Pfulwe (3314m) - Von der Täschalp nach Zermatt


Publiziert von Alpenorni , 23. August 2015 um 13:13.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:11 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Europaweghütte, von Täsch im Mattertal aus
Unterkunftmöglichkeiten:Täschalp, Europaweghütte.

Nach einer geruhsamen Nacht als einziger Gast auf der Europaweghütte wandere ich bei Sonnenaufgang in`s Täschtal hinein. Zunächst geht es auf dem Fahrweg gemächlich ansteigend entlang grüner Matten in den hintersten Talgrund.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Mattertals beginnt das Weisshorn unter einem makellos blauen Himmel zu leuchten und zu strahlen, dass es eine wahre Pracht ist. Ich bin allerdings noch im kühlen Schatten und am Ende des Fahrwegs nicht so ganz schlüssig, wo genau es denn nun über welchen rauschenden Abflussarm des Längfluegletschers gehen soll. Der Weg hinauf zur Pfulwe ist zwar weiss-blau-weiss markiert, aber ich halte mich hier im unteren Teil mehr westlich des Wegs und gewinne in einem kleinen Tälchen schnell an Höhe, um erst weiter oben wieder auf den Pfad zu treffen, der von einem Moränenkamm her herüberschwenkt. Es folgt nun ein Aufschwung im talabschließenden Blockgeröll, wohin der Weg sich hinaufwindet, auf eine markante Schulter hinauf. Dort angelangt, kommt nun der Passeinschnitt der Pfulwe auf 3155m in Sicht, auch Fluhpass genannt.
Wiederum mag mich hier die Wegführung nicht recht zu überzeugen, und ich steige gar nicht erst zum Pass hinauf, über dem nun das Matterhorn erscheint, sondern strebe über gut zu kraxelndes Blockwerk meinem Gipfel zu. Weit oben treffe ich dann wieder auf die hier nun reichlich mit weißen Strichen gekennzeichnete Route, über die es problemlos zum geräumigen Gipfelplateau geht. Die Pfulwe (3314m) ist ein felsig-gerölliger Klotz, der hier, auf der Westseite, seine schwache Seite hat, während er ansonsten rundherum steil in hohen Felswänden abbricht.
Nur zwei Personen habe ich bislang angetroffen. Wieder einmal war ich ganz alleine unterwegs und erst auf dem Gipfel bekomme ich kurz Gesellschaft eines Norwegers, der von Blauherd aus heraufgekommen ist. Ansonsten : Ruhe, Stille, Einsamkeit - phantastisch !
Das Panorama ist weit und umfassend, und neben den vielen prominenten Gipfeln bestechen auch die Tiefblicke auf den Findelgletscher und seine Spaltenzonen, während das Matterhorn unbeirrt am Horizont thront.
Nach sonniger Gipfelrast steige ich über den Grat (besser als in der Flanke, es gibt auch hier Varianten) direkt hinunter zum Pass der Pfulwe, dem Fluepass.
Ab hier bin ich wieder im Reich der Wegtafeln und folge dem Bergweg (T2/T3) durch das Moränentälchen der Fluealp, dann über Grindjesee, die Siedlungen Eggen und Findeln immer weiter bergab, bis es zuletzt durch den Bergwald nach Zermatt-Winkelmatten hinuntergeht. Es ist wie ein Weg zurück in die Zivilisation, denn immer mehr Wanderer und Spaziergänger sind hier unten nun unterwegs, bis mich schließlich die Alpinmetropole mit ihrem multikulturellen Menschengewühl auf der Bahnhofstr. verschluckt. Ich muss noch ganz an`s andere Ende vom Ort, wo der Abfahrtspunkt des Großraum-Bergtaxis liegt, das mich am Ende eines herrlichen Tages zurückbringt zu meinem Basecamp Attermenzen, zwischen Randa und Täsch gelegen.
Landschaftlich eine sehr schöne Tour. Der Ausgangspunkt auf der Täschalp ist optimal gelegen, um bei frühzeitigem Aufbruch und "normalem" Gehtempo noch gut Zeit für Rasten und Genießen zu haben, und sich dann auf den Abstieg Richtung Zermatt zu machen, der sich letztlich doch noch ordentlich zieht.
Schwierigkeit ganz überwiegend T3-Gelände, einige kurze Passagen auf teils vereistem felsigen Blockgeröll erforderten aber Vorsicht, gesamt und bzgl. meiner Kraxelvarianten im oberen Teil, ein knappes T4.


Tourengänger: Alpenorni


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Kommentare (1)


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passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2015 um 20:45
Eine schöne Tour, steht/stand bei mir auch schon länger auf der Wunschliste, auch in diesem Sommer allerdings als Tagestour mit Seilbahnunterstützung -> aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Gruß Michael


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