Von Randa auf das Täschhorn


Publiziert von lorenzo , 30. September 2015 um 10:13.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:27 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 16:15
Aufstieg: 3050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Randa oder mit dem Auto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Hotels und Camping in Randa, Kinhütte
Kartennummer:LK 1328; M. Brandt, Guide des Alpes Valaisannes 5, Du Strahlhorn au Simplon, CAS 1991, B.R. Banzhaf, H. Biner, B. Burgener, Alpinführer Walliser Alpen 4/5, Vom Theodulpass zum Simplon, SAC 2009; Operation 4000, Zentrale Gebirgskampfschule Andermatt 1995

Der Sommer verging, und mit ihm die Chance auf eine lange ersehnte Besteigung des Täschhorns. Als alle Hoffnung schon beinahe verflogen war, kündete sich im letzten Moment unerwartet der Altweibersommer an, und nach den Schneefällen von vergangener Woche stand ein schönes und mildes Herbstwochenende bevor. Am Mischabelgrat würde zwar noch zuviel Schnee liegen, aber villeicht waren dafür die Firnverhältnisse in der Kinflanke umso besser? Als ich mich auf der Kinhütte telefonisch erkundigen wollte, las ich  auf der Homepage mit leiser Enttäuschung, dass die Kinhütte am Vortag, d.h. am 20. September ihre Türen bereits geschlossen hatte. So blieb mir nichts Anderes übrig, als wie die Erstbesteiger J.L. Davies und J.W. Hayward mit den Führern Peter-Josef Summermatter, Johann Zumtaugwald und Stephan Zumtaugwald am 30. Juli 1862 direkt von Randa aufzusteigen, auch wenn natürlich die Anreise mit dem Pferdegespann, die historische Bergsteigerkluft, das britische Understatement und der sonnengereifte Walliser Humor, wie sie sich standesgemäss für eine echte Retrotour gehören, fehlen würden...

Ich
packte meine sieben Sachen in meinen Hippie Bus - einer CO2-Schleuder par excellence -, fuhr nach Randa und campierte auf einem Parkplatz auf der Höhe der Kirche. Bei einem abendlichen Rundgang durch das beschauliche Bergdorf bewunderte ich seine eindrücklichen alten Käsespeicher und Holzhäuser, an denen ich ehrwürdige Namen wie Pollinger oder Summermatter lesen konnte, und genoss die herbstliche Dorfatmosphäre. Als ich auf der Hinterlade ein Sandwich ass und Zeitung las, spazierten ein paar Leute mit Kindern oder Hunden vorbei, und ein Jäger spiegelte nach Wild hinüber zu Grossgufer und Schusslauizug. Bald nachdem ich mich zeitig in den Schlafsack gehüllt hatte, ebbte der Autoverkehr auf der nahen Strasse Richtung Täsch und Herbriggen langsam ab, und die nächtliche Stille wurde nur noch von fernen Schafglöckchen und alle halbe Stunden vom Tuckern und Pfeifen der Mutter-Gottes-Bahn unterbrochen.

Bei sternenklarer und mondheller Nacht ging ich um 2 Uhr los. Über dem Lärchenwald brauchte ich die Stirnlampe kaum mehr, und das gegenüber liegende Weisshorn leuchtete im blendenden Mondlicht. Bei der Abzweigung vom Europaweg zur Kinhütte auf 2224m dann die erste Ernüchterung: "Dieser Weg ist gesperrt! Umleitung zur Kinhütte via Edelweissweg" stand dort auf einem Anschlag geschrieben. Da ich nicht wusste, wo der Edelweissweg durchführt, folgte ich trotzdem dem Hüttenweg, ohne aber einem ernsthaften Hindernis zu begegnen. Hatte villeicht Felssturzgefahr Anlass zur Sperrung gegeben?


