Hinterer Tajakopf


Publiziert von schimi , 16. November 2015 um 08:51.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 7 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Unsere Tour rund um die Tajaköpfe beginnt heute ganz gemütlich mit einer Gondelfahrt, die uns von Ehrwald auf die Ehrwalder Alm hinauf bringt.

Durch und durch Gastronomiebetrieb und nur noch wenig Alm ist hier zu erleben und auch das drum herum erscheint ein wenig so, als ob die Kühe mehr Zierwerk als Milchlieferanten sind. Wir nehmen ein kleines zweites Frühstück zu uns und genießen die ruhigen Minuten auf dieser "Alm", die heute, wie wohl so oft von hunderten Wanderern und Spaziergängern überrannt werden wird.

Dann aber los! Bevor es voll und heiß wird hier, gehen wir den Weg 813 in Richtung Ganghofer Steig. Der Weg ist breit und wenig steil und so bestens geeignet um sich warm zu laufen und eine Menge Volk aufzunehmen. Zu Beginn des Ganghofer-Steigs wird es dann gleich so wie es sein soll. Steiler, naturnaher und wie der Name Steig sagt, eben auch schmaler. Sehr schön und abwechslungsreicht erklimmen wir die ersten nennenswerten Höhen.

Schon bald bleibt das Grün zurück und es wird steinig. Abrupt ist der Übergang ins Felsige und gleich auf den ersten Metern ist der Weg durch das Geröll auch richtig steil, so dass man sauber gehen muss, um nicht mit jedem Schritt gleich wieder etwas abzurutschen.

Nach einigen Minuten wird der Steig dann aber weniger steil und im Bereich des Brendlsees gehen wir eine ganze Weile mehr oder minder eben dahin. Ein Stück nach dem See treffen wir auf einen Abzweig; wir nehmen die rechte Alternative und so wenden wir uns auf dem Weglein nach Südwesten in Richtung des Tajatörl. Die Grünanteile werden nun wieder seltener, nachdem rund um das kleine Seelein eine dürftige grüne Decke den Fels überdeckte.

Im weiteren Verlauf muss der Wanderer mit dem nackten Fels klarkommen. Nach und nach wird es wieder steiler, der Einschnitt des Tajatörl ist in der Ferne zwar schon zu sehen, er kommt jedoch zunächst erst langsam näher. Der Steig wird mit zunehmender Höhe immer rauer; zuletzt steigen wir auf verfestigtem Geröllschutt dem Geländeeinschnitt entgegen. Während der letzten Minuten des Aufstiegs sehen wir rechts oberhalb auch schon einzelne Trittspuren und Wegfragmente. Sie resultieren sicher aus abkürzenden Wanderern, die den hinteren Tajakopf bestiegen haben. Wir halten uns jedoch an den Weg, der erst hinter dem Tajatörl vom Hauptweg abzweigt.

Auf dem Tajatörl angekommen genießen wir erst einmal die schöne Sicht, die sich nach beiden Seiten für uns eröffnet. Kleine Gebetsfahnen schmücken die Anhöhe und zumindest ich erinnere mich dann immer gleich an unsere schönen Touren in Nepal.

Nur wenige Meter hinter dem Tajatörl zweigt rechts ein kaum sichtbares Steiglein ab. Man sieht es sicher nur, wenn man es sowieso sucht; also aufgepasst. Dieses steigen wir schräg bergan. Zunächst auf festem Grund, dann gleich an der Flanke des Berges angekommen wird es feinsandig und obwohl es sehr schmal ist und ordentlich schräg und abschüssig daherkommt ist es erstaunlich griffig.

Der Schlussanstieg des Hinteren Tajakopfs gestaltet sich interessant. Oftmals an der Grenze zwischen Gehen und einfachstem Klettern, dazu in Summe ganz schön steil und stellenweise auch ausgesetzt ist er sicher nicht mehr zur Freudensteigerung und Erbauung des Gelegenheitswanderes geeignet. Als wir an der höchsten Stelle der gut markierten Spur ankommen, sehen wir das Gipfelkreuz, welches aber nicht auf diesem Gipfel, sondern etwas abseits auf einem kleineren Vorgipfel steht.

Dort hinüber zu gelangen ist nach unserem Empfinden auch nicht leichter, aber wer hier oben angelangt ist, schafft es auch noch dort hinüber. Zuerst also vom Gipfel hinunter, durch eine kleine Senke hindurch und über einen großen mit Seil gesichertem Fels auf den kleineren Nachbargipfel hinauf. Der Tiefblick auf Drachensee und Coburger Hütte ist phantastisch.

Der Abstieg vom Hinteren Tajakopf muss für uns nun flott erfolgen, möchten wir doch noch die letzte Seilbahn von der Ehrwalder Alm hinab nach Ehrwald erreichen. Auf gleichem Wege gehen wir in Richtung Tajatörl zurück, um wieder den Hauptweg zu erreichen. Der weitere Abstieg zur Coburger Hütte erfolgt, dann wieder auf solidem Weg, und wir genießen das wieder zunehmende Grün um uns herum. Einige schöne Blicke auf den bei der Hütte liegenden Drachensee dürfen nicht fehlen.

Die Coburger Hütte nutzen wir für ein erfrischendes Getränk, bevor wir hinunter zum Seebensee wandern. Dort erreichen wir wieder einen Fahrweg, und so geht es ab dort wieder flott voran. Bei der Seebenalm hat man noch einmal die Auswahl den Fahrweg zu nutzen oder den etwas höher verlaufenden Wanderweg. Wir bleiben auf dem erstgenannten und haben so wenig später noch den fast direkt am Wegesrand liegenden Tiefblick über die Seebenwände um uns zu erfreuen.

Die Ehrwalder Alm erreichen wir fast in letzter Minute und so steigen wir gleich ein und verschieben den gemütlichen Teil auf etwas später.

Tourengänger: schimi


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