Hradčanská pahorkatina (Kummergebirge)


Publiziert von lainari , 12. September 2023 um 17:00.

Region: Welt » Tschechien » Dokeská pahorkatina
Tour Datum: 4 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 405 m
Abstieg: 405 m
Strecke:22 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der DLB bis Staré Splavy
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 15 Máchův kraj

Warmer Spätsommer im Sandsteinland
 
Den mit schönem Wetter angekündigten heutigen Montag nutze ich für eine Tour in den Spätsommer. Dazu fahre ich nach Tschechien ins Dokeská pahorkatina (Hirschberger Hügelland). Saison- und Ferienende versprechen eine ruhige erholsame Runde. Eine überraschende Straßensperrung zwingt mich zu einem Umweg. Statt die lange Route entlang der Elbe nach Litoměřice zu fahren, nehme ich nach Bauchgefühl spontan kurvige und enge Sträßchen durch das Böhmische Mittelgebirge. Unterwegs auf der Hauptroute ist mittlerweile in Jestřebí ein neuer mehrspuriger Kreisverkehr fast fertiggestellt worden. Später biege ich von der Fernstraße 38 nach Staré Splavy (Thammühl) ab und erreiche meinen Startpunkt Staré Splavy - parkoviště (Thammühl - Parkplatz), der hinter dem Ort etwas versteckt im Wald liegt. Vom einstigen Großparkplatz ist etwa ein Drittel umzäunt und der verwilderte Rest ist frei befahrbar.
 
Ich setze mich zu Fuß in Bewegung. Am Parkplatzende bestätigt ein Wegweiser das Erreichen des Wanderweges. Eine blaue Markierung leitet mich durch sandigen Kiefernwald an eine Bergflanke.
Zwischen dem Fluss Ploučnice (Polzen) im Norden und dem Robečský potok (Robitzbach) im Süden befindet sich auf etwa vier mal sechs Kilometern eine scharf abgrenzbare Unterformation des Dokeská pahorkatina, die Hradčanská pahorkatina (Kummergebirge) genannt wird. Es handelt sich um eine stark zerklüftete Sandsteinplatte, die fallweise vulkanisch durchdrungen wurde. Die höchste Erhebung ist der Dub (Eichberg). Da das Gebiet zeitweise zum Truppenübungsplatz VVP Ralsko gehörte, wird es heute von der Militärwaldbehörde betreut. Auf etwa einem Viertel der Fläche ist ein nicht zugängliches Wildgehege eingerichtet.
Der blau markierte Wanderweg folgt dem Gelände und windet sich auf eine Hochfläche hinauf. Ohne größere Höhenunterschiede geht es auf dem unübersichtlichen Kammerverlauf entlang. Später führt ein kurzer Steilabsteig in eines der Täler hinunter. Nach einem Richtungswechsel wird ein weiteres Tal ausgelaufen. Dann komme ich auf eine Hochfläche mit Hügelchen und Sandsteinbänken. An einem scharfen Wegknick gehe ich unmarkiert gerade weiter und treffe auf eine historische Wallanlage aus dem Bayerischen Erbfolgekrieg von 1778. Die Hochfläche wird von einem Graben mit Wall gesperrt, der von den Österreichern angelegt wurde. Auf den begrenzenden Anhöhen im Norden und Süden befanden sich weitere Befestigungen zur flankierenden Verteidigung der Sperrlinie. Nach der Besichtigung kehre ich zum blauen Weg zurück. Der Übergang auf den grün markierten Wanderweg erfolgt etwas unscheinbar. Die Wegführung entspricht offenbar nicht mehr dem Karteneintrag, einen Wegweiser am Abzweig gibt es nicht.
 
Der grün markierte Weg bringt mich nach einiger Zeit zur sehenswerten durch Erosion entstandenen Sandsteinformation Psí kostel (Hundskirche). Die Aushöhlungen dienen gelegentlich als Übernachtungsplatz. Wenig später komme ich zu einem prächtigen Skalní brána (Felsentor). Im Anschluss folge ich auf dem grün markierten Weg der Grenze des Wildgeheges und biege später auf eine gelbe Markierung ab. In Sichtweite der Bahnstrecke erfolgt ein Wechsel auf eine blaue Markierung, die mich nach Staré Splavy (Thammühl) leitet. Am Seeufer des Velký rybník/Máchovo jezero (Hirschberger Großteich) lege ich im Schatten eine Trinkpause ein. Dann ist es nicht mehr allzu weit zurück zum Ausgangspunkt Staré Splavy - parkoviště.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 15 min. Der absolvierte Weg ist bis auf den Abstecher zu der historischen Wallanlage komplett als Wanderweg markiert. Die Schwierigkeit liegt im Großteil bei T1 und bei der Erkundung der Wallanlagen und der Psí kostel bei T2.

Tourengänger: lainari


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