Nach dem Monduntergang war der Übergang von der Moräne über den abschüssigen, heiklen und zeitraubenden Moränenhang zum Kingletscher nicht leicht zu finden, und bei Tagesanbruch suchte ich den Einstieg zu den frisch verschneiten und wenig einladenden Kinfelsen vergebens. Zurück von einem Augenschein über dem 1. Gletscherabbruch am N-Ufer, wo der Weiterweg angesichts eines Spaltenmeers aussichtslos schien, querte ich zu den Kinfelsen zurück und passierte den 2. Gletscherabbruch durch ein Firncouloir am S-Ufer. Das darüber liegende Gletscherplateau erreichte ich zwischen Randspalten hindurch. Da hier auf 3500m schon ca. 10-20cm Neuschnee lagen, der die Spalten z.T. verdeckte, musste ich die Gletschertextur sorgfältig studieren und mit dem Trekkingstock sondieren, um einen gangbaren und sicheren Weiterweg zu finden. Von Speed also weiterhin keine Rede: "Le Kingletscher séparé en deux branches (N et S) excessivement crevassé peut réserver des surprises désagréables et faire perdre beaucoup du temps." (M. Brandt). Da hatten es die Erstbegeher am Ende der Kleinen Eiszeit wohl bequemer gehabt...

Nach diesem Umweg gelangte ich zu P. 3812 zuoberst an den Kinfelsen und stand endlich unter der berühmten Kinflanke. Das oft beschriebene Routen-Z schien auch dieses Mal passierbar und die Flanke gut verschneit zu sein. Das war sie auch, so dass ich im unteren Flankendrittel im bis zu 30cm tiefen und z.T. grundlosen Pulver kaum vorwärts kam und ein weiteres Mal ernsthaft daran zweifelte, den Gipfel überhaupt noch zu erreichen. Weiter oben hatte sich der Schnee dann zum Glück schon verfestigt, auch gab es alte Spuren, und die tiefen, aber gut sichtbaren Spalten liessen sich problemlos umgehen, so dass ich wieder zügiger voran kam.

Zuoberst am Teufelsgrat durfte ich dann bei dantesken Tiefblicken in die SW-Wand an denselben Felsen klettern, über die Mrs. und Mr. A.-F. Mummery, Alexander Burgener und ein Hr. Andenmatten am 16. Juli 1887 bei dessen Erstbegehung das Täschhorn erreicht hatten. Den Gipfel des Corn da Täsch - e che surpraisa! - erreichte ich schliesslich doch noch, und umso mehr genoss ich das überwältigende Panorama, von dem Chasper Alexander Felix schreibt: "Il Dom fa gronda parada e'l Weisshorn muossa eir sia bellezza. Dafatta il Matterhorn riva precautamaing sias tendas. Circundats da quista magnifica rivaina sül piz".

Viel zu schnell verstrich die erholsame Gipfelrast, und schon nach einer Viertelstunde mahnte die fortgeschrittene Zeit zum Aufbruch: ein langer Abstieg wartete...

Aufstieg

Von Randa (Kirche 1439m) auf dem weiss-blau markierten Bergweg über das Kreuz (1750m) und die Abzweigungen zu Europahütte und -weg (1973m und 2224m) zur Kinhütte, 2h 30min-3h 30min, T3.

Auf dem eingezeichneten Weg durch die Kintole zur Wasserfassung der Grand Dixence und nach N auf die Seitenmoräne. Über diese auf Pfadspuren hinauf bis ca. 3050m und nach E über den Moränenhang (möglichst weit oben) und grobe Blöcke bis ca. 3150m (Vorsicht: ev. Steinschlag vom Grabenhorn), 1h-1h 30min.

