Auf Entdeckungstour ins Val Forno


Publiziert von passiun_ch , 5. November 2015 um 21:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Bregaglia
Tour Datum:27 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 677 m
Abstieg: 679 m
Strecke:Maloja - Orden - Lägh da Cavloc - Alp da Cavloc - Pian Canin - Brücke Val Forno und retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:St. Moritz - Silvaplana - Maloja
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Maloja - Silvaplana - St. Moritz
Unterkunftmöglichkeiten:im Oberengadin oder auf der Cap. del Forno

Wieder einmal traf ich mich mit den Renaiolos im Engadin. Nach dem die beiden schon zwei schneereiche Touren hinter sich gebracht hatten, war heute mein erster Tag der Engadiner Herbstwoche. Aufgrund der herrschende Schneelage über gut 2500 m. kamen nur Touren bis max. zu dieser Grenze in Frage. 
Ein schon lange gehegter Wunsch von mir ist der Besuch der Fornohütte. Eine lange Wanderung durch das wilde Val Forno bis zur Hütte erschien uns als durchaus machbar. Dieses Tal war mir bis zum Pian Canin schon bekannt, jedoch durch den Besuch des Engadins vorwiegend im Herbst immer mal wieder verschoben.
Heute nun ein weiterer und viel versprechender Versuch. Wir parkten den PKW auf dem Parkplatz bei Salacina, die Zufahrt zweigt am Malojapass in der ersten Kurve hinunter ins Bergell ab. Von etlichen Touren schon bekannt, ist dieser Parkplatz trotz noch vorhandener Parknummern gratis, bzw. wir konnten weit und breit keinen Ticketautomaten erkennen.
Zu Beginn der Tour wählten wir gleich eine alternative Route über die Staumauer des Orlegna-Rückhaltebecken (Hochwasserschutz für das Bergell) und dann links abzweigend auf der rechten Seite durch stimmungsvollen Raureif über die sumpfigen Wiesen einer kleinen Moorlandschaft. Weiter ging es nun auf dem Fahrweg bis zum Lägh da Cavloc, ideal um Neuigkeiten auszutauschen und sich zu unterhalten.

Die kleine Beiz am See verlockte uns zu einer kleinen Kaffeepause und so genossen wir in der wärmenden Morgensonne den Blick auf den wunderschönen Cavlocsee. Ein paar Schritte bis zur Alp Cavloc nochmals über den Fahrweg, um dann endlich auf kleineren Wegen ins Val Forno vorzustoßen. Kurz hinter der Alp durch eine kleine "Felsgasse" gelangt man wieder näher an die Orlegna heran. Immer leicht aufwärts erreicht man dann bei Pian Canin die Verzweigung zum Muretto-Pass, einem alten Übergang ins Veltlin. Außerdem zweigt an diesem Passweg weiter oberhalb eine neue und schwierigere Zustiegsvariante zur Fornohütte ab.
Wir aber liefen das Val Forno weiter hinauf. Vorbei an einer Pumpstation ging es es durch Geröll und Blockgelände immer weiter in dieses wildromantische Tal hinein, dabei vergingen die etlichen Meter und Minuten wie im Flug. Schon von weiten sichtbar ist ein großer Felskoloss, der dort irgendwie fehl am Platz scheint. Um diese Talstufe zu erreichen geht es nach längerer Zeit mal wieder etwas steiler bergauf.
Mit der Hoffnung dort oben den Gletscher vorzufinden ging es motiviert durch die Felsbrocken bergauf. Dort oben angelangt dann die kleine Enttäuschung, wie weit sich der Talgletscher doch mittlerweile schon zurück gezogen hat. Aber dafür zaubert das Gletschervorfeld eine wunderbare Landschaft mit der Gletscherzunge und im Hintergrund mit den zahlreichen Spitzen der Bergeller Berge - herrlich.
Hier oben wird dann der Bach auf einer Brücke gequert und man gelangt auf der anderen Seite zur Hütte. Jedoch stand auf dem riesigen Felskoloss eine Infotafel mit der noch benötigten Zeit bis zur Hütte - noch eine ganze Stunde.
Uns war definitiv die Zeit davon gelaufen und so entschieden wir uns die letzten Aufstiegsmeter zur Hütte für ein anderes Mal aufzuheben. Auf der Sonnenseite des Felsens machten wir es uns gemütlich und genossen das Panorama und die Verpflegung aus dem Rucksack.
Der Rückweg war ja noch recht lang und so machten wir uns dann alsbald wieder auf die Socken. Auch auf dem Rückweg waren wir irgendwie ein wenig fasziniert von diesem doch recht wilden Tal und so vermittelte es wieder ganz andere Eindrücke als im Aufstieg. Wahrscheinlich noch von diesen schönen Eindrücken geblendet oder war es doch ein wenig Müdigkeit, veranstaltete ich weiter unten im feuchten "Wurzelwald" doch fast einen "Koppsdabolter". Doch dank der perfekt ausgerüsteten Renaiolos wurde ich dann optimal versorgt, so dass es kurze Zeit später mit etwas brummenden Schädel weiter ging.
Nach fast 18 km. erreichten wir dann am späten Nachmittag wieder unseren Ausgangspunkt am Malojapass.
Ein für mich wunderschöner erster Tourentag in ein Tal, das wir bestimmt nicht zum letzten Mal besucht haben. Für Doris und Ruedi konnte ich wieder einmal Wanderleiter "spielen" und Ihnen eine bis dato noch unbekannte Ecke des Engadins zeigen. Also ein rundum gelungener Tourentag, wenn auch ohne Hüttenbesuch, aber das kann sich ja noch ändern, denn das Wunsch-Projekt "Casnil Sud" wartet noch.

Die Tourenbeschreibung dieser Wanderung von Renaiolo findest Du hier.

Tourengänger: Renaiolo, passiun_ch


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

passiun_ch hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. November 2015 um 19:50
... ich bevorzuge dann schon lieber die Engadiner Nusstorte
-> steckt mehr Schweiz drin :-))

Gelöschter Kommentar

passiun_ch hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. November 2015 um 19:53
Ich vermute abgeleitet vom "kopfüber" bezeichnet man auf Plattdeutsch so einen Purzelbaum ! :-)

LG Michael


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