mich dann zunächst über Wiesen und später durch Wald hinauf auf den Vysoký vrch. Alte Hohlwege und Mühlsteinrohlinge legen eine intensive einstige Nutzung des Sandsteines nahe. Kurz vor dem Gipfel liegt rechts in einem Tälchen das Felsengemach Kameníkova jizba (Steinbrecherstube). Vom Gipfel selbst habe ich einen schönen Ausblick in südliche Richtung. Hier treffe ich auch auf die ersten und einzigen Ausflügler des Tages, ein junges Pärchen mit Hund und Kleinkind, das zum Bouldern hierhergekommen ist. Ich steige ab und halte mich auf der Wiese am Bergfuß schräg nach rechts. Ein Hohlweg bringt mich nun ins Tal und das dortige Sträßchen nach kurzer Zeit nach Korce zurück, womit sich die Runde schließt.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h. Die Schwierigkeit variiert zwischen T1 auf Straßen und Flurwegen und T2 in den Gipfelbereichen der Berge.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»