Über den N Arm des Kingletschers nach SE bis ca. 3330m. Ab hier gibt es 3 Möglichkeiten:
  1. Einstieg in die Kinfelsen (angeblich mit Farbe markiert) und über diese (II, 2009 mit Stahlkabel und Steigbügel eingerichtet, Stand September 2015)  zu P. 3635.
  2. Bei guter Einschneiung des Gletschers kann über dem 1. Gletscherabbruch zurück zum N-Ufer gequert (bis hierher ev. auch direkt von der N Seitenmoräne), diesem entlang bis ca. 3500m aufgestiegen und  über dem 2. Gletscherabbruch wieder nach SE zum verfirnten Abschnitt der Kinfelsen oberhalb P. 3635 gequert werden.
  3. Ebenfalls nur bei guter Einschneiung des Gletschers an dessen S-Ufer durch ein Couloir zwischen Seracs und den Kinfelsen (Vorsicht: wegen Eis- und Steinschlag möglichst nahe der Felsen aufsteigen) auf das Gletscherplateau über dem 2. -abbruch und N ausholend zum bereits erwähnten verfirnten Abschnitt der Kinfelsen oberhalb P. 3635.
Wieder gemeinsam über den Firngrat, leichten Felsen ev. N ausweichend zu P. 3812 (Kreuz), 2h 30min-3h.

Nun grossen Seracs und Querspalten ausweichend (oft in einer Z-Schlaufe) durch die rund 700m hohe und durchschnittlich 45 Grad steile NW-oder Kinflanke bis unter den oberen Teufelsgrat (Bergschrund) und diesem entlang zur obersten Felsstufe, die N in steilem Firn umgangen werden kann. Über den felsigen Schlussgrat (II, Fixseil) und einen kurzen Firngrat auf den Gipfel, 2h 30min-3h, ZS.

Abstieg
Von der Scharte zwischen Firn- und Felsgrat durch ein kurzes Couloir (ca. 50 Grad) hinunter, dem oberen Teufelsgrat entlang zur Aufstiegsroute und auf dieser zurück zur Kinhütte, 3-4h, und nach Randa, 2h.

Material: übliche Hochtourenausrüstung. Für die Kinflanke hatte ich vorsorglich eine 30m 6mm Reepschnur und ein zweites leichtes Eisgerät mitgenommen, daneben 2 Eischrauben, 1 Satz Kk, 1 mittleren Friend, 2 Express und 3 Schlingen, aber nichts davon brauchen müssen.

Fahrplan: 2 Uhr Randa, 4.15 Kinhütte, 6.15 Kingletscher, 9.15 Kinfelsen P. 3812, 12.15 Täschhorn, 15 Uhr Moräne, 16.30 Kinhütte, 18.15 Randa.

Tourengänger: lorenzo


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Kommentare (30)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2015 um 11:22
Stark, Lorenzo, Chapeau! Gratuliere Dir zu dieser nicht alltäglichen Tour - fast hätte ich geschrieben "typisch Lorenzo halt", aber im Vergleich zu Deinen sonstigen publizierten Touren dann eben doch nicht ganz so typisch. Ich freu mich für Dich sehr, zumal auch bei mir die Erinnerung an das Täschhorn sehr positive Erinnerungen hervor ruft (obwohl der Aufstieg vom Alphubelbiwak her ein riesiger Schutthaufen ist).

Weiter so und vor allem weiterhin unfallfreie und sonnige Touren, heb Sorg!

Gruess
Bombo

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2015 um 15:04
Vielen Dank Bombo!

An Deinen Eintrag zum Mischabelgrat erinnere ich mich noch, auch wenn das schon ein paar Jahre her ist. Als ich dort hinunter blickte, war ich ehrlich gesagt froh, dort nicht abstiegen zu müssen, abgesehen vom Wiederaufstieg zum Alphubel, da ja ein Abstieg über den Weingartengletscher ohne Spur nicht in Frage gekommen wäre.

Ich wünsche Dir auch weiterhin tolle Touren - villeicht schon bald mit Ski?

Beste Grüsse

lorenzo

Alpenorni hat gesagt: Hammertour
Gesendet am 30. September 2015 um 11:25
Was für eine Leistung !!
Ich verfolge Deine großartigen Touren schon seit etlichen Jahren - dies hier ist ein weiteres absolutes Highlight. Zumal ich auch gerade im Wallis war, mit Randa-Attermenzen als Basis, habe ich das Täschhorn quasi noch vor meinem inneren Auge. Was für ein Höhenunterschied !
Gratulation und Grüße
aus dem Norden
Martin

lorenzo hat gesagt: RE:Hammertour
Gesendet am 30. September 2015 um 15:32
Hallo Martin

Vielen Dank! Atermenzen habe ich auf der Karte auch gesehen, von dort sieht man also das Täschhorn? Von Randa sah ich nur bis zum Grabenhorn und fand schon dieses recht hoch. Villeicht war es besser so: was ich nicht seh, tut mir nicht weh...

Schöne Grüsse aus dem Süden (hoffentlich kannst Du bald wieder hinfahren!)

lorenzo

mazeno hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2015 um 12:01
Alles stimmt: Kondition, Können, Routenbeschrieb, Fotografie, Geländebeurteilung usw.
Gratuliere zur Spitzenleistung.
mazeno

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2015 um 15:54
Hallo mazeno

vielen Dank für Deine Gratulation! Die Kunst ist immer, zu merken, wenn es nicht mehr stimmt, sich dann nichts vorzumachen und rechtzeitig umzukehren.

Beste Grüsse

lorenzo

danueggel hat gesagt: Einfach grossartig
Gesendet am 30. September 2015 um 12:13
Besonders schätze ich an deinen Berichten, dass du den Leser an deinen Gedanken | Erfahrungen | Bedenken teilnehmen lässt und ihn sozusagen "mitnimmst".

Du bist einer der handvoll User, der mir immer wieder eine Inspiration ist, was bei vorhandenen Fähigkeiten auch im verantwortungsvollen Alleingang möglich ist.

Gruss - Daniel

lorenzo hat gesagt: RE:Einfach grossartig
Gesendet am 30. September 2015 um 16:06
Hallo Daniel

es freut mich, wenn meine Berichte inspirierend und brauchbar sind, so dass man sie ausdrucken kann und keinen dieser schweren Führer, die kaum mehr in den Rucksackdeckel passen, mitschleppen muss...

Gute Touren und Grüsse

lorenzo

dominik hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2015 um 12:43
Ah, noch so ein Umweltsäuli :-)

Gratulation zur tollen Tour!

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2015 um 15:08
Ja, das war ein kleines Mea Culpa. Zu meiner Rechtfertigung darf ich immerhin anführen, dass es sich nur um einen Kombi und auch um keinen VW Diesel handelt...

akka hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2015 um 23:51
Wunderbar. Oft schon davon geträumt, wenngleich weit jenseits meiner Reichweite. Glückwunsch zur Realisierung dieses Traums und zur vollbrachten Leistung. Mein Respekt!

Und...
Es braucht doch keine Rechtfertigung. Allen Unterstützern mein Dank die mithelfen, das Heimsuchen der nächsten drohenden Eiszeit noch möglichst lang hinauszuzögern.

Mit freundlichem Gruss von
einem stolzen Neuinhaber eines VW Turbodiesel-Campingparadises und überzeugten Nichtmehrinhaber eines SBB Halbtaxabos;
Akka

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Oktober 2015 um 09:02
Hallo akka

Danke für Deine Rückmeldung! Villeicht ergibt sich ja doch einmal eine Gelegenheit, Deinen Traum zu realiisieren.

Angesichts des erschreckenden Rückgangs z.B. des Rhône- oder eben des Kingletschers wäre zumindest eine kleine Eiszeit sicher Balsam auf deren Wunden. Ob und wann eine solche wieder eintreten wird, hängt aber u.a. von der Sonnenaktivität ab, die wir nicht beeinflussen können.

Ich versuche trotzdem, meine CO2-Bilanz möglichst tief zu halten, um einen bescheidenen Beitrag gegen die Klimarerwärmung und deren global katastrophalen Folgen zu leisten. Für manche Touren bzw. nicht selten für den inneren Schweinehund ("Umweltsäuli") ist das Auto aber oft praktischer und zeitsparender. Manchmal muss man sich ja auch noch zwischen überfüllten öV oder Autostaus entscheiden...

Mein Halbtax-Abo ist mir jedenfalls immer noch lieb, und ein GA wäre mir eigentlich noch lieber, lohnt sich für mich aber nicht.

Ich hoffe, dass Dein VW von den Manipulationen nicht betrorffen ist und wünsche Dir weiterhin gute Fahrt zu erlebnisreichen Touren.

Beste Grüsse

lorenzo

akka hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 13:16
Hallo Lorenzo

Jetzt realisiere ich andere Träume (u.a. mit der CO2-Schleuder). Alles zu seiner Zeit. Die Zeit in den Bergen war eine besonders schöne.

Nun, mein "Umweltsäuli"- Kommentar war mit Augenzwinkern und einer kleinen Brise Polemik gewürzt. Mein VW-Büssli hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Vorsätzlich betrügen ist nicht nur für den VW-Marketing-Umweltgedanken kontraproduktiv. Der Gletscherrückgang ist letztlich ein natürlicher Prozess, der durch Faktor Mensch temporär beschleunigt wird und für die Spezie Mensch eine Komfortreduktion zur Folge hat.
Dann denke ich wieder an die Meteoriten, die alle paar Millionen Jahre etwas mehr Staub auf der Erde verursachen und ich relativiere mein Denken...


Zum Komfortproblem:
Rund um Randa kommt es nach meiner Beobachtung immer wieder zu (gerechtfertigten) Wegsperrungen wegen Steinschlags. Ich hatte dort bereits dreimal ein Negativerlebnis, bei dem mir nichts passiert ist. Einmal war es extrem knapp. Ein von einem Felsvorsprung herunterstürzender Brocken, so schwer wie VW, streifte noch meine Jacke, während ich auf die Seite sprang. Seitdem ist mein Appetit auf wilde Sachen im Mattertal gebremst.
Wer der Romantik und dem Abenteuer deiner Täschhornvariante erliegt, kalkuliert diese Risiko ein. Nochmal mein Glückwunsch auch zur erfolgreichen und gesunden Rückkehr.

Mein Apell an Nachahmer: Seid erfahren, topfit, wendig, wach und schnell und vor allem: hört auf euer "Baugefühl"!

Gruss
akka

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 21:17
Hallo akka

ich stimme Dir weitgehend zu: alles zu seiner Zeit, man muss nicht ein Leben lang auf die Berge steigen, um glücklich zu werden. Die Komfortreduktion bzw. Zunahme der objektiven Gefahren und z.T. technischen Schwierigkeiten infolge Klimaerwärmung erschweren das Bergsteigen ja v.a. im Hochgebirge zusehends. Gerade der Bergsturz von Randa legte ja davon ein eindrückliches Zeugnis ab. Und auch Deinen letzten Satz kann ich nur unterschreiben.

Grüsse

lorenzo

BaumannEdu hat gesagt:
Gesendet am 1. Oktober 2015 um 11:39
Gratuliere!
Eine Gewaltstour!
Und dann noch das "Bluemli" fotografiert!

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 12:04
Danke Edu!

für Dich hätte ich gerne noch mehr Blumen fotografiert, aber viele waren halt schon verwelkt und blühen erst im nächsten Jahr wieder. Dafür dürfen wir uns jetzt an den Herbstfarben der Laubbäume und Lärchen freuen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir schöne Herbsttouren!

Beste Grüsse

lorenzo



roger_h hat gesagt:
Gesendet am 1. Oktober 2015 um 13:57
Hallo Lorenzo
Starke Leistung, recht herzliche Gratulation!
Obwohl ich mir die Tour zum Täschhorn durchaus zutraue, bin ich viel zu ängstlich, diese Tour im Alleingang zu absolvieren! :-)
Gruss und weiterhin schöne Touren
Roger

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 12:15
Hallo Roger

vielen Dank! Es ist sowieso viel vernünftiger, diese Tour, die ja v.a. eine Gletscher- und Firntour ist, angeseilt in Seilschaft durchzuführen. Die Kinhütte ist ja ab dem 2. Juli 2016 wieder offen, und Anfangs Saison ist der Gletscher sicher viel besser eingeschneit. Nur sollte man dann nicht den ganzen Sommer vorüberziehen lassen...

Hoffentlich klappt es!

Schöne Grüsse

lorenzo

morphine hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 18:27
Hallo Lorenzo,

Gratulation zur einsam-wilden Gewalttour auf´s Täschhorn. Toll geschriebener Bericht und gute Bilder machen das Ganze hier zur einem perfekten Beitrag.

Gruß
morphine

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Oktober 2015 um 21:27
Hallo morphine

Danke für Deine Gratulation! Man muss ja immer nur den nächsten Schritt machen und zählt zum Glück die Schritte nicht...

Gute Touren und Grüsse

lorenzo

Clariden hat gesagt:
Gesendet am 4. Oktober 2015 um 21:41
Grosses Kino, Respekt und Glückwunsch. Hattest du kein Problem mit Stollen und nassen Rutschen? Ich war am 24.9. auf dem Nadelhorn. Abstieg vom Windjoch wies da so üblen Schnee auf das ich von anspruchsvolleren Touren, die ich sonst am WE angegangen wäre Abstand nahm.

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Oktober 2015 um 16:00
Hallo Clariden

Danke für Deine Rückmeldung! Dank NW-Exposition und Bise blieb es in der Kinflanke kühl und auch unten auf dem Gletscher weichte der Schnee nur an länger beschienenen sonnenexponierten Stellen auf. Ich konnte bis zur Schneegrenze in der gut erhaltenen Aufstiegsspur absteigen und musste mit dem Pickel nur selten Stollen abklopfen. Auch beobachtete ich keine Nassschneerutsche. Wahrscheinlich war es bei Deiner Tour auf das Nadelhorn noch wärmer gewesen.

Villeicht gibt es ja dieses Jahr noch einige Gelegenheiten für Hochtouren, wo die schwächer werdende Herbstsonne dem Firn weniger zusetzt.

Schöne Touren und Grüsse

lorenzo

Clariden hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Oktober 2015 um 16:22
Herzlichen Dank, ja vielleicht gibt es noch Hochtourentage diese Jahr, wäre schön. Musste übrigens auch ein wenig schmunzeln, da ich dein Plädoyer für die Rücksichtnahme auf die eigenen Knie und eher gegen Monstertouren noch in Erinnerung habe. Aber offenbar halten deine schon einiges aus.
Viele Grüsse
Clariden

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Oktober 2015 um 08:13
Nun, es waren ja nicht 30km, und im Abstieg gab es zum Glück knieschonend 1000Hm stossdämpfenden Firn und 800Hm federnden Waldboden...

2bd hat gesagt:
Gesendet am 21. Oktober 2015 um 12:24
sehr schöne, anekdotenreiche und doch präzise beschreibung!

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Oktober 2015 um 18:41
Hallo 2bd

Danke, das freut mich! Ich habe versucht, so präzise wie möglich zu sein, obwohl dort alles (Fels, Eis) in Bewegung ist.

Grüsse

lorenzo

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2015 um 11:14
Dodo hat den Hippie Bus versteigert und ist nun 90'000 Franken reicher

lorenzo hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. November 2015 um 17:04
Die Charts machen sich halt in verschiedener Hinsicht bezahlt...

skiboy1969 hat gesagt: Albert Hofmann
Gesendet am 4. November 2015 um 09:58
Congratulation for this terrific trip!!!
Marco

lorenzo hat gesagt: RE:Albert Hofmann
Gesendet am 4. November 2015 um 17:21
Thanks a lot! But it was not all to terrific, but just beautiful.
Best wishes
lorenzo


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